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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
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Wie sollte sie bis dahin ihren Vater finden, wenn sie das in den letzten zwölf Monaten nicht geschafft hatte? Und wo sollte sie das Geld für einen weiteren Anwalt hernehmen?
    Als sie das Gebäude verließ, hatte sie das Gefühl, als würde ihr Herz von einer eisernen Faust umschlossen. Zugegeben, es war nicht unbedingt ein Todesurteil, aber sie glaubte trotzdem, nachempfinden zu können, wie es den Vorfahren ihrer Mutter ergangen war, als sie sich den Kampftruppen der Roten Armee entgegenstellten.
    Ein Mann in dunklem Anzug, den der aufdringliche Geruch eines billigen Rasierwassers umgab, starrte ihr unverhohlen auf die Brüste. Sasha wusste, dass es ein Fehler war, auf der Straße die eng anliegende Uniform des Diners zu tragen, aber da sie jedes Mal trotz des festen Termins stundenlang auf ihr Gespräch hatte warten müssen, hatte sie gewusst, dass ihr keine Zeit mehr zum Umziehen blieb.
    Sie sah starr geradeaus und lief zur Haltestelle, wo ihr der Bus geradewegs vor der Nase wegfuhr. Der nächste kam frühestens in zehn Minuten.
    Was bedeutete, dass sie zu spät zur Arbeit kam.
    Und das wiederum bedeutete, dass sie Mitch Cudahy verpasste, wenn er für die Feuerwehrleute der 13. Brigade das Abendessen abholte. Obwohl Sasha wusste, dass ihre Chancen nicht besonders gut standen, ein zweites Mal von einem waschechten Helden beachtet zu werden – zumal sie kleiner und weniger gestylt war als ihre blonden, langbeinigen Kolleginnen, für die er sich offensichtlich viel mehr interessierte –, klopfte ihr Herz bei seinem Anblick jedes Mal schneller.
    Beim ersten Mal war er in die Küche gestürmt und hatte die Flammen gelöscht, nachdem sie dort versehentlich ein Feuer entfacht hatte. Danach hatte er sich zu ihrer großen Überraschung für die Wasserlache auf dem Linoleumboden entschuldigt. Sasha hatte ihm verwundert in die Augen geblickt – kristallklare blaue Augen, die in seinem rußverschmierten Gesicht umso strahlender gewirkt hatten – und sich entgegen aller Vernunft Hals über Kopf in ihn verliebt.
    Nach diesem schicksalhaften Tag spürte Sasha jedes Mal ein Kribbeln im Bauch, wenn er in Jeans und dem eng anliegenden marineblauen T-Shirt der Feuerwehrmänner in den Diner kam. Der Gedanke, Amerika verlassen zu müssen und Mitch nie wiederzusehen, war für sie das absolut Schlimmste an diesem rabenschwarzen Tag.
    Sie seufzte und blickte zum Himmel. Wenigstens hatte es zu regnen aufgehört. Das war doch schon etwas.
    Den Kopf voller Probleme ohne Lösungen, stand sie an der Bushaltestelle. Einen Augenblick lang überlegte sie, tatsächlich wegzulaufen, was ihr Mr. Potter ohnehin unterstellt hatte. Aber wohin sollte sie gehen? Und wie lange konnte sie sich verstecken, bis die Regierung sie aufspürte und nach St. Petersburg zurückschickte?
    Ganz versunken in ihre Gedanken an diesen zugegebenermaßen riskanten und außerdem höchst illegalen Plan, achtete sie nicht auf den Pizza-Lieferwagen, der mit rasanter Geschwindigkeit die Straße entlangbrauste, eine riesige Pfütze vor der Haltestelle durchquerte und ihre rosa Uniform von oben bis unten mit Dreck bespritzte.

2. KAPITEL
    Erst nach einer Dreiviertelstunde kam der nächste Bus.
    „Na, Sie haben uns aber lange warten lassen“, beschwerte sich die alte Dame vor Sasha beim Fahrer.
    „He, machen Sie mich nicht an.“ Der Fahrer, der mehr wie der Roadie einer Heavy-Metal-Band aussah als ein städtischer Angestellter, zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Der fahrplanmäßige Bus hatte eine Panne.“
    „Und der danach?“
    „Sehe ich aus wie ein Quizkandidat?“ Missmutig stempelte er ihre Fahrkarte. „Wie soll ich das wissen?“
    „Junger Mann, ich fahre diese Strecke schon seit fünfundzwanzig Jahren.“ Die alte Dame riss ihm den Fahrschein aus der Hand und stopfte ihn in ihre überfüllte Einkaufstasche. „Und noch niemals bin ich so unfreundlich behandelt worden. Das werde ich Ihrem Vorgesetzten melden.“
    „Oh, ich mach’ mir gleich ins Hemd“, gab er frech zur Antwort.
    Als die Frau zur Seite trat, betrachtete der Fahrer Sasha von oben bis unten. „Hi, Schätzchen. Sieht aus, als hättest du einen schlechten Tag gehabt.“
    Obwohl sie seine Art absolut ungehörig fand, hatte Sasha keine Lust, sich schon wieder auf einen Streit einzulassen.
    „Ich hatte schon bessere.“
    „Das ist meine letzte Runde für heute“, entgegnete er. „Wenn du Hilfe beim Ausziehen der nassen Klamotten brauchst, lass es mich einfach wissen.“ Er grinste

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