Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
Elfenbein.
“Jake?”
“Hm?”
Sie hielt den Blick starr auf das Instrument in seiner Hand gerichtet.
“Was? Oh, ja.” Er sollte auf dem Didgeridoo spielen. Aber dafür müsste er erst seinen Atem unter Kontrolle bringen. Leider war er viel zu erregt, um sich zu beherrschen.
“Worauf wartest du?”, sagte sie.
Wie schade, dass sie nicht beide an dasselbe dachten. Er nickte resigniert und setzte die lange Röhre an den Mund. Mehr als ein kurzes Meckern brachte er nicht zustande.
Rowan schmunzelte. Ein Schlag gegen sein männliches Ego. “Besser geht’s nicht?”
Er reichte es ihr. “Kannst du es besser?”
Sie machte es tatsächlich besser und lächelte triumphierend. “Ich habe mir schon immer gewünscht, mal auf so einem Ding zu spielen.”
Jake fragte sich, ob wohl auch einer seiner Wünsche heute Abend erfüllt werden würde. Es war kaum zu ertragen, wie sie zärtlich über jedes ausgestellte Objekt strich. Er wollte der Nächste sein, den sie berührte, erforschte, bestaunte. Er bewegte die Schultern, um die Anspannung loszuwerden.
“Also, wie findest du meine Galerie?”
Sie zögerte. “Ganz hübsch”, meinte sie dann.
“Besser geht’s nicht?” Er fand, seine Galerie hätte ein größeres Lob verdient als ein lahmes “ganz hübsch”.
“Ich schätze, das werden wir nie erfahren.”
“Also gut, im Klartext, was ist los?”
Rowan zögerte so lange mit der Antwort, dass er sich zu fragen begann, ob sie überhaupt antworten würde. “Ich wollte diesen Laden eigentlich für mich selbst. Ich wollte mich selbstständig machen, ein eigenes Geschäft aufmachen. Nichts Großartiges, aber es wäre etwas Eigenes. Und dann bist du gekommen, und die Verbindungstür ist verschlossen und übertapeziert worden.” Sie deutete auf die Stelle in der Wand. “Sie ist weg.”
Verflixt, dachte er. Würde er überhaupt eine Chance bekommen? “Hast du Celeste jemals von deinen Plänen erzählt?”
“Nicht direkt.”
“Wie dann?”
“Sie wusste von nichts, okay?”
“Es tut mir leid. Sie ist ein netter Mensch. Ich bin sicher, sie hätte dir geholfen.”
Rowan rieb sich mit beiden Händen die Oberarme, so, als wäre ihr kalt. “Ich habe mich einfach nicht getraut zu fragen. Ich hatte Angst vor einem weiteren Nein. Davon hatte ich in letzter Zeit zu viel. ‘Nein, ich liebe dich nicht. Nein, die Kinder sind mir egal. Nein, ich will nicht …’„ Sie hielt inne und lächelte entschuldigend. “Tut mir leid. So genau wolltest du es gar nicht wissen, was?”
Jake wollte sie in die Arme nehmen. Er wollte ihr alle möglichen verrückten Versprechungen machen. Versprechungen, die sich nicht damit vereinbaren ließen, dass er ja ab jetzt ohne irgendwelche Verpflichtungen leben wollte. Also rührte er sich nicht. “Schon gut. Aber wenn man keine Fragen stellt, kann man auch kein Ja als Antwort bekommen.”
“Ich weiß.” Verlegen schob sie sich eine Locke hinters Ohr.
Jake konnte nicht anders. Er streckte die Hand aus und wickelte sich eine ihrer glänzenden Locken um den Finger. Wie weich und seidig sie sich anfühlten. “Ich würde ja gerne sagen, es tut mir leid, dass ich mich hier eingemietet habe, aber ich tu’s nicht. Schließlich bin ich dadurch dir begegnet.”
Die Anspannung wich aus ihren Gesichtszügen, und dann lächelte sie sogar. Jake hatte das Gefühl, zu allem bereit zu sein, nur für ein Lächeln von ihr.
“Nun ja, dich als Nachbarn zu haben, ist nicht übel”, sagte sie. “Immerhin hatte ich dadurch die Gelegenheit, mich von den exotischsten Geräuschen um den Schlaf bringen zu lassen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, durch Wände zu kriechen. Die wenigsten Leute können das von sich behaupten.”
“Und dann noch das hier.” Jake beugte sich vor und küsste ihre Lippen. Sie schmeckten süß wie Erdbeeren.
“Ja, dann noch das.”
“Hm”, murmelte er und küsste sie noch einmal. Er wollte Rowan aus ihren Kleidern schälen und sie die ganze Nacht lieben.
Wenn man keine Fragen stellte … Aber sicher wäre es noch zu früh. Sie brauchte immer noch Zeit, um darüber hinwegzukommen, dass er sie belogen hatte. Er würde sich mit einem weiteren Kuss begnügen.
Sie lehnte sich an, vertrauensvoll, obwohl er es nicht verdient hatte. Es wäre so leicht, sich an sie zu verlieren. Wie von selbst glitten seine Hände von ihrer Taille abwärts über ihre Hüften.
Sie war voller Rundungen, ganz im Gegensatz zu dem modischen Ideal der Magerkeit, für das so viele
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