Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
sie zwar eine Spätentwicklerin sein, aber sie war wild entschlossen, die verlorene Zeit aufzuholen.
“Wenn du’s genau wissen willst, ich hatte auch so meine Träume”, sagte Rowan und lächelte, als sich seine Hand fest um ihre schloss.
Nachdem sie ihre Fantasien ausgelebt und anschließend das Fassungsvermögen von Jakes Badewanne getestet hatten, stand Rowan im Badezimmer und bürstete ihr Haar. Jake stand hinter ihr und sah ihr zu.
“Nächsten Freitag ist was los”, sagte sie.
“Was soll los sein?”
“Halloween natürlich.”
“Ach so.” Er sah sie skeptisch an. “Du willst dich doch nicht etwa verkleiden, oder?”
“Und wenn doch?” Vielleicht sollte sie ihm ein andermal erzählen, dass sie als Anna Boleyn, die zweite Frau von Heinrich VIII., gehen wollte.
“Dann würde ich sagen, dass du mich niemals überreden wirst.” Er reckte trotzig das Kinn.
Rowan musste lächeln. “Keine Sorge, das habe ich gar nicht vor. Es macht schon genug Arbeit, Abby und Mac zu verkleiden und zu schminken. Aber du könntest wenigstens mitkommen auf unsere abendliche Halloweentour durch die Nachbarschaft.”
“Ich finde das keine so gute Idee.”
“Es wäre nur für eine Stunde oder so. Komm schon, es macht Spaß.”
Er machte einen Schritt von ihr weg. “Nein, wirklich nicht.”
“Warum nicht?”
“Rowan, ich habe die Kinder schon einmal verloren, in ‘Papa’s Pizzaradies’, für mich eher Pizzahölle.”
“Ich sagte dir doch, das war nicht dein Fehler. Ich hätte dich nicht so lange allein lassen sollen.”
Jake schüttelte den Kopf. “Ich müsste verrückt sein, wenn ich mit den Kindern ausgerechnet in der Nacht hinausgehen würde, in der sie sich mühelos unter Tausenden von anderen Kindern verlieren können. Das wäre ein Albtraum für mich.”
Rowan lächelte. “Ich verstehe.”
Leider tat sie das wirklich. Das Problem war, sie wünschte sich, dass Jake sich wie ein Teil der Familie verhielt, während er das jedoch gar nicht wollte. Er sah in ihr immer noch zwei Personen: einmal Rowan, die Geliebte, und einmal Rowan, die Mutter. Die eine war für ihn, die andere für die Kinder. Es gab Zeit für ihn, und es gab Zeit für die Kinder. Sie hatte gehofft, dass sich diese Lücke mit der Zeit schließen würde. Aber das schien nicht der Fall zu sein. Im Gegenteil, er schien sich eher noch weiter zurückzuziehen. Es täte ihrer Beziehung nicht gut, wenn sie versuchte, Druck auf ihn auszuüben. Jake Albreight hatte seinen eigenen Kopf.
“Falls du es dir anders überlegst, lass es mich wissen”, sagte sie und versuchte fröhlich zu klingen. Sie ging ins Wohnzimmer. Er folgte ihr. “Das werde ich nicht.”
“Wie du willst.” Sie versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. “Keine Sorge. Ich liebe dich trotzdem.”
Rowan blieb fast das Herz stehen, als ihr bewusst wurde, was sie da gesagt hatte. Ein Scherz, es war nur ein Scherz, hätte sie am liebsten gerufen. Sie musste an ihren Psychologiekurs für Anfänger denken und daran, dass solche spontanen Scherze oft sehr viel Wahrheit enthielten. Der gute Mann hatte womöglich recht. Was sie gesagt hatte, war kein Scherz gewesen. Es war die Wahrheit.
Sie liebte Jake. Plötzlich war es so klar, dass sie gar nicht glauben konnte, wie lange sie gebraucht hatte, um das zu erkennen. Jake ermutigte sie in ihren Hoffnungen, Jake lobte sie, Jake tröstete sie. Er würde sie niemals auslachen oder sie absichtlich verletzen, wie Chip es getan hatte.
Natürlich liebte sie Jake. Und natürlich hätte sie niemals so damit herausplatzen dürfen.
“Na ja, du weißt, was ich meine”, sagte sie und wäre fast gestolpert, so eilig hatte sie es plötzlich zu gehen. “Ich muss los”, sagte sie. Und mich vom nächsten Felsen stürzen, beendete sie im Stillen den Satz, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel.
Kein Zweifel, sie war sich selbst immer noch die schlimmste Feindin.
13. KAPITEL
Jake stand immer noch da, wo Rowan ihn verlassen hatte. Ihm war, als sei die Zeit stehen geblieben. Immer noch sah er Rowans Mund vor sich, wie er den beängstigenden Satz formte.
Das Schicksal drohte ihm schon wieder ein Leben aufzuzwingen, das er nicht wollte. Eigentlich wollte er endlich einmal tun, was er wollte. Eines war jedenfalls ganz klar: Er wollte Rowan. Und dennoch, auch wenn es egoistisch sein mochte, er fürchtete einfach um seine Freiheit. Alles wurde plötzlich so ernst und verpflichtend.
Jake verschränkte die Hände im Nacken
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