Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
macht.”
“Sadie Mae, hör auf damit”, mahnte Tara, wurde aber trotzdem rot.
“Du hast damit angefangen. Stell dir einen nackten Mann ins Büro und warte ab, was passiert”, erklärte ihre Freundin.
Jay öffnete seine Haustür, um seine Schwester hereinzulassen.
“Ich weiß, du sagtest, dass du die ganze Woche nicht zur Verfügung stehst, aber das kann nicht warten.” Noch bevor er Sherry dazu auffordern konnte, marschierte sie ins Haus.
Da er wusste, dass nichts in der Welt sie aufhalten konnte, wenn es ums Geschäft ging, machte er kommentarlos die Tür hinter ihr zu. Als ihr Vater vor ein paar Jahren gestorben war, war ihre Mutter nach Florida gezogen, um dort ihren Lebensabend zu verbringen, und hatte Sherry die Verantwortung für Lace Foundation übertragen.
Seitdem ersann seine Schwester Wege, das Geschäft zu erweitern und die regelmäßigen, aber unspektakulären Gewinne zu erhöhen. Als sie den widerwilligen Jay dazu überredet hatte, in seiner Eigenschaft als Ingenieur einen tadellos sitzenden BH zu entwerfen, hatte sie einen Coup gelandet.
Der Prototyp des Impeccabra war ein solcher Hit gewesen, dass Sherry beschloss, ihre Firma solle sich zukünftig auf BHs spezialisieren. Die Kundinnen liebten den BH, dessen perfekter Sitz auf Maßfertigung basierte. Sherry hatte Jay überredet, von seinem eigentlichen Beruf eine Auszeit zu nehmen, um ihr bei Fragen des Patentrechts, des Marketings und der Einrichtung einer Website behilflich zu sein.
“Guten Morgen, Sherry.” Er folgte ihr in seine Küche. Sie ging direkt zur Kaffeekanne, schenkte sich Kaffee ein und gab drei Stücke Zucker in die Tasse.
Dann nahm sie einen Schluck und verzog das Gesicht. “Wie kannst du ihn nur so stark trinken? Er schmeckt wie Schlamm.”
“Nicht wie mit Kaffee durchtränkter Zucker?”
“Sehr witzig.” Sherry stellte die Tasse ab. Jay glaubte ohnehin nicht, dass seine Schwester noch Koffein brauchte, so dynamisch wie sie war. Ihr dunkelblondes Haar, das sie akkurat zu einem kinnlangen Bob frisiert hatte, und das taillierte Kostüm signalisierten wie alles andere an ihr, dass sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau war, die sich in ihrer Rolle wohlfühlte. “Aber ich habe keine Zeit für Witze. Ich muss wissen, was ein Neigungswinkel ist, und zwar jetzt.”
“Warum? Gibt es Probleme mit der Hebung?” Jake wurde wachsam.
“Nein, nichts dergleichen. Ein führender Einzelhändler ist daran interessiert, den Impeccabra ins Sortiment aufnehmen. Er braucht aber zuerst noch einige Informationen.”
Jay war so von seinem Entwurf des Impeccabra überzeugt, wie es ein Mann, der Hängebrücken konstruierte, nur sein konnte. “Die Frauen bestimmen den Neigungswinkel, indem sie den Abstand zwischen der Schulter und der Mitte ihrer Brust messen.”
“Wie meinst du das?”, fragte Sherry.
“Sie messen ab dem Punkt, wo sie ihre Brustmitte haben wollen, nicht wo sie eigentlich ist. Auf diese Art erzielt man eine optimale Hebung.”
“Vielleicht solltest du dem Mann das erzählen. Ebenso wenig kann ich genau erklären, was es mit Umfang und Formung auf sich hat.”
“Okay”, stimmte er zu. “Gib mir die Telefonnummer. Ich werde ihn später anrufen. Sicher kann ich zwischendurch ein paar Pausen machen.”
“Wo genau wirst du eigentlich hingehen?” Seine Schwester musterte ihn. “Was hat es mit den Arbeitsklamotten auf sich? Und warum trägst du einen Werkzeuggürtel?”
“Das habe ich dir doch schon erzählt. Ich tue Cliff Patterson einen Gefallen.”
“Du hast nicht gesagt, dass du dabei einen Werkzeuggürtel tragen wirst. Was sollst du denn tun?”
“Nichts Aufregendes.” Er fand, es ihr genauso gut erklären zu können. Sie hatten keine Geheimnisse voreinander. “Ich werde eine Weile den Wartungsmonteur in einem Hotel spielen.”
Jay berichtete kurz über sein Treffen am Anleger mit Cliff und davon, dass er ihm versprochen hatte, die nächsten beiden Wochen darauf aufzupassen, dass Tara keinen Ehemann finden würde.
“Wie furchtbar.” Sherry schüttelte sich. “Kein Wunder, dass der arme Mann besorgt ist. Ich hätte seine Tochter sein sollen. Ich werde nicht heiraten, bevor ich wenigstens fünfunddreißig bin. Ich habe BHs zu verkaufen.”
“Und was ist mit Kindern?”
Sie tätschelte ihm die Wange. “Du bist derjenige, der Kinder will, Jay. Und wie man weiß, können sich Männer ja so lange fortpflanzen, wie ihr Zauberstab funktioniert.”
Jay räusperte sich verlegen.
“Es ist
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