Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
wiederholte er und versuchte, nicht auf die vielsagenden Blicke der Polizisten zu achten. “Dieser Hund ist unberechenbar. Er ist zu allem fähig und wird es auch tun.”
“Ich denke, mir gefällt der Plan”, stellte der größere Polizist klar. “Holen Sie bitte den Hund, Doc.” Gemeinsam mit seinem Partner und David blickte er der Frau nach, und erst als sie im Nebenraum verschwunden war, wandte er sich an David. “Wenn der Hund Sie kennt und sich friedlich verhält, sind Sie frei und können von hier verschwinden. Mitsamt dem Hund, wenn Sie wollen.”
David steckte die Hände in die Manteltaschen. “Dann freue ich mich auf den Kronzeugen. Einen Hund. Ihm wollen Sie also glauben, aber nicht mir.” In Gedanken fügte er hinzu: Ich bin schon so gut wie tot.
Wie zum Beweis dafür kam Dr. Wright zusammen mit Godzilla zurück. David verzog das Gesicht, als er den Hund ohne Box oder Leine auf dem Arm der Frau sah. So klein und zierlich wirkte das Tier einfach nur niedlich. Funkelten die Augen des Hundes nicht voller Schadenfreude, als er David ansah? Er richtete sich auf, zwang sich zu einem tapferen Lächeln und streckte eine Hand zu dem Tier aus. “Da bist du ja, Kumpel. Komm zu … Daddy.” Er kam sich dumm vor, so etwas zu sagen. “Komm schon, Godzilla, alter Knabe. Oh, bitte.”
Der kleine Hund sprang Emily fast aus dem Arm, um hastig nach Davids Hand zu schnappen und laut zu knurren. Erschrocken zog David die Hand zurück, und gleichzeitig fletschte das kleine Mistvieh die winzigen rasiermesserscharfen Zähne, mit denen es schon Mr Trenton fast zerfleischt hatte.
“Wow.” Der größere Polizist drehte sich zu David. “Er hasst Sie.”
“Finden Sie?” Am liebsten hätte David auch die Zähne gefletscht.
“Sie”, warf die Tierärztin ein.
David und die beiden Männer drehten sich zu ihr. “Wie bitte?”, fragten alle drei wie aus einem Mund.
Dr. Wright sah von einem zum anderen. “Der Hund ist eine Hündin. Eine Sie. Schon vergessen?”
“Tatsächlich?” David bemerkte gar nicht, dass er sich schon wieder verriet.
Sie nickte und zögerte, ihm offen in die Augen zu sehen. “Ja, das ist er. Und er wird bald Mutter.”
“Er wird Mutter?”, hörte David sich ungläubig fragen.
“Genau. Und schon sehr bald.” Dr. Wright blickte David an. “Und deswegen werde ich ihn – pardon, sie – im Moment hier behalten.” Sie wandte sich an die Polizisten. “Richtig?”
“Falsch”, widersprach David sofort, und alle blickten ihn an. “Dies ist mein Hund, und er – pardon, sie – kommt mit mir mit.” Er konnte selbst nicht glauben, dass er so etwas sagte. Noch vor keiner Stunde hatte er das Tier unbedingt loswerden wollen.
“Ich fürchte, das geht nicht”, wandte der kleinere der Polizisten ein. “Wir haben es bereits überprüft. Dr. Wright hat die Erlaubnis, das Tier auf Staatskosten zu behalten, bis der ganze Fall aufgeklärt ist.”
Die liebenswerte Tierärztin nickte lächelnd. David öffnete bereits den Mund, um zu widersprechen, doch der größere Polizist unterbrach ihn. “Und Sie gehen auch nirgendwo hin, Sir.”
David gab den Kampf auf. Er fühlte sich wie ausgelaugt. “Komme ich jetzt ins Gefängnis?”
Der Polizist zuckte mit den Schultern. “Ich wäre dafür, aber vorerst bleiben Sie auf freiem Fuß. Am besten suchen Sie sich rechtlichen Beistand. Auf jeden Fall müssen Sie sich von dieser Lady und dem Hund fernhalten. Sie dürfen mit beiden keinerlei Kontakt haben, ist Ihnen das klar?”
Das Ganze war für David unfassbar. Er sah von der Lady mit den dunkelblauen Augen zu dem kleinen Hund. Seinem Hund. Und wieder zu dem Polizisten. “Ja, das ist mir klar. Aber ich …”
“Da gibt es kein Aber, Sir. Sie dürfen die Stadt nicht verlassen, bis wir …”
“Ich weiß, ich weiß. Bis alles geklärt ist.” David verzog das Gesicht und sah seine Pläne für die kommende Woche bereits ins Wasser fallen. Er drehte sich zu Dr. Wright und zwang sich dazu, sich durch ihr hübsches Äußeres nicht ablenken zu lassen. “Danke. Hoffentlich sind Sie jetzt zufrieden. Ich habe meinen Flug verpasst, und wahrscheinlich verpasse ich auch die Hochzeit meiner Schwester in Colorado. Alles nur weil Sie glauben, ich hätte diesen Hund gestohlen. Darf ich Ihnen versichern, Dr. Wright, dass es mich freut, Sie kennengelernt zu haben. Es war mir das reinste Vergnügen.”
4. KAPITEL
Das konnte Sullivan doch gestern Abend nicht ernst gemeint haben, dass es ihm ein Vergnügen
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