TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Mann stolz, ehe Mitch Gelegenheit hatte zu antworten. Er musste sehr laut sprechen, um das aus den vier überdimensionalen Lautsprechern dröhnende „All Shook Up“ zu übertönen.
„Ich bin Elvis Presley.“ Er grinste breit, während er den beiden seine fleischige Hand entgegenstreckte. „Hab’ meinen Namen offiziell ändern lassen, aus Berufsgründen.“
„Sie dachten, es käme Ihrem Heiratsgeschäft zugute, wenn Sie sich nach einem toten Sänger benennen?“, wollte Mitch wissen.
„Nicht nach irgendeinem Sänger, mein Junge. Nach dem King.“ Er lächelte Sasha an. „Ja, ich bin ein Elvis-Imitator, kleine Lady, wie in dem Film, allerdings bin ich zu alt und zu ängstlich, um aus Flugzeugen zu hüpfen.“
Mitch hatte seinen Heiratsantrag seit dem Moment bereut, da er ihm über die Lippen gekommen war, aber dies war der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Bei solch einer Farce würde er nicht mitmachen!
„Wir gehen!“ Er packte Sasha bei der Hand und wollte sie zur Tür ziehen. Doch zu seinem Erstaunen rührte sie sich nicht vom Fleck. „Was ist los, Sasha?“
„Nichts ist los. Es ist absolut wunderbar!“
„Es ist absolut lächerlich“, korrigierte er unwirsch und war heilfroh, dass keiner seiner Kollegen Zeuge dieses Debakels wurde.
„Aber Mitch …“ „Die kleine Lady scheint hier ganz glücklich zu sein“, betonte der Priester.
„Ich finde es aufregend“, schwärmte Sasha. „Und so romantisch. In Russland gibt es so was nicht. Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich von solch einer Hochzeit geträumt.“
„Du hast davon geträumt, vom alten, fetten Elvis verheiratet zu werden?“ Als er merkte, dass er gerade den Priester beleidigt hatte, fügte Mitch schnell hinzu: „Tut mir leid. Ist nicht persönlich gemeint.“
„Oh, keine Ursache“, meinte der leichthin, während im Hintergrund „Don’t Be Cruel“ losdröhnte. „Ich weiß, dass ich alt und fett bin. Aber das war der echte King zum Schluss auch, also was soll’s?“
„Bitte, Mitch.“ Sasha wand ihre Hand aus seinem eisernen Griff und fasste ihn am Arm. „Wir haben die Lizenz doch schon bezahlt. Und dieser nette Mann will uns verheiraten – warum sollten wir also nach einem anderen suchen? Oder gar bis nach Las Vegas fahren?“ Sie hoffte, dass Mitch die praktische Seite ihres Vorschlags überzeugen würde.
„Also gut.“ Wie konnte dieser Mensch von der Einwanderungsbehörde Sasha nur etwas abschlagen, überlegte Mitch. Er musste wirklich ein Herz aus Stein haben. „Wenn ich diesen lächerlichen Zirkus mitmache, dann aber nur unter der Bedingung, dass niemand zu Hause etwas davon erfährt, okay?“
„Ich verspreche es.“ Sie drückte seinen Arm mit überraschender Kraft. „Es wird unser Geheimnis bleiben. Aber es macht mich sehr, sehr glücklich.“
Und um diese Aussage zu bekräftigen, schlang sie in einem Anfall von Begeisterung die Arme um seinen Nacken und gab ihm einen Kuss.
Bei der ersten Berührung ihrer Lippen war Mitch nur überrascht. Aber als der Druck auf seinen Mund sich verstärkte und ihre Brüste sich aufreizend gegen seinen Oberkörper pressten, beschloss er, nicht weiter darüber nachzudenken, warum dies alles wahrscheinlich ein großer Fehler war, und den Kuss einfach zu genießen.
Ihre Lippen waren tatsächlich so weich, wie sie aussahen. Aber sie waren auch warm und erregend. An der Art und Weise, wie sie die Lippen fest geschlossen hielt, merkte er, dass sie noch nicht besonders oft geküsst worden war. Oder nicht besonders gut. Doch trotz ihres offensichtlichen Mangels an Erfahrung war dieser Kuss weitaus erregender und süßer, als er – der sicher mehr als genug Frauen geküsst hatte – es sich je hätte vorstellen können.
Als er sanft mit der Zungenspitze in ihren Mund vordrang, erschauerte sie vor Entzücken, und auch Mitch durchzuckte es heiß.
Obwohl sie solch eine Situation nie für möglich gehalten hätte, hatte Sasha in den letzten Wochen unzählige Male davon geträumt. Doch nichts hatte sie auf den Gefühlstumult vorbereitet, den Mitchs Kuss in ihr auslöste. In ihrem Kopf schien ein Wirbelsturm zu wüten, und ihr Körper glühte, als hätte sich ihr Blut in Lava verwandelt.
Und dann, ganz plötzlich, war es vorbei.
Mitch legte die Hände um ihre Taille und schob Sasha fort. Er sah sie an, doch sein Blick war zum ersten Mal nicht offen und unbeschwert wie sonst, sondern ließ keinen Rückschluss auf seine Gedanken und Gefühle
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