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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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letzten fünf Jahre”, sagte Broderick und setzte sich auf den abgenutzten Plastikstuhl hinter seinem Schreibtisch. Logan und Howard nahmen auf den beiden Stühlen gegenüber Platz. Die Bezüge beider Stühle wiesen viele Flecken auf. Ein Beweis dafür, dass die Männer, die über die Jahre hinweg auf ihnen gesessen hatten, Schwerarbeiter waren.
    “Wissen alle Angestellten, wo das Gold gelagert wird?”, fragte Logan.
    “Offiziell nicht”, erwiderte Broderick. “Aber die Mine ist klein. Wir haben maximal zwanzig Leute, die hier arbeiten. Sie reden natürlich. Freunden sich miteinander an.”
    Logan überflog die lange Namensliste. “In Ihrem ersten Bericht stand, dass Sie annehmen, die Tat wurde von einem Insider begangen. Welche Gründe gibt es dafür?”
    Broderick zuckte die Achseln. “Genau weiß ich es nicht. Aber irgendjemand wusste halt ganz genau, wo das Gold lag.” Er stand auf und ging ein paar Schritte in dem kleinen Büro auf und ab. “Kann auch sein, dass einer meiner Jungs in einer Bar ein bisschen angegeben hat, und jemand, der es aufgeschnappt hat, hat dann zugeschlagen. Ich weigere mich zwar, so was zu denken, aber man weiß ja nie.” Dann lachte er rau. “Allerdings finde ich den Gedanken, dass einer meiner Jungs mir eine halbe Million geklaut hat, auch nicht lustig. Ich weiß nicht, welche Version ich schlimmer finden soll.”
    Logan nickte. Er konnte sich vorstellen, was jemand bei dieser Art von Verrat empfand. In der Abteilung für Wirtschaftsverbrechen in Ottawa war mal einer der Beamten auf die schiefe Bahn geraten. Es hatte lange genug gedauert, bis der alte Teamgeist wiederhergestellt war, nachdem der Mann überführt worden war. Aber wirklich schlimm war die Zeit der internen Ermittlungen gewesen, denn auf einmal traute keiner mehr dem anderen.
    Broderick verdiente es, dass er seinen Leuten vertrauen konnte. “Zeigen Sie uns die Mine?”, bat Logan.
    “Hier geht’s lang”, forderte Broderick die beiden Kripobeamten auf und wies auf die Tür.
    Logan faltete die Gehaltsliste zusammen und steckte sie ein. Dann zog er den Reißverschluss seiner Jacke zu, streifte die Handschuhe über und bereitete sich darauf vor, wieder einmal die beißende Kälte zu spüren.
    Broderick führte sie zu einer Reihe von Wirtschaftsgebäuden. Danach sahen sie sich die Schürfmaschinen und anderes schweres Gerät an.
    Er stellte Logan und Howard auch einem halben Dutzend Mitarbeiter vor, die das Camp für die nächste Saison fertig machten. Alle schienen ehrliche, schwer arbeitende Männer zu sein. Und alle schienen auf den ersten Blick ihrem Arbeitgeber gegenüber loyal.
    Obwohl Broderick es nicht deutlich aussprach, bekam Logan mehr und mehr den Eindruck, dass die Mine den Verlust der Goldbarren nicht überleben würde. Das hieß: zwanzig Jobs weg. Zwanzig Männer ohne Arbeit, ohne Einkommen. Es hing alles davon ab, dass Logan den Dieb und das Gold so schnell wie möglich fand.
    Sie gingen zurück ins Büro und packten ein paar Kisten mit Akten voll, um sie mitzunehmen. Dann war es auch schon wieder Zeit, aufzubrechen, ehe es dunkel wurde. Die einzige Verbindung der Mine zur Außenwelt war das Funkgerät. Da es riskant war, den Fortgang der Untersuchung über ein von jedem abhörbares Medium zu besprechen, mussten sie in den nächsten paar Tagen ohne Brodericks Hilfe auskommen.
    Sie kamen in der Außenstelle in Whitehorse um fünf Uhr nachmittags an und gingen direkt in Howards Büro. Howard schloss die Tür. Draußen klingelten Telefone, Leute redeten miteinander. Dann beugten sich Logan und Howard Keeper über die Liste mit den Namen jener Leute, die in der Mine gearbeitet hatten. Parallel suchten sie im Computerarchiv der RCMP nach Hinweisen, ob einer dieser Männer eine kriminelle Vergangenheit hatte.
    Um neun Uhr, nach stundenlangem Sitzen, konnte Logan die schmerzende Stelle an seiner Kehrseite nur zu deutlich spüren. Aber neue Erkenntnisse hatten weder er noch Howard bisher gewonnen. Keiner der Angestellten der Wolverine-Mine schien auch nur im Geringsten verdächtig.
    Ein Blatt Papier raschelte, als Howard es auf seinem Clipboard festklemmte. Logan seufzte und rieb sich die brennenden Augen. Er hatte mittlerweile Grund zu der Befürchtung, dass tatsächlich ein unbescholtener Minenarbeiter der Versuchung nicht widerstehen konnte, schnell reich zu werden. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, dass ein Mitarbeiter die Information, wo sich das Gold befand, an jemanden von außerhalb

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