TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
könnten Sie mir wohl den schönen Ring wiedergeben? Nur für ein paar Minuten?“
Sasha streifte den Ring ab.
„Nun denn“, hob er feierlich an. „Die Show kann beginnen! Sasha, Schätzchen, Sie gehen an der Tür los und schreiten auf Ihren Bräutigam zu, während Annie und ich den Hochzeitsmarsch singen.“
„Ist das wirklich nötig?“, fragte Mitch.
Das Ganze dauerte nun schon viel länger als geplant. Und obwohl er sich immer wieder sagte, dass sie ja nur zum Schein heirateten, kam es ihm doch schon viel zu sehr wie eine richtige Hochzeit vor.
„Alle Bräute träumen davon, feierlich zum Altar zu schreiten. Nicht wahr, Schätzchen?“, wandte sich Annie an Sasha.
„Ich fände das sehr schön“, gestand Sasha, „aber wenn Mitch lieber gleich anfangen möchte, ist mir das auch recht.“
Verdammt. Sie hatte schon wieder diesen sehnsüchtigen Blick, bei dem er jedes Mal schwach wurde. „Lasst uns keine Zeit mit Diskutieren verschwenden“, meinte Mitch also. „Warum geht sie nicht einfach auf den Altar zu?“
„Danke, Mitch!“
Mit den überteuerten Nelken in den Händen schritt sie langsam über den Satinläufer auf Mitch zu, während Elvis und Ann Margaret „Love Me Tender“ im Duett sangen, was Mitch insgeheim gar nicht so übel fand.
Als Sasha näher kam, fiel ihm plötzlich auf, dass sie trotz ihres strengen schwarzen Kostüms und der gestärkten weißen Bluse außerordentlich hübsch aussah. Wenn es sich hier um eine ernsthafte Angelegenheit handeln würde – was ja nicht der Fall war –, hätte er sich kaum eine schönere Braut vorstellen können.
Endlich war sie neben ihm angekommen, und Elvis zog an einer weißen Kordel. Der Vorhang hinter dem Altar teilte sich, und auf einem überdimensionalen Fernsehbildschirm erschien die Hochzeitsszene aus „Blue Hawaii“, während der schmachtende „Hawaiian Wedding Song“ des King den Raum erfüllte.
„O Mitch, ist das nicht romantisch?“ Sasha klatschte vor Freude in die Hände.
Überaus dankbar für Jakes Abwesenheit, schüttelte Mitch den Kopf und stellte sich vor, wie sein Schwager dies alles haarklein in der Feuerwache erzählen würde.
„Liebes Brautpaar“, begann Elvis mit lauter Stimme, um den Song zu übertönen.
Die Bilder auf dem Fernsehschirm verschwammen allmählich. Mitch spürte Schweißperlen auf der Stirn und auf der Oberlippe. Als er hörte, wie Sasha versprach, ihn als ihren gesetzlich angetrauten Ehemann zu lieben und zu ehren, zitterten ihm die Knie. Aber nicht vor Angst, wie er sich selbst versicherte, während er ihr den Ring über den Finger streifte.
Er war ein Held! Typen wie er liebten die Gefahr und hatten vor nichts Angst!
Elvis wandte sich an ihn. „Und willst du, Mitchel Dylan Cudahy, die hier anwesende Sasha Mikhailova zu deiner gesetzlich angetrauten Ehefrau nehmen?“
Sie sah zu ihm auf. Ihr Blick spiegelte leichte Besorgnis wider. Mitch straffte die Schultern und holte tief Luft.
„Sie lieben und ehren …“ Kleine weiße Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. „… in guten wie in bösen Tagen …“ Der Schweiß lief ihm in die Augen, und er wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. „… bis dass der Tod euch scheidet?“
„Ja, ich will“, brachte Mitch hervor.
„Dann erkläre ich euch hiermit kraft meines Amtes als Priester des Staates Nevada – und kraft der Inspiration des Königs des Rock ’n’ Roll – zu Mann und Frau!“
4. KAPITEL
„Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht?“, fragte Sasha besorgt, als sie in den hellen Sonnenschein hinaustraten.
„Natürlich geht es mir gut“, presste Mitch zwischen den Zähnen hervor. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und hielt sich ein Taschentuch unter die Nase. „Warum sollte es mir nicht gutgehen? Ich habe die halbe Nacht gegen ein riesiges Feuer gekämpft, ich bin durch die halbe Wüste gefahren, ich habe mein Konto überzogen, nur um von einem Elvis-Imitator und seiner verrückten rothaarigen Frau verheiratet zu werden. Dann habe ich Nasenbluten bekommen, und meine Braut, für die ich das alles getan habe, siezt mich auch noch.“
„Oh“, erwiderte Sasha betreten. Noch nie hatte sie Mitch so verärgert erlebt. Vermutlich bereute er seine gute Tat bereits.
Mitch war über alle Maßen irritiert über sein eigenes Verhalten. Er benahm sich wie ein Idiot, aber er konnte es nicht verhindern. Schweigend ließ er sich in den Fahrersitz seines roten Sportwagens fallen und knallte die Tür hinter sich zu.
Sasha
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