Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
entdeckte er in der Ferne grelles Licht. Seine Gehirnzellen verarbeiteten diese Information langsam: Licht … Lokal … Kaffee!
Die Uhr in seinem Jeep leuchtete gehässig: 4:50 Uhr.
Zehn Minuten. Nein, er wollte sein Debüt als Hausmann auf keinen Fall vermasseln.
Ungeduldig beschleunigte er und fuhr auf die Lichter zu, während seine Gedanken wieder zu Melindas cremeweißer Haut und ihren Kurven abdrifteten, was dazu führte, dass seine Jeans auf einmal merklich kleiner zu sein schien.
Spar dir das, ermahnte Jack sich. Dr. Burke tauscht Krankenversicherung und Zeit zum Studieren gegen Haushaltshilfe ein. Mehr nicht.
Der sexy Rücken, das seidige Haar und heiße Küsse waren nicht Teil der …
Da … ein “Pancake House”! Die Leuchtreklame entlockte ihm ein Grinsen, und er kam mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz davor zum Stehen.
Obwohl er seine Bestellung mit kaum unterdrückter Dringlichkeit vorbrachte, schlurfte die Bedienung im Schneckentempo zur Kaffeemaschine. Um die Situation nicht noch zu verschlimmern, indem er seine Ungeduld zeigte, drehte Jack sich um lehnte sich mit dem Rücken an den Tresen.
Das Café hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Es roch nach Zigarettenqualm und altem Fett.
Jack erschauderte. Was würde Melinda sagen, wenn sie wüsste, woher ihr Kaffee kam?
Doch selbst um – er schaute auf die Uhr an der Wand – 4:54 Uhr würde er sich nicht von solch einem kleinen Problem unterkriegen lassen. Sogar ein Idiot wusste, dass man den Kaffee vorher in einen richtigen Becher goss, bevor man ihn seiner Ehefrau servierte. Die im Bett lag.
Jack versuchte dieses Bild auszublenden. Es hatte ihn schon gestern Abend verfolgt. Es hatte ihn zwei Sportsendungen und einen Tierfilm lang wach gehalten …
Melinda im Bett, mit ihrer fantastischen Rückenansicht – und wenn man dem Brautkleid Glauben schenken durfte – einer ebenso fantastischen Vorderansicht. Lediglich mit einem hauchdünnen Nachthemd bekleidet … zwischen zerwühlten Laken liegend …
“Ihr Kaffee.”
Jack fuhr herum, als die Bedienung einen großen Becher Kaffee auf den Tresen stellte. Den Deckel in der anderen Hand haltend, drückte sie seelenruhig die Tasten der Kasse, während er die öligen Flecken betrachtete, die auf der Flüssigkeit schwammen, die sie Kaffee nannte.
Leider hatte er keine Zeit, wählerisch zu sein. Das Zeug, das die Bedienung ihm gebracht hatte, war heiß und enthielt Coffein.
“Ein Dollar neununddreißig”, erklärte die Bedienung mürrisch.
Jack zog zwei Dollarscheine aus der Tasche, schenkte ihr ein dankbares Lächeln und schob die Scheine über den Tresen.
Wenn er sich jetzt beeilte, konnte er wieder im Haus sein, bevor Melindas Wecker klingelte.
“Behalten Sie den Rest”, meinte er und wollte nach dem Pappbecher greifen.
“Danke.” Ohne auf seine ausgestreckte Hand zu achten, fuhr die Bedienung fort, sorgfältig – mit anderen Worten, so langsam, dass Jack fast geschrien hätte – den Becher mit einem Deckel zu verschließen.
Endlich, als sie sichergestellt hatte, dass der Becher auch einem Erdbeben standhalten würde, schob sie ihn in Jacks Richtung. “Einen schönen Tag noch. Beehren Sie uns bald mal wieder.”
Ja, ja, dachte er, als sich die Glastür hinter ihm schloss.
Dann machte er eine Wende um hundertachtzig Grad und trat wieder in das schmierige Café.
“Haben Sie auch Milch?”, fragte er.
Die Bedienung, die ihren Platz an der Kasse noch nicht verlassen hatte, senkte den Kopf.
Jack interpretierte das als ein Ja. “Wunderbar. Kann ich bitte einen Viertelliter haben? Und ein Päckchen von Ihren Frühstücksflocken?” Er zeigte auf ein Regal mit diversen Schachteln. “Egal welche Sorte.”
Viel zu viele Minuten später sprang Jack wieder ins Auto und ließ den Motor an. Während er aus der Parklücke heraussetzte, änderte er noch einmal die Pläne für seinen ersten Tag als Hausmann.
Irgendwann zwischen “ein wenig Staub wischen” und “das Fernsehprogramm studieren” würde er wohl einkaufen gehen müssen. Wie konnte es nur angehen, dass Melinda keine Lebensmittel im Haus hatte?
Trotz der frühen Stunde konnte er die richtigen Schlüsse aus diesen Fakten ziehen.
Melinda hatte ihn definitiv nicht aus Mitleid oder zum Spaß geheiratet, erkannte er, als er parkte, ins Haus raste, den Kaffee in einen Porzellanbecher umgoss und sicherheitshalber noch einmal kurz in die Mikrowelle stellte.
Die Tatsache, dass sie seine Hilfe als Hausfrau tatsächlich
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