Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
Theodora. Ist er nicht wundervoll? Ich habe dir ja erzählt, dass er mal Chef der New Yorker Polizeibehörde war, aber habe ich dir auch von der Zeit erzählt, als er Staatssekretär im Marineministerium war? Oder von seiner ersten Ehe, die nur ein Jahr dauerte? Es war tragisch. Die arme Frau starb im Kindbett, aber das war Vorbestimmung, denn danach heiratete er Edith, die seine wahre Seelenverwandte war.”
Die drei standen zusammen, nur Zentimeter voneinander entfernt, und genossen das großartige Spektakel vor ihnen. Baily atmete den frischen Duft der Kiefern ringsum ein. Gemeinsam beobachteten sie fasziniert, wie sich die Farbe des Felsens beim Sonnenuntergang veränderte. Die Luft, die in den höheren Lagen ohnehin kälter war, wurde eisig, sodass Baily näher an Daniel heranrückte.
“Ist dir kalt?”
Und wie, hätte sie am liebsten geantwortet, doch stattdessen nickte sie nur heftig.
Daniel trat hinter sie und drückte sie an sich, um sie zu wärmen, und Baily genoss jede Sekunde dieser Berührung. Allerdings meldete sich sofort wieder ihre Vernunft und ermahnte sie, solch eine Nähe nicht zuzulassen. Sie seufzte bedauernd und erklärte: “Wir können das nicht schon wieder tun. Wir wissen beide, wohin das führt. Es war schon beim ersten Mal falsch. Ich gebe dir nicht die Schuld, aber ich besitze nicht mehr die Willenskraft, dich aufzuhalten. Also überlasse ich es dir aufzuhören.”
Daniel glaubte, nicht richtig zu hören. Sein erster Gedanke war, dass sein Warten ein Ende hatte. Heute Morgen hinter der Werkstatt hatte er sich beherrscht, weil ihm weder der Ort noch der Zeitpunkt richtig erschienen waren. Das erste Mal sollte etwas Besonderes werden. Jetzt hielt ihn jedoch nichts mehr davon ab, mit Baily in ein Motelzimmer zu gehen und sie die ganze Nacht leidenschaftlich zu lieben.
Andererseits hatte sie sich ihm mit diesen Worten anvertraut, in der Überzeugung, dass er die richtige Entscheidung für sie beide treffen würde. Und die bestand nicht darin, sie zu etwas zu drängen, was sie später bereuen könnte. Aber gehen lassen konnte er sie auch nicht, da er sich vor Verlangen nach ihr verzehrte.
“Bring mich nicht zum Aufhören, Feuerschopf. Ich brauche dich so sehr.” Dann ließ er Taten sprechen, indem er an ihrem zarten Ohrläppchen knabberte. Er spürte, wie sie erschauerte, und küsste die sensible Stelle hinter ihrem Ohr.
“Ich will ja gar nicht, dass du aufhörst, aber bitte …” Es war ein Flehen, nur wusste Baily nicht, worum sie bat. Alles, was sie in diesem Moment wollte, war Daniel.
Das Blut pulsierte durch ihre Adern. Daniel ließ sie Stellen ihres Körpers spüren, von deren Existenz sie bisher nichts gewusst hatte. Erneut waren sie in der Öffentlichkeit, auch wenn der Felsvorsprung, auf dem sie sich befanden, sie von den übrigen Touristen trennte. Baily war froh, dass niemand ihre geröteten Wangen und ihre weichen Knie bemerkte. Doch zweifellos war ihr Seufzen zu hören, als Daniel ihr zärtlich in den Nacken biss.
Ihr Seufzen fachte das Feuer in ihm weiter an. Die Tatsache jedoch, dass ihre Katze aufjaulte, weil Baily sie zu fest umklammerte, dämpfte seine Erregung.
Baily erwachte aus der erotischen Trance, in die Daniels Liebkosungen sie versetzt hatten. “Entschuldige, Miss Roosevelt. Wollen wir gehen?”
“Miau”, antwortete die Katze.
Daniel ließ Baily los, und sie rannte zum Parkplatz zurück. Sie glaubte, der Anziehung dieses Mannes entfliehen zu können, wenn sie rannte. Zum dritten Mal war sie seiner Umarmung entkommen, und tief in ihrem Herzen wusste sie, dass ihr das kein viertes Mal gelingen würde.
Damit das nicht passierte, drückte sie Theodora fester an sich und bahnte sich einen Weg zwischen den herumschlendernden Touristen hindurch, die alle auf dem Rückweg zu ihren Autos waren. Erst als sie einer dreiköpfigen Familie auszuweichen versuchte und dabei um ein Haar einen kleinen Jungen umrannte, erkannte sie die unausweichliche Wahrheit: Sie konnte nirgendwohin fliehen.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz überlegte Daniel, dass Baily sich einfach in ihren Wagen setzen und davonfahren könnte. Daher begann er ebenfalls zu rennen. Erleichterung durchflutete ihn, als er den Käfer entdeckte. Baily saß auf dem Fahrersitz und wirkte sehr enttäuscht.
“Er wollte nicht anspringen”, murmelte sie.
“Schlüssel sind in solchen Situationen hilfreich.”
Baily schaute zu dem Schlüsselbund auf, der von seiner starken Hand baumelte, und spürte,
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