Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
die Schultern legte. Sie schaute zu ihm auf, weil sie protestieren wollte, doch er schüttelte nur den Kopf und wies auf Dawn Sky. Dann eilte er davon.
Durchwärmt von seiner Jacke, seinem Lächeln und der Erinnerung an die Zärtlichkeit, mit der er ihren Nacken gestreichelt hatte, fuhr sie fort, die Geschichte von Phyllis, dem Rehkitz, zu erzählen. Während der ganzen Zeit hielt Dawn Sky ihre Hand ganz fest.
“Komm schon, Sweetheart, es wird Zeit, nach Hause zu fahren”, murmelte J.T. Jassie nickte erschöpft und versuchte, aufzustehen. Die Rettungsaktion hatte lange gedauert, doch jetzt war Dawn Sky endlich befreit. Sie war glücklicherweise nicht verletzt, nur durchgefroren und verängstigt. Sofort, nachdem sie aus dem dunklen Bus gekrabbelt war, hatte sie sich in Jassies Arme geschmiegt. Dort war sie geblieben, bis sie endlich vor Erschöpfung einschlief. Zu diesem Zeitpunkt war auch Jassie fast so weit, einzuschlafen. J.T. löste das schlafende Kind vorsichtig aus Jassies Armen und trug es zum Krankenwagen. Wenn Dawn Sky erwachte, würde sie bei ihrer Mutter sein.
Obwohl alle Muskeln in ihrem Körper verspannt waren und wehtaten, fühlte sich Jassie irgendwie beraubt, als man Dawn Sky aus ihren Armen nahm. Nie zuvor hatte sie ein Kind gehalten. Und nie hätte sie geahnt, wie emotional sie auf die Trennung reagieren würde. Ihr war klar, dass Dawn Sky bald bei ihrer Mutter sein würde. Dort gehörte sie hin. Jassie war nur ein vorübergehender Ersatz gewesen.
Trotzdem fühlte sie sich, als hätte man ihr etwas Wichtiges weggenommen.
“Hier.” John T. streckte ihr eine Hand hin, und Jassie nahm sie. Mühelos zog er sie auf die Füße, und als sie schwankte, fing er sie auf und presste sie an seinen warmen, festen Körper. Seine Kleidung war genau so nass und klamm wie ihre, doch er strömte trotzdem Wärme aus. Jassie lehnte sich an ihn und genoss die Nähe. Sie war so müde und kalt, dass sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
J.T. lächelte, als er zu ihr hinunterblickte. Sie war dreckig, weil sie auf dem Boden gelegen hatte. Ihr Gesicht wies Schlammspritzer auf, ihr Haar hing ihr in nassen Strähnen auf die Schultern. Ihre Nase war rot, ebenso ihre Augen, und trotzdem fand er, dass sie noch nie so süß ausgesehen hatte. Anscheinend hatte es ihn ziemlich schlimm erwischt. “Ich würde dich tragen, Honey. Aber ich gestehe, ich bin zu erschöpft”, stellte er bedauernd fest.
Jassie murmelte etwas nur halb Verständliches, das klang wie: “Ich kann selber laufen, danke”, und stolperte prompt in die falsche Richtung davon. J.T. fing sie wieder ein und stützte sie, während er sie zu seinem Pick-up dirigierte.
Er schob sie auf den Beifahrersitz und schnallte sie an. Dabei kam ihm Jassie immer wieder mit ihren Händen in die Quere. “Kann ich selbst”, murmelte sie verschwommen. Doch statt nach dem Sicherheitsgurt zu greifen, fing sie an, wie in Trance an J.T.s Hemdknöpfen herumzufummeln.
Als er die Heizung anstellte und das Gebläse warme Luft im Wagen verteilte, schlief Jassie sofort ein.
Nach einer halben Stunde hatten sie sein Zuhause erreicht. J.T. hatte nicht vor, Jassie heute Nacht allein zu lassen. Dafür hatte sie viel zu viel durchgemacht. Sie hatte so lange auf dem kalten, steinigen Boden liegend verbracht, um der kleinen Dawn Sky beizustehen. Er warf einen Blick auf Jassies blasses, schmutziges Gesicht und lächelte, als er an den Grund dachte, weshalb sie zunächst hinauf in die Berge gefahren war. Nackte tanzende Jäger …
Sie war stundenlang Regen und Kälte ausgesetzt gewesen. Daher konnte es gut sein, dass sie Fieber bekam. Sie brauchte jemanden, der sich um sie kümmerte. Und J.T. beschloss, dass er dieser Jemand war.
Als er vor seinem Haus parkte, gelang es ihm nicht, Jassie so weit aufzuwecken, dass sie laufen konnte. Daher trug er sie ins Haus und legte sie aufs Sofa.
“Jassie, Honey, wach auf”, sagte er.
Sie rührte sich nicht.
J.T. schaute auf seinen Gast. Es musste sein. Er musste ihr die nassen Sachen ausziehen. Obwohl er absolut keine Ahnung hatte, ob er genügend innere Sicherheit für diese Aufgabe besaß. Sein Widerstand gegen Jassie war sowieso schon ziemlich geschrumpft.
Er rüttelte an ihrer Schulter. “Jassie, los, wach auf”, wiederholte er, diesmal lauter. “Du musst raus aus deinen nassen Sachen.”
Sie murmelte etwas Unverständliches. Dazu kam, dass sie fröstelte.
J.T. seufzte tief und begann, Jassie auszuziehen, wobei er sich
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