Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
Vom Netzwerk:
gesagt. Jede Faser seines Körpers drängte danach, mit einem geschmeidigen Satz auf Stuveys Rücken zu springen wie einer jener zähen Jungs der Goldrauschepoche. Leider war das unmöglich. Seine Knochen taten höllisch weh, seine Hose war zu eng, und der Fall vom Pferderücken schließlich hatte ihm die letzte Kraft geraubt.
    Melina nahm sein Zögern als Absage. “Soll ich Ihnen raufhelfen?”
    Logan biss die Zähne zusammen. Wie weit musste er sich heute noch erniedrigen? “Ich laufe”, verkündete er, rückte seine Mütze zurecht und begann, durch den Schnee zu stapfen.
    “Das ist doch lächerlich.” Melina saß ab und folgte ihm. “Es ist immer noch eine halbe Meile bis zu mir. Ich helfe Ihnen rauf.”
    “Nein.” Er ging stoisch weiter. Er hatte nicht vor, sich von einer Frau, die halb so groß war wie er, aufs Pferd helfen zu lassen. Lieber erfror er hier draußen.
    “Das ist Schwachsinn”, sagte Melina, und er glaubte, in ihrer Stimme so etwas wie heimliches Gelächter zu erkennen.
    Nichts wie weg hier! war sein einziger Gedanke. Irgendwohin, wo ich mich nicht ständig lächerlich mache. Dorthin, wo jemand, der mühelos ein Taxi rufen kann, Anerkennung findet.
    Er antwortete nicht und stapfte weiter. Sie ging neben ihm her. Die Pferde folgten ihnen. Shadow ebenfalls.
    “Das heißt, Sie begehen lieber Selbstmord, statt meine Hilfe anzunehmen?”
    “Seien Sie nicht melodramatisch.” Sein Gesicht brannte vor Kälte. Ob es nur gefühllos wurde oder später wehtun würde, wusste er nicht.
    “Wenn ich nicht auf mein Pferd käme, würden Sie mir doch helfen”, beharrte sie. “Oder?”
    “Selbstverständlich. Was glauben Sie denn, was ich für ein Mensch bin?”
    “Ein sturer Mensch.”
    “Ich laufe lieber. Reiten Sie ruhig voraus. Wir treffen uns in Ihrem Haus.”
    “Sie kriegen Frostbeulen.”
    “Na und?” Im Augenblick war es ihm wirklich fast egal.
    “Es wäre unverantwortlich von mir, Sie hier draußen allein zu lassen.”
    “Es wäre unverantwortlich von mir zuzulassen, dass Sie mich hochheben.”
    Sie lachte. Eigentlich wollte er sich darüber ärgern, aber es war ein so warmes, schönes Lachen, dass es ihn berührte.
    “Ich werde Sie nicht hochheben”, sagte sie. “Ich gebe Ihnen nur ein wenig Hilfestellung.”
    “Ich wiege doch doppelt so viel wie Sie.”
    “Oh, ich bin ziemlich kräftig.”
    “Ich laufe.”
    “Dann sterben Sie.”
    Er ignorierte sie. Aber seine Füße wurden langsam taub vor Kälte, und er stolperte.
    “Logan.”
    Da war etwas in ihrer Stimme, was ihn innehalten ließ. Er sah Melina an. Sie war wunderschön. Wie kam es nur, dass eine Frau mit so zarten Gesichtszügen ein Rückgrat aus Stahl besaß?
    “Sie packen Stuveys Mähne, setzen einen Fuß in meine verschränkten Hände, und schwingen sich rauf. Ich verspreche Ihnen, dass es kaum Kraft kostet.”
    Er antwortete nicht. Sie schaute ihn verständnisvoll lächelnd an. Anscheinend wusste sie genau, welchen Kampf er mit sich ausfocht.
    “Mir ist ziemlich kalt”, sagte sie. “Daher würden Sie mir einen großen Gefallen tun.”
    Es war ein netter Versuch. Das musste er ihr lassen. Zwar würde es seinen verletzten Stolz nicht heilen, aber warum Melina nicht einfach in dem Glauben lassen?
    Er nickte also knapp und ging zu Stuvey. Dann zwang er sich, Melina für ihre Hilfe zu danken. Er versuchte, so wenig wie möglich Gewicht auf ihre verschränkten Hände zu verlagern, als er sich auf den Pferderücken schwang.
    Zehn Minuten später half Logan Melina dabei, die ausgeborgten Pferde in einem der Ställe unterzubringen, die das kleine Holzhaus umgaben. Sie schüttelten Heu auf für Stuvey und Copper. Danach fütterten sie die anderen Pferde und tränkten sie mit Eimern, die sie an der mechanischen Pumpe füllten. Bald gingen sie nebeneinander über den schneebedeckten Hof zum Haus, das von einer breiten Veranda umgeben war.
    Als Melina die Tür öffnete, kam ihnen ein Schwall warme Luft entgegen. Logan betrat schnell das Haus nach Melina und schloss die Tür, damit die Kälte draußen blieb. Ihre eiskalten Kleider dampften in der Wärme. Logan spürte, wie sein Gesicht und seine Oberschenkel durch den plötzlichen Temperaturunterschied brannten.
    Melina zündete eine altmodische Petroleumlampe an und stellte die Flamme so ein, dass sie warmes, weiches Licht auf die alten Holzwände des Hauses warf. Dann wandte sie sich Logan zu.
    “Wir haben’s geschafft.” Sie lächelte. Ihre Zähne schimmerten weiß, ihre

Weitere Kostenlose Bücher