Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
beide heimlich für die CIA arbeiteten.
So weit waren sie nicht von Washington, D. C., entfernt, und die CIA-Theorie würde erklären, warum sich Jay mit einem falschen Beruf tarnte. Tara hatte eine Freundin, die nicht gewusst hatte, dass ihr Vater für die CIA arbeitete, bis er in Pension gegangen war. Zugegeben, das war weit hergeholt. Aber hoffen durfte sie doch, oder?
Sadie Mae dirigierte sie zu einem guten Versteck hinter einem dicken Baumstamm, von wo sie das Gespräch belauschen konnten. Tara hielt den Atem an und betete, dass Jay und ihr Vater sich über Geheimaufträge unterhalten würden.
“Hast du dafür gesorgt, dass meine Tochter nicht diese verrückte Idee wahr machen kann, den ersten gut aussehenden Mann zu heiraten, der ihr über den Weg läuft?”, fragte Taras Vater Jay mit seiner dröhnenden Stimme.
Tara hieb wütend mit der Faust gegen den Baum und schrie vor Schmerz auf.
“Was war das?” Jay wandte den Kopf und blickte sich suchend um. Er wusste, dass es nachtaktive Tiere gab, die zu hören, aber nicht zu sehen waren. Dennoch wurde er das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.
“Wahrscheinlich nur ein Eichhörnchen”, erwiderte Cliff, der offensichtlich völlig unbesorgt war.
“Eichhörnchen schlafen nachts.”
“Was ist los, Conner James? Erzähl mir nicht, dass ein großer Kerl wie du im Dunkeln Angst hat.”
“Natürlich nicht”, sagte Jay schnell und straffte seine breiten Schultern. Ständig unter Beweis stellen zu wollen, ein richtiger Mann zu sein, zerrte manchmal gewaltig an seinen Nerven. Ebenso wie sein schlechtes Gewissen.
Warum war er nur eine derart ehrliche Haut, dass er sich schuldig fühlte, weil er Tara täuschte, auch wenn es nur zu ihrem Besten war? Nur weil er Furcht davor hatte, ertappt zu werden, hatte er sich hier an diesem verlassenen Ort in der Dunkelheit mit Cliff verabredet.
Er schlug nach einer der riesigen Stechmücken, die dicht an seinem Ohr kreisten, und verfluchte sich selbst wegen seiner Paranoia. Und alles nur, weil Tara bei Cliffs Anruf fast herausgefunden hätte, dass die beiden Männer miteinander in Kontakt standen.
“Nun? Erstatte mal Bericht.” Cliff sah ihn erwartungsvoll an. “Stehen irgendwelche Heiratskandidaten in den Startlöchern, oder hast du es geschafft, sie zu vertreiben?”
Als hinter ihm Laub raschelte, sah sich Jay erneut in der Dunkelheit um. “Diesmal habe ich wirklich etwas gehört.”
“Nachts sind alle möglichen Kreaturen unterwegs, mein Junge.” Cliff legte Jay den Arm um die Schultern und drehte sich zum Fluss um. “Jetzt erzähl mir, ob unser Plan funktioniert.”
Hinter Jay raschelte wieder Laub, und Zweige knackten. Es hörte sich fast so an, als ob jemand, der sich in den Büschen versteckte, hastig den Rückzug antrat. Aber diesen Verdacht konnte Jay nicht gut Cliff mitteilen, ohne Gefahr zu laufen, sich vor dem älteren Mann lächerlich zu machen.
“Der Plan funktioniert so gut, dass es Zeit wird, damit aufzuhören. Ich denke, ich sollte das Hotel jetzt wieder verlassen. Du brauchst mich dort nicht mehr.”
“Das ist Unsinn, mein Junge. Du kannst nicht kündigen! Besonders dann nicht, wenn die Sache so gut läuft.”
Jay hatte erwartet, dass Cliff versuchen würde, ihn umzustimmen. Er hätte dem Freund seines verstorbenen Vaters gern versichert, dass er am besten Männer von Tara fernhalten konnte, wenn er den Job hinschmeißen und sich selbst mit ihr verabreden würde. Aber er glaubte nicht, dass Cliff das verstehen würde.
Dadurch könnte er in Cliffs Augen zu einem der potenziellen Heiratskandidaten werden, die er ja eigentlich vertreiben sollte. Natürlich war dieser Gedanke lachhaft, aber er könnte Jays neuen Plan zunichtemachen. Nein, er musste Cliff überzeugen, ohne ihm sein persönliches Interesse an Tara zu offenbaren.
“Sie hat ihre vorübergehende geistige Verwirrung überwunden”, sagte Jay und benutzte genau die Worte, die Cliff vor knapp einer Woche gebraucht hatte. “Sie ist wieder ganz auf ihre Karriere konzentriert.”
“Wie kannst du sicher sein, dass sie nicht immer noch nach einem Ehemann sucht?”
Weil ich sie mit so viel Aufmerksamkeit überschütten werde, dass es ihr gar nicht möglich sein wird, nach einem anderen Mann Ausschau zu halten, den sie heiraten könnte, antwortete Jay in Gedanken. Laut sagte er: “Deine Tochter ist ein kluger Kopf. Ihr Heiratsdrang war nichts weiter als eine Laune. Jetzt ist sie wieder vernünftig.”
Cliff schüttelte den
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