Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Anfang an so fasziniert hatte.
Es war absolut nicht typisch für sie. Sie gab nicht viele Männer, mit denen sie ausging. Seit der Sache mit Murdock waren es noch weniger. Wenn Rita nicht so drängeln würde, hätte sie es längst ganz aufgegeben. Selbst bei Murdock hatte sie ewig gebraucht, um herauszufinden, ob sie ihn wollte oder nicht. Und selbst dann war es schiefgegangen.
Warum also hatte sie so wenig Hemmungen, sich an diesen attraktiven Sheriff heranzumachen?
“Huch!” Der Sheriff war abrupt stehen geblieben, weil er den Sicherungskasten gefunden hatte, und Jassie war gegen ihn geprallt. Sie hielt sich an ihm fest, um die Balance zu wahren. Dabei nahm sie den Duft seines Eau de Toilette wahr. Männlich, herb, verführerisch.
“‘Entschuldigung”, murmelte sie und zwang sich, ihn loszulassen.
“Ich schraube alle Sicherungen heraus, Ma’am”, verkündete Sheriff Stone. “Seien Sie so nett und halten die Taschenlampe.” Er gab sie ihr und öffnete den Sicherungskasten.
Irgendetwas zischte.
“Nicht anfassen!”, schrie Jassie. “Sie holen sich einen Schlag!” Sie griff hastig nach seinem Arm.
“Schon gut, Ma’am. Ich weiß, was ich tue.” Er lächelte ihr kurz zu.
Jassie umklammerte seinen Arm. “Es hat Funken geschlagen. Ich möchte nicht, dass Sie verletzt werden …”
“Es war nur ein kleiner Kurzschluss. Ich kenne mich mit elektrischen Anlagen aus, Ma’am. Schauen Sie.” Er legte einen großen Sicherungsschalter um. “Das ist die Hauptsicherung”, erläuterte er. Danach legte er alle anderen Sicherungen still.
“Na gut”, seufzte Jassie erleichtert.
“Das war’s auch schon. Es gibt jetzt im ganzen Gebäude keinen Strom mehr. Das heißt, Sie brauchen keine Angst vor Feuer zu haben, oder dass sich jemand einen Schlag holt, Ma’am. Kümmern Sie sich morgen früh gleich darum. Das Haus ist ziemlich alt. Ich wette, der alte Paddy hat keinen Cent mehr reingesteckt.”
Er nahm ihr die Taschenlampe ab und schob Jassie durch den dunklen Flur zurück zum ehemaligen Büro ihres Großonkels. Sie war sich seiner Hand auf ihrem Rücken nur zu gut bewusst. Die Berührung war federleicht, doch ungeheuer erregend.
Im Zimmer ließ sie sich sofort in einen alten Sessel fallen, weil ihre Knie nachzugeben drohten. “Sagen Sie, Sheriff, wie lange leben Sie schon in Bear Claw?”, versuchte sie, eine Unterhaltung zu beginnen.
Er zuckte die Achseln. “Ein paar Jahre.” Er bückte sich und begann, in der Ofenglut zu stochern, um das Feuer neu zu entfachen. Jassie bemühte sich, nicht zu offensichtlich auf den knackigen Männerpo zu starren, der sich unter der Uniformhose abzeichnete.
Als der Sheriff sich umdrehte, fühlte Jassie sich beinahe ertappt. Schnell bemühte sie sich um einen gelassenen Gesichtsausdruck. “Sie sind von New York hierher gezogen?”, fragte sie hastig.
“Hm”, war alles, was er als Zustimmung erwiderte.
“Haben sie die niedliche kleine Narbe in New York gekriegt?” Sie deutete darauf. “Die da an der Oberlippe.”
“Nein.”
“Wo dann?”
“Ich mache mich besser auf den Weg, Ma’am. Muss meine Streife beenden.”
Mist! dachte Jassie. Sie hätte ihn zu gern noch ein wenig ausgefragt.
“Ich hoffe, dass Sie nicht vorhaben, hier öfter zu übernachten”, fuhr der Sheriff fort. “Das Gebäude ist kein Wohnhaus.”
“Aber soweit man mir gesagt hat, hat mein Onkel quasi hier gewohnt”, widersprach Jassie.
“Bei Ihrem Onkel war das etwas anderes”, gab Stone zurück.
“Wieso?”
Er ignorierte ihre Frage. “Suchen Sie sich eine Wohnung, Ma’am. Es sind in der Stadt ein paar frei, die Sie mieten können. Ich möchte nicht, dass Sie hier noch mal über Nacht bleiben. Es gibt eine Verordnung darüber. Kapiert?”
“Wir werden sehen”, war alles, was Jassie erwiderte. “Wenn mein Großonkel Paddy hier wohnen konnte, sehe ich nicht ein, weshalb ich es nicht kann.”
Stone zuckte die Achseln. “Gesetz ist Gesetz.”
Jassie unterdrückte eine heftige Entgegnung. Sie hatte durchaus vor, hier im Verlagsgebäude zu wohnen. Deshalb nahm sie sich vor, sich morgen in Bezug auf diese ominöse Verordnung schlau zu machen. Ehe sie nicht Bescheid wusste, wollte sie sich mit diesem sexy Sheriff nicht anlegen. Viel wichtiger fand sie es, ihn noch eine Weile aufzuhalten.
Wenn sie nur gewusst hätte, mit wem sie sich vorhin auf dem Boden wälzte! Nur zu gern hätte sie die Gelegenheit ergriffen, den Körperkontakt zu verlängern. Auch wenn es auf dem
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