Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
Theateraufführung zu besuchen, bei der Billy Trotter als Ersatz für den kranken Schauspieler eingesprungen ist, der den Hamlet geben sollte. Jemanden, der sagt: ‘Sein oder vielleicht nicht, das ist die Frage’, vergisst man in seinem ganzen Leben nicht.”
“Dann ist er Sadie Maes Bruder.” Jay fragte sich, warum ihm das niemand gesagt hatte. Er hatte den Eindruck gewonnen, dass Tara Billy erst kürzlich getroffen hatte, und dabei kannten sich die beiden schon seit Jahren.
“Es spielt keine Rolle, wer er ist”, erklärte Cliff. “Ich werde die Hochzeit verhindern.”
“Nein”, schrie Jay und legte Cliff seine Hand auf den Arm, um ihn zurückzuhalten. “Lass sie machen, was sie will, Cliff.”
“Das wird auf keinen Fall passieren”, erwiderte Cliff, befreite sich aus Jays Griff, stürmte aus der Tür und in sein Auto.
Jay fluchte und folgte ihm. Es ist schon Ironie des Schicksals, dachte er auf dem Weg zum “Excursion Inn”, dass ich jetzt darum kämpfe, dass die Frau, die ich liebe, einen anderen Mann heiraten kann.
Tara zog sich einen kurzärmeligen Pullover über den Kopf und stellte sich vor den Spiegel ihres Kleiderschranks, um ihre langen Haare wieder in Ordnung zu bringen. Wenn sie doch nur die Traurigkeit in ihren Augen genauso einfach beheben könnte. Im Spiegel konnte sie Sadie Mae sehen, die mit gekreuzten Beinen auf ihrem Bett saß und ungewöhnlich nachdenklich wirkte. Alley hatte sich neben ihr zusammengerollt.
“Ich kann nicht glauben, dass du dem Werkzeugmann nicht gesagt hast, dass du Billy nicht heiraten wirst”, wiederholte ihre Freundin nun schon zum x-ten Mal.
“Sadie Mae, ich habe dir doch bereits gesagt, dass es einfach nicht zur Sprache gekommen ist”, erklärte Tara noch einmal.
“Du weißt, dass er es noch herausfinden wird, oder?”
Auch wenn er es täte, würde das nichts ändern. Der Mann, den sie liebte, wäre immer noch eine hinterhältige Ratte, der lügen würde, dass sich die Balken bogen, nur um an sein Ziel zu kommen. Ihre Brust wurde ihr so eng, dass es wehtat. “Das wird er nicht, wenn ich ihn niemals wiedersehe”, sagte Tara.
“Dein Vater wird es ihm erzählen, so viel ist sicher. Und dann wird der Werkzeugmann hier aufkreuzen. Da kannst du Gift drauf nehmen.”
“Das wird er besser nicht”, meinte Tara und zog heftig an der Schiebetür ihres Kleiderschranks. Mit dem Erfolg, dass sie die Tür aus der Schiene zerrte. “Verflixt. Das verdammte Teil funktioniert nie richtig.”
“Lass mich mal nachsehen.” Sadie Mae inspizierte den Schaden und sagte nach ein paar Sekunden: “Das kann ich leicht wieder reparieren. Ich werde die Schiene gleich Morgen früh austauschen.”
“Das würde dir nichts ausmachen?”
“Nein. Ich bringe solche Sachen gern in Ordnung”, antwortete Sadie Mae. “Aber wir sind vom Thema abgekommen. Du hast mir nie erzählt, was dein Vater zu dieser vorgetäuschten Heirat gesagt hat.”
Tara schlüpfte in ein Paar Pumps und vermied es, ihrer Freundin in die Augen zu sehen. “Wahrscheinlich weil ich ihm gar nichts davon erzählt habe.”
“Was?”, rief Sadie Mae so laut, dass Alley alarmiert vom Bett sprang. “Warum nicht? Was treibst du denn hier? Eine Art Rachefeldzug?”
“Es hat sich einfach nicht ergeben, das ist alles”, entgegnete Tara.
“Aber dein Vater ist doch derjenige, der diese unsinnige Regel aufgestellt hat, dass du mit einer Heirat warten sollst, bis du dreißig Jahre alt bist. Er und nicht der Werkzeugmann ist es, auf den du wütend sein solltest.”
Seltsamerweise war das nicht der Fall. Bei ihrem Vater hatte Tara damit gerechnet, dass er unvernünftig und sogar unaufrichtig sein konnte, um zu bekommen, was er wollte. Jay dagegen hatte sie für einen freundlichen, moralisch einwandfreien, aufrechten Mann gehalten. Und es verletzte sie tief, dass er es nicht war.
“Hast du meinen gelben Pullover gesehen?”, fragte sie, während sie den Stapel Pullover in ihrem Schrank durchging. “Ich habe ihn vor Kurzem getragen und kann ihn jetzt nicht mehr finden.”
Tara hatte den Eindruck, als ob ihre Freundin kurz zusammengezuckt wäre, bevor sie den Kopf schüttelte. “T. P., du wechselst schon wieder das Thema. Wir sprachen darüber, wie unfair du dem Werkzeugmann gegenüber bist.”
Tara zwang sich, nicht auf Sadie Maes Vorwurf, sie sei unfair, einzugehen. Ihre Freundin kannte bereits ihre Meinung. “Können wir bitte das Thema fallen lassen? Billy müsste schon seit fünf Minuten in der
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