Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
Nancy schmiegte sich an ihn. “Ich kann es nicht erwarten, nach Hause zu kommen. Es klingt himmlisch.”
“Oh, noch etwas”, fiel Max ein. “Die Kinder wollen unbedingt ein Stinktier zu Hause haben. Ich denke, wir sollten ihnen zu Weihnachten eines schenken.”
“Fast wie im Himmel”, verbesserte sie sich mit einem Lächeln.
– ENDE –
Darlene Gardner
Heiraten – aber schnell
1. KAPITEL
Der Fluss schien Düsternis zu verbreiten und wirkte so unheimlich, dass Jay Overman beklommen auf dem verlassenen Anlegeplatz stand und sich fragte, warum Cliff Patterson diesen seltsamen Ort als Treffpunkt vorgeschlagen hatte.
Jedem anderen hätte Jay es abgeschlagen, sich hier am Fluss in der Abenddämmerung mit ihm zu treffen. An diesem Platz fraßen einen die Moskitos ja regelrecht auf. Aber Cliff war nicht jeder andere.
Er war der Retter in der Not gewesen, der Jays Vater einmal mit einem zinslosen Kredit vor dem drohenden Bankrott bewahrt und so seine Freundschaft unter Beweis gestellt hatte. Und obwohl Jays Vater das Geld innerhalb eines Jahres zurückgezahlt hatte, hatte er immer wieder betont, wie tief er in Cliff Pattersons Schuld stand.
Mit dem Tod seines Vaters war diese persönliche Verpflichtung auf Jay übergegangen. Jetzt sollte er Cliff einen Gefallen erweisen, und den würde er ihm nicht abschlagen. Dennoch war der von Cliff vorgeschlagene Treffpunkt auf dem völlig verlassenen Pier mehr als sonderbar und unheimlich. Jay schaute unbehaglich in den finsteren Himmel. Der Fluss war nur gut anderthalb Kilometer von der nächsten großen Straße entfernt, aber er konnte keinen Verkehrslärm hören. Es war kaum zu glauben, dass Washington, D. C., nur rund dreißig Kilometer nördlich von diesem Ort lag.
Ein riesiger Moskito flog ihm brummend um die Ohren. Jay, der die Viecher einfach nicht ausstehen konnte, holte aus und schlug zu.
“Au!”, stieß Jay hervor, als er sein Ohr traf. Er schüttelte seine brennende Hand, um den Schmerz zu lindern, und der Moskito schwirrte weiter um ihn herum.
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass Cliff jeden Moment eintreffen musste. Patterson gehörte nicht zu den Männern, die zu spät kamen.
Kurz darauf hörte Jay ein Rascheln in den Zweigen und Blättern, das Cliffs Ankunft signalisierte. Nur mit Mühe erspähte er in der Dunkelheit eine Gestalt, die mit großen Schritten auf ihn zusteuerte.
Wenn Jay nicht so ein mutiger Mensch gewesen wäre, hätte er sich wohl umgehend aus dem Staub gemacht. Cliff war ganz in Schwarz gekleidet, und einen Moment lang hatte es den Anschein, dass sein weißhaariger Kopf sich ohne dazugehörigen Körper auf Jay zubewegte.
Tatsächlich strahlte Cliff mit seinen intensiven, dunklen Augen und seiner tiefen Stimme sehr viel Kraft aus. Der hochgewachsene Mann, der allmählich auf die sechzig zuging, war zwar fair, bekam aber meistens, was er wollte. Seine Mitarbeiter im nahen Verwaltungsbezirk Prince Edward County, dem er als Bezirksleiter vorstand, hatten das sehr schnell begriffen.
Er schüttelte Jay die Hand.
“Gut, dich zu sehen, Conner James”, sagte er herzlich. Cliff war der Einzige, der Jay mit seinen beiden Vornamen – denselben, die auch sein Vater getragen hatte – anredete. Der ältere Mann schüttelte Jay so enthusiastisch die Hand, als ob ein glücklicher Zufall sie zueinander geführt hätte.
“Gleichfalls, Cliff”, sagte Jay.
Patterson war vor zwanzig Jahren aus dem nördlichen Virginia weggezogen und wohnte erst seit sechs Monaten wieder in der Gegend, sodass Jay die ganzen Jahre über wenig von ihm gehört hatte.
Seit Cliffs Rückkehr hatten sie einige Mal gemeinsam zu Mittag gegessen und dabei hauptsächlich in Erinnerungen an Jays Vater geschwelgt.
“Arbeitest du wieder in deinem richtigen Beruf, oder vertreibst du dir immer noch mit diesem Büstenhalter-Unsinn die Zeit?”
Jay merkte, wie er rot wurde. Es war das gleiche Gefühl, das ihn schon als Junge überkommen hatte, wenn seine Mitschüler seinen Vater als Slip-König verspottet hatten. Er hatte auf der Highschool Football gespielt, Autos frisiert und war dann Bauingenieur geworden, um sich von dem Unternehmen seiner Familie zu distanzieren. Trotzdem galt er immer noch als der amtierende Slip-Prinz von Lace Foundation.
“Ich werde noch ungefähr einen Monat dabei bleiben”, antwortete er.
“Wie heißt der BH noch mal, zu dessen Entwurf dich deine Schwester überredet hat? Wonderbra?”
“Impeccabra”, korrigierte Jay ihn und räusperte
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