TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
aus. „Das war vielleicht nicht gerade der romantischste Antrag der Welt, Sasha, aber ich denke, unser Held hat gerade um deine Hand angehalten.“
„Heißt das …?“ Sie drehte sich zu Mitch und sah ihn mit großen Augen an. „Heißt das, dass Sie mich heiraten wollen?“
„Na ja, es wäre ja keine richtige Heirat“, erwiderte er schnell. „Nur eine Art legales Manöver, um Zeit zu gewinnen, damit Sie Ihren Vater finden können.“
„Was für ein Kavalier!“ Jake schüttelte angewidert den Kopf.
Mitch funkelte ihn an. „Zumindest habe ich eine Lösung gefunden. Was ihr beide nicht geschafft habt.“
„Da hast du allerdings recht“, stimmte Jake zu. „Allerdings bin ich ja auch durch die Heirat mit deiner Schwester für solcherlei Dinge nicht mehr verfügbar.“ Er wurde wieder ernst und sah von Mitch zu Sasha, dann wieder zu Mitch. „Und eigentlich …“ Er rieb sich nachdenklich das kantige Kinn. „… könnte es funktionieren.“ Dann schmunzelte er wieder. „Die härteste Prüfung dabei ist meiner Meinung nach, dass sie mit dir unter einem Dach leben muss, Schwagerherz.“ Er zwinkerte Sasha zu. „Nicht viele Frauen halten über die Türklinken gehängte Boxershorts für dekorativ.“
Sasha war vollkommen durcheinander. Wenn sie das jetzt richtig verstand, schlug Mitch nichts weiter vor als einen legalen Weg, um ihr diesen abscheulichen Potter vom Leib zu halten, damit sie ihren Vater finden und ihr Anrecht auf amerikanische Staatsbürgerschaft beweisen konnte.
So etwas wurde ständig gemacht. Sie kannte Mädchen aus St. Petersburg, die ähnliche Vereinbarungen mit Männern aus Europa und den Vereinigten Staaten getroffen hatten. Solche Ehen hatten nichts mit Romantik zu tun. Oder gar mit Liebe.
„Wir würden zusammen wohnen?“
„Nein!“, protestierte Mitch.
„Ja!“, rief Glory zur selben Zeit.
Jake kicherte. Er schien das Unbehagen seines Schwagers zu genießen und schwieg.
„Wenn ihr zwei das durchziehen wollt, dann muss es so aussehen wie eine echte Ehe“, warnte Glory. „Ich habe neulich im Fernsehen einen Bericht darüber gesehen, dass die Regierung jetzt vor der Wahl und nach all den Diskussionen über illegale Einwanderer die ‚Green-Card-Ehen‘ drastisch reduzieren will. Und Potter, dieses Wiesel, wird sich mit einer Heiratsurkunde vom Friedensrichter bestimmt nicht zufriedengeben. Er wird sicher nachprüfen, ob ihr beide tatsächlich als Mann und Frau lebt.“
Ja, da hatte sie recht. Mitch hatte denselben Fernsehbericht gesehen, letzte Woche bei Meredith. Meredith! Mitch fluchte innerlich bei dem Gedanken, was sie wohl zu seiner neuesten Heldentat sagen würde. Hätte er doch bloß erst einmal über alles nachgedacht, bevor er einfach losplapperte! Aber nein – Augen zu und durch, wie bei den Kindern im brennenden Haus, weshalb er jetzt zum Medienheld avanciert war.
Sasha hatte Mitch nie anders als lächelnd gesehen. Selbst nach einem Großeinsatz in der glühenden Wüstenhitze, rußbedeckt und schweißüberströmt, hatte er dieses umwerfende Lächeln auf den Lippen, das das Herz jeder Frau höher schlagen ließ.
In diesem Augenblick jedoch machte er ein ernstes Gesicht und verriet ihr so, dass ihm sein Heldenmut bereits leidtat. Und deshalb – obwohl es ihr größter Wunsch war, Ja zu sagen, um ihre Ausweisung nach Russland zumindest aufzuschieben – wusste sie, was zu tun war. Mitch hatte ihr ein edles und großzügiges Angebot gemacht. Als wahrer Held. Aber nun musste sie ebenso edel reagieren und ablehnen.
Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter und biss sich auf die zitternden Lippen. „Sosehr ich Ihr Angebot auch schätze, Mitch, kann ich es nicht zulassen, dass Sie meinetwegen Ihr Leben ruinieren.“
Da ist es, dachte Mitch. Das Schlupfloch. Jetzt musste er nur hindurchkriechen, und er wäre frei.
Aber dann würden sie Sasha ausweisen.
Zum Teufel! „Ich würde mein Leben nicht ruinieren.“ Na prima, Cudahy!, dachte er. Warum gräbst du die Grube nicht tiefer? Sie hätte dich gehen lassen. Warum hast du ihr Angebot nicht angenommen? So wie es jeder andere vernünftige Mensch getan hätte.
„Sicher, eine Ehe passt im Moment nicht unbedingt in mein Lebenskonzept, aber sie wird ja nicht so lange dauern. Nur, bis wir Ihren Vater gefunden haben.“
„Jake?“ Sasha wandte sich ratsuchend an die anderen. „Glory? Was haltet ihr von Mitchs Idee?“
„Ich finde, ihr solltet es tun“, antworteten die beiden gleichzeitig.
Sasha blickte aus dem
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