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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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Wangen waren rosig. Eine Locke hatte sich unter ihrer immer noch vereisten Mütze hervorgestohlen, und ihre langen Wimpern glitzerten im Lampenlicht. Wenn Logan nicht so vernünftig gewesen wäre, hätte er sich einbilden können, mitten in ein Wintermärchen geraten zu sein, mit einer schönen, zarten Fee.
    Melina zog ihre Jacke aus. Anscheinend war alles, was sie tat, durchorganisiert, denn sie brachte es fertig, fast gleichzeitig Feuerholz nachzulegen und für Logan und sich aus einem schwarzen Kessel, der auf dem Ofen stand, je eine Tasse heißen grünen Tee einzugießen. “Das Beste, was es gegen Unterkühlung gibt.” Sie hob ihre Teetasse, und prostete ihm zu.
    “Danke.” Logan trank von dem Gebräu. Es war bitter, aber warm.
    Danach stellte er die Tasse auf den Küchentisch und zog seine Handschuhe aus. Seine Hände waren knallrot, und die Fingerkuppen wiesen weiße, kreisrunde Stellen auf. Logan drückte einen Finger probeweise gegen den Tassenhenkel. Er spürte nichts.
    “Das kommt vom Frost”, informierte ihn Melina. Als sie die Mütze abnahm, quoll eine Flut blonder Locken hervor.
    Irgendwie niedlich, dachte Logan. Aber ein bisschen ungebändigt. Er streckte seine Finger vor der Glasscheibe des Kaminofens aus, ballte sie zu Fäusten und öffnete sie wieder, um die Blutzirkulation anzuregen. Das Feuerholz knackte und sprühte ab und zu Funken, die den halbdunklen Raum erhellten. Logan hatte das Gefühl, in ein früheres Jahrhundert zurückversetzt zu sein.
    Das Haus bestand im Erdgeschoss aus einem einzigen, nahezu quadratischen Raum. Auf dem Holzfußboden lagen dicke Teppiche, und an der Wand über der Küchenecke hingen gusseiserne Töpfe und Pfannen. Im Eingangsbereich gab es eine verwirrende Anzahl von ledernem Pferdegeschirr und Nylonseilen.
    Melina hatte die Petroleumlampe mitten auf den alten Holztisch gestellt, der sich in der Nähe der Treppe befand, die vermutlich zu den Schlafräumen im Obergeschoss führte. Es duftete nach Pinienholz. Das Einzige, was fehlte, waren karierte Vorhänge vor den Sprossenfenstern.
    “Wenn Sie mir sagen, wo ich Ihr Telefon finde, kann ich dafür sorgen, dass Sie mich demnächst wieder los sind”, sagte er und schaute auf seine Uhr. Es war erst Viertel nach Sieben, sodass eigentlich Zeit genug war, zurück in die Stadt zu fahren und noch ein, zwei Stunden im Büro zu verbringen. Ein Telefonanruf, und die Welt sah wieder zivilisiert aus.
    Jetzt, da das Abenteuer fast vorbei war, wusste er, dass er sich daran amüsiert erinnern würde. Er konnte die Geschichte gut bei einem Whisky in seinem Club zum Besten geben. Seine Handballfreunde hätten bestimmt ihren Spaß daran.
    Melina, die gerade ihre Stiefel auszog, hielt inne und deutete zum Fenster. “Das Telefon steht dort drüben auf dem Tisch, das Telefonbuch liegt in der Schublade, aber …”
    Logan musterte das Funkgerät. “Gibt es hier keine Telefonleitung?”
    “Nein. Und das Funkgerät ist ohne Saft, weil die Batterien leer sind.” Sie streifte ihre Skihose ab. Darunter trug sie ein Paar ausgeblichene Jeans, die sich eng um ihre Hüften schmiegten. Logan jedoch weigerte sich, es zu beachten. Alles, was er wollte, war ein funktionierendes Telefon.
    “Sagen Sie bitte, dass Sie nur einen Scherz gemacht haben.”
    “Das wäre eine Lüge”, gab sie zurück.
    “Kein Telefon?”
    Sie schüttelte den Kopf, während sie in ein Paar wadenhohe gefütterte Hausschuhe schlüpfte, die weiße Felltroddeln hatten. Danach ging sie zur Küchenecke. Der Tresen bestand aus einem lackierten Brett. Der Gasherd und der Kühlschrank sahen aus, als seien sie älter als Logan selbst.
    “Ich verstehe nicht”, sagte er und kam zu ihr. “Wie nehmen wir mit der Außenwelt Kontakt auf?” Die Sache wurde ihm langsam mehr als unbehaglich.
    “Gar nicht”, antwortete sie.
    “Was heißt das: gar nicht?” Das war unglaublich. Es konnte einfach nicht wahr sein. Er musste unbedingt in die Stadt. Und zwar heute noch.
    “Ich würde die Batterien ja wieder aufladen, aber mein Generator hat kein Diesel mehr.”
    “Dann lassen Sie uns Diesel nachkippen”, schlug Logan so freundlich wie möglich vor.
    “Der Treibstoff befindet sich in meinem Wagen, und der steht in der Fifth Avenue.” Sie klappte eine Falltür im Boden hoch und verschwand in dem dunklen Loch.
    Logan war sprachlos. Murphys Gesetz fiel ihm ein.
Was schiefgehen kann, geht schief
. Und dann gab es da noch Melina. Er ging zu der Öffnung im Boden und spähte

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