Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
Vom Netzwerk:
solchen Sturzbach an Tränen ausgelöst, dass seine Kollegen ihn ansahen, als wäre er ein Kettensägenmörder.
    Als ob der Tag nicht schon mies genug gewesen wäre! Nach seinem Sturz aus dem Baum hatte er eine Stunde damit verbracht, sich die Kaktusstacheln aus dem Allerwertesten ziehen zu lassen, und war folglich nicht unbedingt in bester Stimmung im Diner angekommen.
    „Was, zum Teufel, hast du zu dem armen Mädchen gesagt, Cudahy?“, wollte Jake Brown wissen. Jake war sein Schwager und außerdem sein bester Freund. Aber jetzt sah er ihn nicht gerade sehr freundschaftlich an.
    „Ich habe sie nur gefragt, was denn passiert ist.“ Mitchs Stimmung wurde von Minute zu Minute schlechter.
    „Mitchel Cudahy!“ Die dröhnende Stimme aus dem Lokal erinnerte ihn an seinen Onkel Dan, der als Holzfäller in Oregon gearbeitet hatte. Und mit ihren breiten Schultern und Armen wie West-Virginia-Schinken sah Glory sogar ein bisschen so aus wie sein Onkel. Bloß ohne Schnurrbart. „Was machst du da? Bringst meine beste Bedienung zum Weinen?“
    „Ich hab’ gar nichts gemacht!“ Mitch sah erwartungsvoll zu Sasha, damit sie seine Aussage bestätigte.
    Himmel, sie sah wirklich erbärmlich aus! Anders als die Frauen, die er kannte, die gelegentlich einmal ein paar Tränen vergossen, damit sie ihren Kopf durchsetzten, heulte Sasha wie ein kleines Kind. Ihr dunkles Haar hing wirr über ihre Schultern, Tränen strömten ihr über das Gesicht wie die Niagarafälle, und ihre Nase war so rot wie die vom Rentier Rudolph. Vorne auf ihrer rosa Uniform prangte ein riesiger feuchter brauner Schmutzfleck.
    Obwohl er sich sagte, dass er nichts mit diesem Ausbruch weiblichen Gefühls zu tun hatte, dass er dieser süß duftenden russischen Bedienung nichts weiter schuldete als ein Trinkgeld, wann immer sie ihm Kaffee einschenkte oder ein Stück von Glorys unvergleichlichem Nusskuchen servierte, fühlte Mitch sich unweigerlich für ihr Unglück verantwortlich.
    Sasha war eine erwachsene Frau. Allein die Tatsache, dass sie es geschafft hatte, aus Russland hierherzukommen, bewies, dass sie in der Lage war, auf sich selbst aufzupassen. Und was immer ihr Problem war, es hatte nichts mit ihm zu tun.
    Für heute hatte er seine gute Tat schon vollbracht.
    Warum also wollte er jetzt schon wieder den Retter spielen?
    Obwohl er liebend gern an ihr vorbei und wieder zur Arbeit gegangen wäre, war es ihm unmöglich. Seufzend stellte er die Pappkartons, in denen er das Abendessen für sich und seine Kollegen abgeholt hatte, auf den nächsten Tisch.
    Dann umfasste er ihre zitternden Schultern. „Hey, Sasha.“ Sein Lächeln war freundlich und aufmunternd. „Was immer es ist, Darling, so schlimm kann es doch nicht sein.“
    Darling, das war ein Wort, das Mitch unterschiedslos an alle Frauen richtete. Heute hatte er die siebenjährige Katzenbesitzerin so genannt, dann Meredith, obwohl er etwas sauer war, dass sie ihren Kameramann seinen schändlichen Abgang hatte aufnehmen lassen, und anschließend die hübsche blonde Krankenschwester im Samariter-Krankenhaus, die ihm nach dem Entfernen all der Kaktusstacheln aus seinem Hintern ihre Telefonnummer gegeben hatte.
    Es war eine allgemeingültige, nett gemeinte Anrede und hatte nichts weiter zu bedeuten.
    Aber als Sasha dieses für ihre Ohren so zärtliche Wort hörte, das in den letzten Wochen fester Bestandteil ihrer Träume von Mitch gewesen war, begann ihr Herz zu rasen. Einen wundervollen, flüchtigen Augenblick lang pulsierte süße Hoffnung durch ihre Adern.
    Dann beging sie den Fehler, in Mitchs Augen zu sehen. Als sie seinen mitleidigen Blick erkannte, brach sie erneut in Tränen aus.
    „Du lieber Himmel!“ Mitch überlegte, was er jetzt schon wieder falsch gemacht haben könnte. Hilflos sah er sich zu Glory um, die das Drama mit vor der Brust verschränkten Armen und skeptischem Blick beobachtete.
    „Würdest du bitte etwas unternehmen?“, bat er frustriert. Für heute hatte er genug von den Problemen anderer Leute.
    „Du bist doch derjenige, der das arme Mädchen zum Weinen gebracht hat. Tu du doch etwas.“
    Mitch wandte sich wieder zu Sasha um, die ihm mittlerweile den Rücken zugekehrt und die Hände vors Gesicht geschlagen hatte. Ihr Leben geht mich nichts an, erinnerte er sich nochmals. Es hat nichts mit mir zu tun.
    Herrjemine!
    „Hören Sie, Darling“, begann er vorsichtig und strich ihr etwas unbeholfen über das Haar, „wenn Sie das Wasserwerk nicht bald abstellen, werden Sie hier

Weitere Kostenlose Bücher