Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
natürlich besser. “Ich liebe dich, Tara.”
Die Freude, die sie in sich aufsteigen fühlte, wurde schnell wieder durch Zweifel getrübt. Tara verschränkte die Arme vor der Brust und lachte kurz und wenig belustigt auf. “Fällt dir nichts Besseres ein?”
Jay wirkte irritiert. “Hast du nicht gehört? Ich habe gesagt, dass ich dich liebe.”
“In Ordnung, ich habe es gehört. Ich habe nur nicht gedacht, dass du so tief in die Trickkiste greifen würdest. Du solltest dich wirklich schämen.”
Ganz offensichtlich verwirrt, schüttelte er den Kopf. “Ich muss offen sagen, dass ich nicht erwartet habe, dass du so reagieren würdest.”
“Und was hast du erwartet? Dass ich dir in die Arme sinke und sage, ich liebe dich auch?”
Er grinste sie schwach an. “Ich habe auf etwas in der Art gehofft.”
“Gib es zu. Du willst, dass ich die Hochzeit absage, nicht wahr?”
“Ja”, stimmte er bereitwillig zu und machte erneut einen Schritt nach vorn. Sie machte wieder einen Schritt rückwärts. “Es gibt nichts, was ich mehr möchte.”
“Ich weiß”, sagte sie und zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn.
“Hier läuft irgendetwas an mir vorbei. Du tust so, als ob das ein Verbrechen wäre. Aber warum sollte ich damit hinterm Berg halten, dass ich nicht will, dass die Frau, die ich liebe, einen anderen heiratet?”
“Du hast doch auch mit vielen anderen Dingen hinter dem Berg gehalten”, entgegnete sie in scharfem Ton.
So langsam begann Jay sich sehr unwohl in seiner Haut zu fühlen. Taras braune Augen, die so weich und warm blickten, wenn sie glücklich war, glitzerten jetzt eisig.
“Mit was denn?”, fragte er.
“Oh, warte mal, wie wäre es denn damit, dass du mit meinem Vater unter einer Decke steckst? Oder damit, dass du nur hier arbeitest und den Wartungsmonteur mimst, um zu verhindern, dass ich heirate?”
Jay fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, und verfluchte sich selbst dafür, ihr nicht schon längst alles erklärt zu haben. “Du verstehst das nicht.”
“Ich habe eine Menge verstanden. Sadie Mae und ich sind dir Freitagabend zum Fluss gefolgt.”
Jay schnalzte mit den Fingern. “Ich wusste, dass ich da draußen etwas gehört habe.”
“Ich weiß auch, was ich gehört habe. Und es war gar nichts Gutes.”
“Lass mich es dir doch erklären. Ich habe dir vom Wäscheunternehmen meines Vaters erzählt. Wenn dein Vater meinem nicht ein Darlehen gewährt hätte, würde es Lace Foundation nicht mehr geben. Mein Vater hat zwar das Geld zurückgezahlt, aber er starb, bevor er sich für diesen Gefallen revanchieren konnte. Was hätte ich sagen sollen, als dein Vater mich bat, ihm zu helfen?”
“Wie wäre es mit: ‘Nein, du übergeschnappter alter Kauz’?”
“Ich war verpflichtet einzuwilligen. Siehst du das nicht ein? Als mein Vater starb, ist seine Schuld auf mich übergegangen”, beteuerte Jay.
“Was gibt dir und meinem Vater das Recht, sich in mein Leben einzumischen? Mein Leben, Jay, nicht das meines Vaters. Wenn ich heiraten möchte, ist das meine Sache, nicht seine und schon gar nicht deine.”
Sie hatte recht. Er hatte es von Anfang an gewusst, war aber trotzdem auf Cliffs Bitte eingegangen. Zuerst hatte er es getan, weil seine Familie in seiner Schuld stand. Aber dann hatte sich der Grund dafür geändert. Er hatte sich in Taras Leben eingemischt, weil er ein Teil ihres Leben sein wollte.
“Ich war eine Närrin”, fuhr sie fort. “Eine dumme kleine Gans, die geglaubt hat, dass du dich zu mir hingezogen fühlst …”
“Ich fühle mich zu dir hingezogen.”
“Während du die ganze Zeit nur versucht hast, auf diese Weise andere Männer von mir fernzuhalten”, beendete sie den Satz, als ob sie Jays Worte nicht gehört hätte.
“Ich liebe dich, Tara. Wenn du mir nur die geringste Chance gibst, werde ich es dir beweisen.”
“Du kannst immer noch nicht damit aufhören. Du würdest alles sagen, um diese Schuld zu begleichen, die du gegenüber meinem Vater zu haben glaubst, nicht wahr?” Tara rauschte an ihm vorbei zur Tür, blieb noch einmal kurz stehen und sah ihn frostig an. “Nun, jetzt habe ich dir etwas zu sagen: Du bist gefeuert.”
10. KAPITEL
Als Jay bei Cliff Patterson läutete, war er sicher, das Richtige zu tun.
Seine Familie stand immer noch in Cliffs Schuld, weil er Lace Foundation vor dem Ruin bewahrt hatte, aber Jay würde diese Verpflichtung auf anderem Weg begleichen.
Seine Loyalität galt nicht mehr
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