Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
Station der “Adoptiert ein Stinktier”-Stand, und die Kinder knieten mit leuchtenden Augen vor einem Käfig mit zwei Stinktierbabys.
Auch Nancy strahlte, bemerkte Max, nur dass sie die Kinder und nicht die Stinktiere betrachtete. Sie liebte sie ganz offensichtlich, dachte er, und die Kinder liebten sie auch.
Nancy war die geborene Mutter. Und Ehefrau, dachte er. Seine Frau. Sobald er einen Moment mit ihr allein sein würde.
Schließlich steuerten die Familie Richter und Nancy die Frühstückspension an. Im Kühlschrank fanden sie die versprochenen Sandwiches. Idabelle hatte sie dort für die Richters deponiert, falls das Café zu stark besucht sein sollte. Wie sie meinte, war Max schließlich Teilhaber an beiden Unternehmen und sollte sich nicht in der Schlange anstellen müssen.
Sie aßen draußen. Nancy bestand darauf, dass sie sich auf Bänke im Schatten setzten. “Ich habe zwar die Kinder mit Sonnenschutz eingecremt, aber mich dabei vergessen. Glaubst du, dass meine Haut schon rot wird?”
Max nahm unter großem Aufhebens ihre Haut genau unter die Lupe. Wenn sie seinen Antrag heute Abend angenommen hatte, würde er sie zuerst auf die Nase, dann auf die Wangen küssen und dann …
Mit vollem Mund meldete sich Griffin zu Wort: “Da ist Mami.”
“Du träumst”, sagte seine Schwester.
“Nein, ehrlich, sie ist dort drüben”, erwiderte er. “Am Stand mit dem Indianerschmuck.”
Max verging der Appetit. Er kaute auf seinem plötzlich zäh gewordenen Sandwich herum. Wenn er nicht so von Nancy gefangen genommen gewesen wäre, hätte er Lilia auf der anderen Seite der Straße, wo sie ein Paar Ohrringe anprobierte, früher bemerkt. Mit ihrem rotblonden Haar stach sie deutlich aus der Menge heraus.
Seit der gemeinsam mit Nancy verbrachten Nacht hatte er ihren Anruf am vierten Juli fast vergessen. Lilia musste von dem Festival Wind bekommen haben und nun diente es ihr als Vorwand, in Skunk Crossing aufzutauchen.
Er wünschte, sie würde verschwinden. Doch sie hatte ihn bemerkt und wirkte ganz und gar nicht verärgert darüber.
“Max?”, schaltete sich Nancy ein. “Ist sie das?”
“Ja.” Er hielt es für besser, Lilias Erscheinen zu erklären. “Sie hat mich letzten Monat angerufen. Mit ihrem neuen Ehemann läuft es nicht so wie erwartet.” Mehr wollte er vor den Kindern nicht dazu sagen. Nancy war gescheit genug, um zwischen den Zeilen zu lesen.
“Sie kommt auf uns zu”, verkündete Melissa.
Lilia lächelte und schlenderte in ihre Richtung, aber keines der Kinder rührte sich, um sie zu begrüßen. Das überraschte Max nicht. Man konnte seine Exfrau nicht gerade als “Mutter des Jahres” bezeichnen.
Er stand auf. Es war besser, die Frau abzufangen und sich unter vier Augen mit ihr zu unterhalten.
“Ich werde mit ihr reden”, sagte er und stapfte über die Straße.
12. KAPITEL
“Du wirst nicht weggehen, jetzt, da unsere Mutter zurückkommt, oder, Nancy?”, fragte Melissa.
“Was?” Sie wandte dem Kind ihre Aufmerksamkeit zu. “Nein. Bestimmt will ich das nicht.”
Tatsächlich fragte sich Nancy, wie sie nur nach Clair de Lune zurückgehen und ihnen allen wieder wehtun können sollte, nachdem sie jetzt diese Rothaarige gesehen hatte, die ihre Kinder verlassen und ihren Ehemann verletzt hatte. Oh, Hayley, welche Ränke hast du geschmiedet? dachte sie.
Aber es hatte keinen Zweck, Hayley die Schuld zu geben. Sie selbst war diejenige gewesen, die unter falschen Vorzeichen hergekommen war. Warum hatte sie nicht schon am Anfang geahnt, dass sie besser auf dem Absatz kehrtmachen und nach Hause zurückkehren sollte, weil sie sich sonst in Max verlieben würde?
Nancy erstarrte. Verliebt. Sie? Unmöglich.
Nein, es war nicht unmöglich. Es war passiert und plötzlich wusste sie intuitiv, dass dieses Gefühl von Dauer sein würde. Ihr Herz gehörte Max. Und den Kindern.
Sie wünschte, diese unglaubliche Lilia würde dort vorn nicht so lebhaft mit Max flirten. Mit großer Anstrengung könnte diese Frau ihr Leben zerstören. Nancy überlief es eiskalt bei diesem Gedanken.
Griffin kuschelte sich näher an sie heran und bot ihr den letzten Bissen seines Sandwiches an. Der überbackene Käse auf dem schwarzen Brot war inzwischen zäh wie Gummi, aber sie aß ihn dem Jungen zuliebe trotzdem.
“Warum starrst du in die Luft?”, fragte Melissa.
“Ich habe eine Erscheinung”, sagte Nancy.
“Tut das weh?”, fragte Griffin.
“Ein bisschen.”
Wie konnte sie, die als Doktor der
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