Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
Gästezimmer breitete. Logan findet mich hübsch.
Ganz abgesehen davon, dass sie ihn absolut traumhaft fand. Was machte es schon, dass er grantig war. Wenn sie ein Auto in eine Schneewehe gesetzt hätte, vom Pferd gefallen und im Haus eines Fremden gestrandet wäre, hätte sie bestimmt keine gute Laune gehabt.
“Kann ich was helfen?”, fragte Logan.
Melina schüttelte den bunten Daunenquilt. Logan ging auf die andere Seite des Bettes, nahm die Decke und half Melina, sie ordentlich auszubreiten.
“Gern”, erwiderte sie, da er bereits damit begonnen hatte.
“Es tut mir leid, dass ich Ihnen so eine Mühe mache”, sagte er. Das Bett sah einladend aus. Die Kerzen flackerten im Luftzug.
Da Logan sie hübsch fand, hatte Melina beschlossen, ihm zu verzeihen. Außerdem war es für sie keine Mühe. Es wäre nett gewesen, sich auf der Party ein bisschen zu amüsieren, aber einen gut aussehenden Mountie als Übernachtungsgast zu haben, war auch nicht schlecht.
“Keine Ursache”, antwortete sie und schüttelte eines der Kissen auf. Logan tat dasselbe mit dem anderen. Melinas Fantasie ging mit ihr durch.
“Und es tut mir leid, dass ich vorhin gebrüllt habe”, fügte er zerknirscht hinzu. Melina musste den Impuls unterdrücken, zu ihm zu gehen und ihm zärtlich über die Wange zu streichen. Es verlangte sie sehr danach, ihn zu berühren. Und ein Blick auf seine Hände genügte, um zu wünschen, berührt zu werden. Beides wäre unter Garantie wundervoll gewesen.
Mit einem Mal wurde ihr nur zu deutlich bewusst, dass sie heute Nacht allein mit Logan in diesem Haus sein würde. Der Abend versprach, aufregend zu werden, oder? Konnten Träume Wirklichkeit werden? Wenn sie es zuließ, vielleicht. Aber wollte sie es denn zulassen? Sie schluckte, und ein erwartungsvoller Schauer überlief sie.
Logan schaute sie an. Melina erinnerte sich, dass er etwas gesagt hatte, aber sie hatte vergessen, um was es ging. Daher suchte sie nach einem Themenwechsel. “Wie lange sind Sie schon in Whitehorse?”
Er gab dem Kissen auf seiner Seite des Bettes einen abschließenden Knuff. “Ungefähr vierundzwanzig Stunden.”
Seine Seite des Bettes? Melina hatte plötzlich eine ganz trockene Kehle. Was war nur mit ihr los? Sie konnte doch nicht einfach …
“Und … und weshalb sind Sie in der Stadt?” Vielleicht gelang es ihr ja, sich mit harmloser Konversation davon abzulenken, dass alles in ihr eigentlich nur in dieses Bett wollte. Mit Logan.
“Ich bin nur für kurze Zeit hier.”
Das war keine Antwort. “Tatsächlich?” Ihre Stimme klang verführerisch rau. Der Docht einer Kerze rollte sich auf. Die Flamme stieg höher, und das schmelzende Bienenwachs erfüllte den Raum mit einem sinnlichen Duft.
“Ich helfe bei der Lösung eines Falles.”
“Wirklich?” Sie hoffte, sie wirkte irgendwie auf sachliche Weise interessiert und nicht einfach nur angetörnt.
“Haben Sie von dem Goldraub gehört?”, fragte er.
Melina wurde unsanft in die Realität zurückkatapultiert. Sie fühlte, wie sich ihr Magen zusammenzog, als ihr der Zeitungsartikel wieder einfiel und die Sache mit Jeannies zerrissener grüner Hundeschlittenleine.
“Ja, habe ich. Ich meine, es stand in der Zeitung.”
Logan musterte sie kritisch. “Haben Sie sonst noch was darüber gehört?”
Sie hatte auf einmal Herzklopfen. “Wieso?”
“Könnte doch sein.”
“Ich? Nein, überhaupt nichts.” Sie zupfte einen Fussel von der Decke. “Warum fragen Sie?”
Er zuckte die Achseln, als ob es ihn nicht weiter interessiere. Aber seine Augen blickten wachsam. “Manchmal hören die Einwohner kleiner Städte das Gras wachsen.”
Sie lachte verkrampft. “Ich pflege nicht die Bekanntschaft von Kriminellen.”
Er rieb sich das Kinn. “Das habe ich auch nicht angenommen.”
“Gut.” Sie räusperte sich und kam hinter dem Bett hervor, um zur Kommode zu gehen und die Kerze auszublasen. Je eher sie dieses kleine Zimmer verließen, desto besser. Sie wusste genau, dass Jeannie unschuldig war, aber sie hatte keine Lust, es irgendjemandem beweisen zu müssen.
Sie blieb vor Logan stehen und deutete auf eine zweite Kerze, die neben ihm auf einem kleinen Regal stand. “Könnten Sie netterweise …”
“Klar.” Er drehte sich um und pustete die Kerze aus. Gleich darauf war es mehr oder weniger dunkel im Raum. Nur von unten aus dem Wohnzimmer drang Licht.
Logan blockierte den Weg nach draußen. Er rührte sich nicht vom Fleck. “Freut mich, dass Sie keine
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