Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
erwartet.”
“Hallo, Schwesterherz.” Er zwinkerte Tara zu, nahm Sadie Mae in die Arme und wirbelte sie herum, bis sie hilflos kicherte.
“Stopp. Du beschmierst mich mit Rasierschaum.”
“Er bleibt doch in der Familie”, sagte Billy, setzte sie aber ab. “Roxie lässt dich herzlich grüßen.”
Bei der Erwähnung seiner Frau sah er auf den Ring an seiner linken Hand. “Ich hätte fast vergessen, ihn abzunehmen.”
“Du hast mir nicht geantwortet”, meinte Sadie Mae, als er den Ring in seine Hosentasche gleiten ließ. “Warum bist du so früh hier?”
Billy verbeugte sich tief. “Eine Frau in Not, da kam ich her.”
“Du hast selbst gesagt, dass Jay nicht glauben wird, dass ich mich auf den ersten Blick zu einer Heirat entschließe”, sagte Tara zu ihrer Freundin und ignorierte, wie sich ihr Herz bei der Erwähnung von Jays Namen zusammenzog. “So können wir so tun, als hätten wir uns nach dem gemeinsam verbrachten Wochenende dazu entschlossen.”
“Das ist verrückt. Es wird nicht funktionieren.”
“Ich habe dir doch gesagt, dass ich weiß, was ich tue”, meinte Tara. “Billy, du kennst den Plan?”, fragte sie. “Du musst Jay Overman davon überzeugen, dass du mich um alles in der Welt heiraten willst.”
“Du redest mit einem Mimen, der sich schon an Shakespeare erprobt hat. Vergiss nicht, dass ich jetzt ein professioneller Schauspieler sein würde, wenn ich nicht zu Micro Chips gegangen wäre.”
“Micro Chips?”, fragte Tara überrascht. “Ich wusste gar nicht, dass du in der Computerbranche tätig bist. Ich dachte, Sadie Mae nennt dich Potato, weil du Kartoffelchips verkaufst.”
“Mache ich”, sagte Billy. “Für Micro Chips. Wir bringen diese kleinen Spaßtüten in den Handel. Willst du sie sehen? Ich habe welche in meinem Zimmer.”
“Später vielleicht.” Tara tätschelte Billys Wange und zeigte dann auf ihre mit Rasierschaum beschmierten Finger. “Willst du dich nicht fertig rasieren?”
“Nicht wirklich, denn es macht keinen Spaß. Aber ich werde diese Aufgabe vollenden.” Er verbeugte sich noch einmal. “Ich nehme Abschied von Ihr, meine Lady.”
“Euch”, verbesserte Sadie Mae. “Abschied von Euch.”
“Von dir auch”, sagte Billy und machte grinsend die Tür hinter sich zu.
Mit einem zufriedenen Grinsen drehte sich Tara zu Sadie Mae um. Sie würde ihre Freundin nicht merken lassen, wie viel Überwindung sie diese Scharade kostete. “Siehst du? Es ist für alles gesorgt.”
“Das würdest du nicht sagen, wenn du ihn hättest spielen sehen. Letztes Jahr musste er die Rolle des Romeo an einen Großvater abgeben.”
Tara hob unbeeindruckt das Kinn. “Auch Großväter können noch heißblütig sein. Schau dir nur Paul Newman an.”
“Der, von dem ich rede, hat ständig die Proben aufgehalten, weil ihm sein Gebiss herausgefallen ist. Es ist ein Wunder, dass Julia nicht darüber gestolpert ist.”
Als Tara den Flur schnell wieder hinunterging, um ihrer Freundin und den erschreckenden Dingen, die sie von sich gab, zu entkommen, blieb ihr Sadie Mae weiter auf den Fersen und folgte ihr bis zum Aufzug.
“Ich verstehe nicht, warum du das tust, T. P. Was ist, wenn du dem Werkzeugmann wirklich etwas bedeutest?”
Tara wünschte sich so sehr, dass das wahr wäre. Aber sie wusste, dass es nur ein Luftschloss sein konnte.
“Reiß dich zusammen”, sagte Tara schroff, um ihrem Kummer zu überspielen. “Ihm geht es nur darum, dieses lächerliche Versprechen zu halten, dass er meinem Vater gegeben hat. Ich habe dir doch erzählt, dass ich mit George Merrimack und Robby Fairchild telefoniert habe, oder? Zu George hat Jay gesagt, ich wäre seine Freundin, und Robby hat er den Eindruck vermittelt, ich wäre eine Nymphomanin, die auf einen flotten Dreier aus ist.”
“Ich weiß nicht, T. P. Ich mag den Werkzeugmann. Ich gebe zu, dass seine Methoden fragwürdig sind, aber mir scheint er aufrichtig zu sein.”
“Dann würde er nicht vorgeben, ein anderer zu sein, als er ist, damit er eine ahnungslose Frau über den Tisch ziehen kann. Du hast doch meinen Vater sagen hören, dass Jay Ingenieur ist.”
Sadie Mae runzelte die Stirn. “Ich mache mir Gedanken um dich, T. P. Du weißt, dass du nicht mehr klar denkst, wenn dich jemand verärgert oder enttäuscht hat. Dann schreckst du vor nichts mehr zurück, um die Dinge wieder richtigzustellen.”
Tara verschränkte die Arme vor der Brust. “Jay hätte eben niemals diese furchtbare Verabredung mit meinem
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