Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
Aber dann konnte ich einfach nicht die Zeit aufbringen …”
“Und was für ein Haus – ein wahres Prachtstück!”
Natalie kam aus der Eingangstür und hörte die letzten Fetzen der Unterhaltung. Jim Loftus, der nur durch Natalies Versprechen, ihm nichts nachzutragen, von Honolulu weggelockt werden konnte, war jetzt Stammgast im Hotel. Er kam gewöhnlich zum Frühstück oder zur Happy Hour, um sich des Erfolgs des Hotels zu rühmen. Er war lästig, aber Natalie konnte über ihn lachen. Alles war gut ausgegangen. Wieso sollte sie Jim den Schwindel nachtragen, wenn er dazu geführt hatte, dass sie alles bekommen hatte, was sie jemals wollte?
“Drinnen gibt es deine geliebten Muffins, Jim. Du solltest dir welche holen.”
“Das werde ich tun!” Er machte sich eiligst auf den Weg und ließ eine sehr interessierte Clarice zurück.
“Nein, so was …”, sagte sie und sah dem untersetzen Jim mit unverhohlenem Interesse nach. “Er scheint sehr begütert zu sein. Ist er noch Junggeselle?”
“Ja, das ist er”, sagte Natalie und versuchte ihr Bestes, um nicht laut loszulachen.
Clarice lehnte sich vertraulich zu der Frau hinüber, die sie immer noch für eine ihrer ältesten und besten Freundinnen hielt, auch wenn sie anderthalb Jahre kein Wort mit ihr gewechselt hatte. “Ich hätte nie erwartet, hier so aufregende Männer zu treffen. Oder zumindest wohlhabende Singles. In Houston gibt es einfach keine guten Männer mehr.”
Clarice erzählte Natalie all den Klatsch über ihre gemeinsamen Freunde in Houston. Ausführlichst. Natalie hörte mit schwindendem Interesse zu. Sicher mochte sie pikanten Klatsch wie jeder andere und hätte Clarice noch vor ein paar Jahren gespannt gelauscht, aber jetzt beanspruchten wichtigere Dinge ihre Aufmerksamkeit. Ihr Hotel, das erfolgreicher lief, als sie es sich hätte träumen lassen, war mehr als ein Vollzeitjob. Am Wochenende war kaum noch ein Zimmer frei, und auch mit Unterstützung fühlte sich Natalie ausgelastet für zwei.
Aber sie ließ sich immer Freiräume. Das war eine Sache, auf die Cal bestanden hatte. Sie hatten noch achtundvierzig Jahre vor sich, um den Fluch aufzuheben, der auf Heartbreak Ridge lag, und die Zeit bis dahin beabsichtigten sie, wie frisch Verheiratete zu verbringen … vielleicht mit ein paar Streitereien über das richtige Maß.
Glücklicherweise war Geld eine Sache, über die sie sich keine Sorgen machen mussten. Malcolm Braswell wurde gefasst, als er wieder in die USA einreisen wollte, und des mehrfachen Diebstahls überführt. Wie Cal und Sam vorhergesagt hatten, hatte er einen beträchtlichen Anteil dessen, was er gestohlen hatte, wieder zurückgegeben, um ein milderes Urteil zu bekommen. Mit diesem Geld hatte Natalie ihr Hotel renoviert und es letzten Sommer eröffnet. Und sie hatte immer noch genug übrig … etwa um jemanden aufs College zu schicken.
“Übrigens, hast du schon von dem armen Jared gehört?”, fuhr Clarice aufgeregt fort. “Er hat im Gefängnis geheiratet – eine Wärterin!”
Natalie lachte. Sie konnte nur vermuten, dass die Wärterin gut bei Kasse war … oder dass Jared das dachte.
Clarice schüttelte den Kopf. “Da glaubt man, man würde die Leute kennen …” Etwas im Garten erregte ihre Aufmerksamkeit, und sie schrie entzückt auf. “Oh, sieh mal.” Howard schob langsam eine Schubkarre zum Haus. “Was für urige Typen du angeheuert hast!”
Natalie grinste. “Ich war auf ein authentisches Ambiente bedacht.”
Howard blickte düster drein. Er war entsetzt, dass sie so hart gearbeitet hatten, um dann derart unwürdige Gäste zu beherbergen. Nach einem Blick auf Clarices hellbraunen Seidenanzug und ihre hochhackigen Riemchensandaletten wirkte er, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
“Howard, das ist Clarice Biddles. Wir waren in derselben Studentenvereinigung.”
“Willst du damit sagen, sie war auf dem College und ist trotzdem blöde genug, um Schuhe wie diese zu kaufen?”
Clarice’ Gesichtszüge entgleisten. Natalie unterdrückte ein Lachen. Sie versuchte gerade, Clarice wieder nach drinnen zu lotsen, als sie den Hufschlag eines Pferdes hörte.
Als sie Cal sah, machte ihr Herz einen Sprung. Er trug seine Uniform und war tief gebräunt. Er hatte aber immer noch langes Haar und diesen gewissen Blick, bei dem ihr gleich bei ihrer ersten Begegnung der Atem gestockt hatte. Und mit genau diesem Blick galoppierte er jetzt auf sie zu.
“Oh, meine Güte!”, hörte sie Clarice rufen, die Cal
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