Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
KAPITEL
“Alex!” Sadie, die nicht glauben konnte, was er gerade getan hatte, presste sich die Hand vor den Mund. “Du kannst Henri nicht feuern.”
Das restliche Küchenpersonal, das sich anscheinend sorgte, als Nächstes dran zu sein, sah dem Geschehen mit weit aufgerissenen Augen zu.
“Mach die Tür fest hinter dir zu”, rief Alex dem davonstürmenden Henri noch nach.
Sadie packte Alex an der Schulter. “Geh ihm nach. Entschuldige dich und sieh zu, dass er so schnell wie möglich zurückkommt.”
“Auf keinen Fall. Er hat dich beleidigt.”
“Wir brauchen ihn, Alex. Und mich haben schon ganz andere Leute beleidigt.”
“Aber nicht, wenn ich in der Nähe war”, entgegnete er düster.
“Deine Galanterie ist rührend, aber unter diesen Umständen ein bisschen dumm.” Sadie schüttelte den Kopf. “Wer wird nun für Miss Snidely kochen?”
Alex, dem erst jetzt die Konsequenzen seines Verhaltens zu dämmern schienen, blinzelte und wurde dann blass.
Sadie sah auf die Uhr. “Sie hat für acht Uhr einen Tisch reserviert, und jetzt ist es genau halb sechs. Für ausgedehnte Vorbereitungen bleibt uns nicht mehr viel Zeit.”
“Oh Mann.”
“Stimmt.”
“Nun, ich werde Henri ganz bestimmt nicht nachlaufen. Nicht nach dem, was er zu dir gesagt hat.”
“Ist das der wirkliche Grund, Alex, oder bist du einfach nur zu dickköpfig, deinen Stolz zu überwinden?”
“Ich werde ihn nicht bitten zurückzukommen.”
“Nicht einmal um des Restaurants willen? Na, komm schon, von den vier Sternen im ‘Yodor’s’ hast du doch geträumt.”
“Ich denke, die kann ich jetzt vergessen.”
Sadie stemmte die Hände in die Hüften. “Alex Gerard, ich habe nicht geglaubt, dass du so schnell aufgibst.”
“Manchmal ist es besser, die Dinge einfach zu akzeptieren.”
“Was heißt das?”
“Vielleicht soll das Restaurant kein Erfolg werden. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass meine Mutter recht hatte und ich mich erst gar nicht auf eine Ehe einlassen sollte.”
“Quatsch. Ich glaube einfach nicht, dass du so schnell aufgibst.”
“Das soll nicht deine Sorge sein, Sadie.”
“Doch, zum Kuckuck. Du hast Henri letztendlich meinetwegen gefeuert. Was werden wir jetzt machen?” Sie war nahe daran, Alex an den Schultern zu packen und ihn zu schütteln, damit er zur Vernunft käme.
Und dann wurde ihr etwas Grundlegendes klar. Sie war genauso am Erfolg des Restaurants interessiert wie er. Er verdiente alles Glück der Welt. Er verdiente eine wunderbare Frau und Kinder. Auch wenn es das Schicksal wollte, dass nicht sie diese Frau wäre.
“Ich habe eine Idee”, erwiderte Alex. “Vielleicht wäre Quinn bereit auszuhelfen. Er ist ein guter Koch. Beileibe kein Feinschmecker aus dem Bilderbuch, aber er kann eine exzellente Lachssuppe zubereiten. Ich fahre sofort hinüber zu ihm und schaue, ob ich ihn überreden kann.” Auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen, und nun bemerkte Sadie, dass er ungeachtet seiner vorgeblich stoischen Schicksalsergebenheit buchstäblich ins Schwitzen gekommen war.
Er warf den Küchenhilfen einen Blick zu. “Alle wieder an die Arbeit. Erledigt, was euch für die Vorbereitung des Abendessens gesagt worden ist.”
Die Angesprochenen folgten eilig seiner Anordnung.
“Viel Glück”, wünschte ihm Sadie, aber sie verließ sich nicht darauf. Im Gegensatz zu ihm war sie nicht zu stolz, Henri darum zu bitten zurückzukommen. Sie hatte dieses Chaos unbeabsichtigt mit verursacht, und sie würde die Sache wieder in Ordnung bringen. Sofort nachdem sich Alex auf den Weg gemacht hatte, verließ sie das Lokal, um Henri zu suchen.
Als sie zwanzig Minuten später wieder zurückkam, verfluchte sie im Stillen den egoistischen Franzosen. Sie hatte versucht, vernünftig mit ihm zu reden. Aber als er im Gegenzug für seine Kooperation sexuelle Gefälligkeiten von ihr verlangt hatte, hatte Sadie erwidert, er könne sie mal.
Igitt. Sie schauderte. Was für ein widerlicher Kerl.
Da Alex noch nicht zurück war, warf Sadie einen Blick auf das von Henri geplante Menü.
Austern im Limonenbett und Champagnersabayon
Sautierte Gänseleberpastete mit Blaubeeren
Gebeizter Kräuterlachs, mit Gin flambiert
Gratinierter Spargel
Karöttchen mit Curry
Salat à la Luxembourg
Schokoladensoufflé
Sie ging die Zutatenliste durch. Die Gerichte hatten zwar sehr noble Namen, schienen aber nicht so schwer zu kochen zu sein. Vielleicht konnte sie sich ja selbst daran versuchen, ein paar von ihnen
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