Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
das Richtige getan hat.”
Daniel konnte ihre Argumente nachvollziehen. “Wo kann sie dann sein?”
“An einer Eiscremebude”, verkündete sie.
Beide Männer starrten sie verblüfft an. Nick wollte seine Schwester gerade um eine Erklärung bitten, als Daniel die Hand hob.
“Ich weiß, was Sie denken. Aber glauben Sie mir, ich kenne das schon. Ehe man sich versieht, ist man in eine Diskussion darüber verwickelt, ob Walnüsse in Schokoladenkekse gehören oder nicht. Machen wir es einfach: Sie suchen nach einer Eiscremebude, und Baily und ich fahren zu mir.”
Daniel hielt die Hand hin, und Nick übergab ihm die Wagenschlüssel. “Die Geschwindigkeitsbegrenzungen …”
“Schon gut, ich weiß.” Daniel schnappte sich die Schlüssel und rannte mit Baily zum Wagen. Baily rief ihrem Bruder einen letzten Tipp zu: “Halt Ausschau nach einem Stand mit Schokoladeneis.”
Nick schaute den beiden kopfschüttelnd nach. “Walnüsse”, murmelte er. “Wer um alles in der Welt mag denn Walnüsse in Schokoladenkeksen?”
10. KAPITEL
“Das war’s dann wohl”, bemerkte Baily und seufzte.
Daniel, der sämtliche Geschwindigkeitsbeschränkungen ignorierte, achtete nicht auf ihre schicksalsergebene Äußerung.
“Ja, das war’s eindeutig.”
“Na schön”, sagte er schließlich. “Was war’s?”
“Das ist das Ende. Schluss. Aus. Finito.”
“Schon gut, ich habe es begriffen. Es geht darum, dass ich wieder verschwinde. Du bist wütend.”
“Nicht wütend, sondern traurig. Es war die beste Reise, die ich je gemacht habe. Wie eine einzige lange Achterbahnfahrt. Ich finde es nur schade, dass sie enden muss. Wenn du allerdings weiter mit Schallgeschwindigkeit rast, endet sie vielleicht früher als erwartet.”
Ein Hupkonzert begleitete Daniels wilden Spurwechsel mit der Corvette. Nick wäre stinksauer auf ihn, aber darauf konnte Daniel jetzt keine Rücksicht nehmen. Falls er mit seiner Ahnung richtig lag, würde Pierce, nachdem die Hochzeit geplatzt war, bereits auf dem Weg aus der Stadt sein, und Daniel wollte sich die Genugtuung nicht entgehen lassen, ihm persönlich einen Tritt in den Hintern zu verpassen.
Ein Blick zu Baily, die verkrampft dasaß, die Arme schützend um die Katze gelegt, veranlasste ihn jedoch, sein Tempo ein wenig zu drosseln.
“Wir haben doch schon darüber gesprochen. Ich muss zurück nach Hause.”
“Nein, du musst zurück nach Seattle”, korrigierte Baily ihn. “Dein Zuhause ist hier, bei Sarah. Seattle ist …” Baily runzelte die Stirn und suchte nach einem treffenden Ausdruck.
“… der Ort, an dem ich lebe”, beendete er den Satz.
“Das Zuhause sollte dort sein, wo das Herz ist.”
Sein Herz. Als könnte er seinem Herzen trauen. Es sagte ihm nämlich, dass Baily möglicherweise recht hatte. Dass es durchaus sein konnte, dass er sie liebte. Aber das war unmöglich, da sie sich gerade erst vor wenigen Tagen kennengelernt hatten. Oder gab es so etwas etwa doch?
“Du hast recht, Feuerschopf. Es war eine Achterbahnfahrt. Aufregend, leidenschaftlich, lustig und nicht von Dauer. Ich kann nicht glauben, dass du mich liebst, wie du behauptest. Und schon gar nicht kann ich meinen eigenen Gefühlen für dich trauen. Das Vernünftigste ist, wenn ich nach Seattle zurückkehre und über alles nachdenke.”
“Was immer du für das Beste hältst”, sagte sie traurig. “Das kannst nur du entscheiden.”
“Warum kommst du nicht mit mir nach Seattle? Lass uns eine Woche zusammen sein. Dann können wir immer noch entscheiden, ob es die Liebe des Lebens ist.” Aber irgendwie wusste er schon, dass es falsch war, ihr ein solches Angebot zu machen. Besonders nachdem er das Wiedersehen mit ihrer Familie miterlebt und gespürt hatte, wie wichtig ihr diese Menschen waren.
Bailys Herz schlug schneller. Er wollte sie bei sich haben. Es war das erste Mal, dass er ihr andeutungsweise seine wahren Gefühle gezeigt hatte. Doch so glücklich sie darüber auch war, über seine Bitte konnte sie nicht froh sein.
“Ich kann nicht.”
“Wieso hast du kein Problem damit, mich aufzufordern, alles zu opfern, um mit dir zusammen zu sein, während du selbst dich weigerst, mit mir zu kommen?”
“Ich weiß, dass du mich möglicherweise für selbstsüchtig hältst, weil ich nicht fort will. Und vielleicht verstehst du nicht, was ich dir jetzt sagen werde. Aber ich muss bleiben. Es ist Zeit für mich, nach Hause zu kommen. Ich war so lange fort, und jetzt, wo ich wieder hier bin, verstehe ich
Weitere Kostenlose Bücher