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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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Sie hatte schon befürchtet, in diesem Winter ein, zwei Pferde verkaufen zu müssen, um über die Runden zu kommen, bis im April oder Mai endlich wieder Leute Reitstunden nehmen wollten. Sie hatte keine Ahnung, wieso Jeannie das wusste, doch wie dem auch sei, sie hatte ihr gerade eine große Angst genommen.
    Melina bemühte sich, unsentimental zu klingen, als sie sich bedankte, weil sie wusste, dass Jeannie so etwas peinlich war. “Danke”, sagte sie. “Das ist sehr, sehr großzügig von dir, Jeannie.”
    “Ist doch selbstverständlich”, gab Jeannie zurück und stellte die Kekse auf den Tisch. “Dafür sind Nachbarn doch da.”
    Melina war klar, dass sie ohne Jeannie hier im Norden keine zwei Monate überstanden hätte. Jeannie hatte sie während einer bösartigen Grippe, die sie im letzten Herbst erwischt hatte, gepflegt und die Pferde versorgt. Und als Melinas Eltern unerwartet aufgetaucht waren, nicht, ohne ihr lautes Entsetzen über den rustikalen Lebensstil ihrer Tochter zu äußern, war es Jeannie gewesen, die sie überredet hatte, Melina nicht mit Gewalt nach Vancouver zurückzuschleppen.
    Melina warf einen Blick zu Slappy, der mittlerweile auf dem Rücken lag und geräuschvoll die Pappelzweige verspeiste, wobei er den gesamten Teppich verdreckte. Der süße kleine Biber hätte ohne Jeannies Hilfe auch nicht überlebt.
    Nächstes Jahr im Sommer, wenn er zwei Jahre alt war, würde er vermutlich eines Tages auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Doch Jeannie war nicht sentimental. Sie würde ihm alles Gute wünschen, und hatte unter Garantie schon bald wieder ein Not leidendes Tier aufgegabelt.
    Melina blieb noch eine Weile und unterhielt sich mit Jeannie angeregt über alles Mögliche. Endlich stand sie zögernd auf. Sie musste das restliche Tageslicht nutzen und den zaghaften Temperaturanstieg, um ihre Ställe auszumisten. Sie besaß zehn Pferde und mistete die Boxen im Rotationssystem aus. Jede Woche waren ein paar andere dran.
    “Läuft dein Generator wieder?”, erkundigte sich Jeannie, während sie Melina zur Tür begleitete.
    “Er hatte nur keinen Diesel mehr”, erwiderte Melina.
    Jeannie nickte. “Davey hat sich Sorgen gemacht.”
    “Das ist nett von ihm.” Melina brachte Davey zwar keine besonderen Sympathien entgegen, aber sie war freundlich zu ihm, weil er Jeannies Neffe war. Außerdem bot er Melina immer seine Hilfe an, wenn er in der Gegend war.
    “Ich sage dir Bescheid, sobald das Heu geliefert wird”, sagte Jeannie.
    “Danke.” Melina lächelte zum Abschied und trat auf die Veranda. Die Nachmittagssonne schien hell, und tatsächlich, sie wärmte sogar bereits etwas. Es wurde also endlich Frühling! Das hieß, es würden sich bald mehr Leute zu Reitstunden anmelden. Und das bedeutete Geld in der Kasse und damit die eine oder andere Verbesserung ihrer Lebensumstände.
    Sie hoffte auf den Tag, an dem sie ihren Eltern und ihren Schwestern Fotos schicken konnte von ihrem schönen, komfortabel ausgestatteten Heim. Vielleicht konnte sie ihre Eltern dann endlich unbesorgt zu sich einladen. Ein funktionierendes, modernes Bad wäre ein Anfang. Es würde zwar noch eine Weile dauern, aber sie war fest entschlossen, diesen Traum zu verwirklichen.
    Sie ging zu ihrem Pick-up.
    Die Hunde fingen wieder an zu bellen, aber nicht so aufgeregt wie beim ersten Mal. Sie warf einen Blick auf Mayo und Keno, die vor ihren Hundehütten lagen. Als Keno den Kopf schüttelte, blitzte es plötzlich hell auf. Die Sonne war wirklich ziemlich grell heute.
    Logan musste blinzeln, weil die schneebedeckte Straße die Sonne reflektierte. Sein Kollege, Howard Keeper, saß am Steuer und lenkte den schweren Wagen sicher durch die Schlaglöcher. Die Straße, die zur Wolverine-Goldmine führte, war eng und holprig, und wand sich in zahlreichen Kurven um einen hohen Berg.
    Der Trip war für Logan die Hölle. Bis jetzt jedenfalls.
    Eigentlich hatte er ja nichts dagegen, dass der Fels so dicht neben ihm steil aufragte, dass er, mit einer Hand aus dem Wagenfenster langend, den Schnee hätte abräumen können. Er hatte auch nichts dagegen, dass auf der anderen Seite der Straße eine tiefe Schlucht gähnte. Die Spurrillen in der Straße waren tief genug, um eine Lokomotive auf Kurs zu halten. Es war auch nicht so schlimm, bei jedem Schlagloch vom Sitz hochgeschleudert zu werden. Schlimm war, wenn es wieder runterging.
    Der Ritt auf Stuvey ohne Sattel und Zaumzeug hatte ihm zwar das Leben gerettet, ihm aber dafür eine wunde Stelle

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