Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

miteinander, falls Sie das denken.” Sie wusste, dass sie das Thema fallen lassen sollte, um dem Klatsch keine neue Nahrung zu geben, aber sie konnte nicht anders, als zu fragen: “Abgesehen vom Aussehen, wie war Connie?”
    Althea gestikulierte mit ihrer Schere. “Die verwöhnteste Frau, die Sie sich vorstellen können. Reich und verhätschelt. Sie machte keine Hausarbeit – sie hatte immer ein Dienstmädchen.”
    “Also war sie reich.”
    “Oh ja. Sie war eine regelrechte Prinzessin. Und sie hielt es hier einfach nicht aus. Sie mochte die Isolation nicht, vermisste das Großstadtleben und ihre reichen Freunde, denke ich. Sie blieb keine vier Monate, bevor sie nach San Antonio zurückging. Der arme Cal ist seitdem ein Wrack.”
    Das hatte Howard ihr auch schon erzählt. Aber jetzt begann Natalie die einzelnen Puzzlesteine zusammenzusetzen. Blond. Reich. Verwöhnt.
    Diese Beschreibung passte genau auf sie selbst!
    Kein Wunder, dass Cal so entsetzt gewesen war, als sie bei ihm aufgetaucht war. Der Ärmste! Sie erinnerte ihn wahrscheinlich ganz stark an die Frau, die er verloren hatte!
    Gleichzeitig jedoch versetzte sie der Gedanke, dass er sie mit seiner wankelmütigen Exfrau über einen Kamm scherte, in Rage. Wie konnte er es wagen, anzunehmen, dass sie genauso war wie diese Frau! Er wusste, dass sie nicht mehr reich war. Und hatte sie nicht bewiesen, dass sie nicht vor harter Arbeit zurückschreckte? Der Himmel wusste, dass sie sich in ihrem ganzen Leben noch nicht so abgeplagt hatte wie unter Cals Anleitung. Es war eine Sache, wenn er beim ersten Treffen gedacht hatte, sie sei eine übergeschnappte, oberflächliche Großstadtpflanze, aber bedeutete ihre gemeinsame Zeit denn überhaupt nichts? Sie hatte so viele große Veränderungen durchgemacht, dass sie gedacht hatte, diese wären für jeden offensichtlich … besonders für Cal.
    Aber er war anscheinend so voreingenommen, dass er nicht sehen konnte, was direkt vor seiner Nase geschah. Dass sie ein anderer Mensch geworden war. Und vor allem reifer.
    Als Althea ihren Haarschnitt fertig hatte, schäumte Natalie innerlich vor Wut. Sie konnte es nicht erwarten, Cal zur Rede zu stellen. Wie konnte er es wagen, sie mit seiner Exfrau in einen Topf zu werfen. Wie konnte er sie nur wegen ihres Auftretens vorverurteilen!
    Sie bezahlte Althea und nahm Shelbys Telefonnummer mit dem Versprechen entgegen, irgendwann mit ihr im Feed Bag zu essen. Dann raste sie in ihrem VW-Käfer den Berg hinauf. Auf halber Strecke wurden ihre Gedanken jedoch durch eine Explosion unterbrochen. – und ihr Auto geriet fast außer Kontrolle.
    Sie stieß einen überraschten Schrei aus und hielt das Geräusch zuerst für Gewehrfeuer, bevor sie merkte, dass sie einen Platten hatte. In heller Panik reagierte sie instinktiv falsch. Sie ließ die Kupplung los, und das Auto machte einen Satz nach vorn.
    Nach vorn geschleudert, saß sie einen Moment lang einfach nur da und starrte ungläubig auf den nur wenige Meter entfernten Abhang vor ihr. Sie hätte tot sein können!
    Sie war glücklich, am Leben zu sein, aber wie hatte das passieren können? Das Auto und die Reifen waren brandneu.
    Sie stieg aus, um den Reifen zu inspizieren, aber mit ihrem beschränkten Wissen über Autos konnte sie lediglich sagen, dass der Reifen tatsächlich platt war. Was sollte sie jetzt tun? Das einzige Mal, als sie dieses Problem vorher hatte, hatte sie einfach ihr Handy genommen und den Automobilclub angerufen.
    Doch sie hatte ihr Handy nicht mehr. Und jetzt wurde es auch noch langsam dunkel. Und kalt. Sie setzte sich wieder ins Auto und stellte die Heizung an, um es für eine Weile warm zu haben. Sie fühlte sich miserabel und hielt sich unglücklich all die Dinge vor Augen, die zuletzt in ihrem Leben schiefgelaufen waren. Ihr verschwundenes Geld, der Reinfall mit dem Haus, Cals Abfuhr … und jetzt das! Es war, als ob alle Probleme auf einmal auf sie einstürmten und sie gerade dann überwältigten, wenn sie nicht auf ihre übliche Art mit ihnen fertig werden konnte. Selbst im Automobilclub war sie nicht mehr.
    Das Leben war nicht fair.
    Sie musste verrückt gewesen sein, hierherzukommen!
    Was sollte sie tun? Soweit sie wusste, wohnten nur Cal und sie so weit oben. Cal würde nicht herunterkommen. Vielleicht Howard, aber sie war nicht sicher, ob er nicht schon weg war. Sie hatte ihn wahrscheinlich verpasst.
    Was für eine Katastrophe! Was würde sie dafür geben, wieder zu Hause zu sein! Wenn sie nur zurück in