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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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Palette.
    Lächerlich, dachte sie. Wie kann man nur so dumm sein und von einem Mann aus der Stadt träumen.
    Sie schob also ihre Fantasien beiseite, auch wenn es ihr schwerfiel. Sie sagte sich, dass Logan schließlich nur für kurze Zeit hier oben im Norden war. Was hatte es also für einen Sinn, ihn anzuschmachten? Abgesehen davon, dass sie nicht der Typ war, jemandem hinterherzulaufen.
    Nachdem sie auch die anderen Säcke abgeladen hatte, blieb sie kurz vor dem Hundezwinger stehen, um Mayo und Keno zu begrüßen. Obwohl es keine Beweise dafür gab, nahm sie an, dass die beiden Shadow als Vater hatten. Daher betrachtete sie die Huskys irgendwie als Verwandte. Beide besaßen Shadows Intelligenz und seinen durchdringenden Blick. Sie wedelten respektvoll mit den Schwänzen, während Melina eine etwas einseitige Unterhaltung mit ihnen führte.
    Nach ein paar Minuten ging Melina rüber ins Haus.
    Jeannie war gerade dabei, die braune Teekanne mitten auf den Küchentisch zu stellen. Melina hörte ein kratzendes Geräusch und erspähte Slappy, den verwaisten Biber, den Jeannie vorübergehend adoptiert hatte. Das patschnasse Tier zog eine kleine Pappel die Stufen zum Wohnzimmer hoch und quer über den Teppich, wo sein breiter Schwanz eine nasse Spur hinterließ.
    “Slappy weicht mal wieder deinen Teppich ein”, bemerkte Melina und beobachtete, wie der Biber genüsslich begann, die Pappel zu benagen.
    “Ich hab es aufgegeben”, sagte Jeannie. “Er hat ein Loch in die Badezimmertür genagt. Seitdem lasse ich die Wanne einfach voll Wasser, sodass er baden kann, wann immer er will.”
    “Du verwöhnst ihn.”
    “Ich glaube nicht, dass man einen Biber verwöhnen kann. Füchse ja, die fangen irgendwann an, dich zu übervorteilen.”
    Melina musste lachen. Shadow war zwar auch nicht gerade ein Schoßtier, aber Jeannie nahm jedes Tier unter ihre Fittiche, das ihr zulief.
    “Davey hat erzählt, du hattest Besuch von einem Mountie”, bemerkte Jeannie und tat Zucker in ihren Tee. Ihre hochgezogenen Augenbrauen verrieten ihre Neugier.
    Melina wäre froh gewesen, nicht über Logan reden zu müssen. Sie dachte sowieso ständig an ihn. “Er hat mich bei der Parade verhaftet.”
    “Dich?”
    “Er dachte, ich wäre Elaine.” Melina errötete, wenn sie daran dachte, was er gesagt hatte: “Die hübsche Frau in Lila”. Sie konzentrierte sich auf ihre Teetasse und hoffte, dass Jeannie ihre Verwirrung nicht bemerkte. “Wir haben das Auto in der River Road in eine Schneewehe gesetzt und uns Archies Pferde ausgeliehen, um zu meinem Haus zu gelangen.”
    “Was wolltet ihr denn auf der River Road?”
    “Wir hatten uns verfahren?”
    “Wie denn das?”
    “Er stammt aus Ottawa”, erklärte Melina.
    Jeannie nickte wissend. “Diese Stadtmenschen sind völlig orientierungslos, sobald es keine Ampeln mehr gibt. Weißt du, was er hier macht?”
    “Er hilft bei …” Melina wusste nicht genau, warum sie zögerte. Logan hatte sie jedenfalls nicht gebeten, Stillschweigen zu bewahren. “Er hilft der örtlichen Polizei bei einem Fall. Danach geht er nach Ottawa zurück.”
    “Sieht er gut aus?”, wollte Jeannie wissen und beugte sich ein wenig vor.
    Gut ist kein Ausdruck, dachte Melina, behielt das aber für sich. “Nicht schlecht”, meinte sie beiläufig.
    “Ist er gestern Abend noch nach Whitehorse zurückgekehrt?”
    Melina nickte. “Ich habe nichts mehr von ihm gehört.”
    Jeannie nippte an ihrem Tee. “Gut so. Diese Jungs aus der Großstadt haben keinen Biss. Sie verdrehen den Mädchen hier draußen den Kopf, aber du verdienst was Besseres.”
    Melina war sich da nicht so sicher. Vor allem konnte sie sich kaum vorstellen, dass irgendein Mann besser sein konnte als Logan. Doch sie wusste, dass Jeannie recht hatte. Ein Städter passte nicht zu ihr. Sie gelobte erneut, ihre Energien nicht damit zu verschwenden, an ihn zu denken und von Dingen zu träumen, die nie passieren würden.
    “Ich kriege demnächst eine Fuhre Heu aus Fort St. John geliefert”, verkündete Jeannie.
    “Einen ganzen Wagen?” Das war eine unerhörte Menge für eine Frau, die bloß zwei Pferde besaß.
    “Ich dachte mir, es spart auf lange Sicht Geld. Außerdem kann ich was davon verkaufen. Du hast natürlich immer Kredit bei mir. Du zahlst, wenn du flüssig bist. Ganz einfach.” Jeannie stand auf und ging zum Tresen, um einen Teller mit Haferkeksen zu holen.
    Melina sah, wie gerade sich die alte Frau hielt und war gerührt von ihrer Großzügigkeit.

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