TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Sasha hatte schließlich ihre eigene Party und würde ihn sicher nicht so bald zu Hause erwarten. Und obwohl ihre Hochzeit keine richtige gewesen war, gehörte ein Junggesellenabschied definitiv dazu – warum sollte er seine Kumpel und sich selbst um diesen Spaß bringen?
Das einzige Problem war nur, dass er gar keinen Spaß hatte. Er saß mit Jake und drei anderen Feuerwehrmännern an einem Tisch, hielt sich immer noch am ersten Bier fest und beobachtete lustlos die langbeinige platinblonde Stripperin, die sich vor ihnen auf der Bühne räkelte. Die Frau sah fantastisch aus, und für ihre üppigen Brüste hatte sie sicher das eine oder andere Boot eines Schönheitschirurgen bezahlt. Aber trotz ihrer verführerischen Blicke und dem aufreizenden Schütteln ihrer lockigen Mähne konnte er immer nur an Sasha denken. In ihrem kurzen Jeansrock beim Roulette hatte sie ungemein sexy ausgesehen, und neulich morgen war es ihm wirklich sehr schwergefallen, sich zu beherrschen, als er unter ihrem jungfräulich weißen Baumwollnachthemd ihre Brüste hatte durchschimmern sehen.
Und als die Stripperin sich nun zu ihrem Tisch beugte und sich mit der Zunge über die rotglänzenden Lippen leckte, glaubte er Sashas Mund zu schmecken. „Ach, verdammt!“
Jake warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Was ist los, Schwagerherz? Tut’s dir leid, dass du die schöne Miss April Luv nicht mit nach Hause nehmen kannst? Oder wärst du jetzt vielleicht lieber allein zu Hause bei deiner Braut?“
„Sie ist nicht meine Braut“, brummte Mitch, während einer der Männer sich über den Tisch lehnte und der Stripperin einen Fünfdollarschein unter die Bänder des goldenen String-Tangas schob. „Nicht wirklich.“
Ehe Jake antworten konnte, beugte sich Miss April Luv zu Mitch. „Und was ist mit dir, Junggeselle?“, gurrte sie mit laszivem Augenaufschlag. Obwohl Mitch gerne glauben wollte, dass sie ihn unwiderstehlich fand, so lag doch die Vermutung nahe, dass sie bei solchen Gelegenheiten auf ein extra dickes Trinkgeld hoffte. „Soll ich nicht extra für dich tanzen, damit du eine schöne Erinnerung hast, wenn du bald ein braver, häuslicher Ehemann bist?“
Sosehr ihn der Gedanke an brave Häuslichkeit auch abschreckte – Miss Aprils professioneller Charme konnte ihn dennoch nicht reizen. Er war drauf und dran, ihr ein Trinkgeld in die Hand zu drücken und sie dann wegzuschicken, als plötzlich ein Betrunkener zu ihrem Tisch stolperte und der Stripperin in die üppigen Brüste griff.
Miss April Luv versetzte dem Kerl eine Ohrfeige und wandte sich fluchend ab. Der Betrunkene wollte hinter ihr her auf die Bühne klettern, woraufhin sie versuchte, seine behaarten Hände mit den Absätzen ihrer hochhackigen Pumps zu treffen.
Währenddessen sah Mitch sich blitzschnell nach dem Rausschmeißer um, der bei ihrer Ankunft an der Tür gestanden hatte. Doch der war nirgends zu erblicken, also musste er selbst eingreifen. Er sprang hoch, riss dabei seinen Stuhl um und warf sich von hinten auf den Betrunkenen.
Binnen weniger Sekunden war im Lokal eine Schlägerei im Gange. Die Saufkumpane des Betrunkenen eilten herbei, und Mitchs Kollegen mischten ebenfalls kräftig mit. Dem Barkeeper blieb nichts anders übrig, als die Polizei zu rufen.
11. KAPITEL
Mitch war in denkbar schlechter Stimmung, als er zu Hause ankam. Erst hatte er sich den Mund fusselig geredet, damit er nicht eingesperrt würde, und nun fand er Sasha mit Handschellen an einen braungebrannten Muskelprotz gefesselt, der das männliche Äquivalent zu Miss April Luv darstellte!
Glücklicherweise reagierte seine Mutter sehr schnell und scheuchte sämtliche Gäste aus der Wohnung, sodass Mitch und Sasha kurze Zeit später allein waren.
„Sieht so aus, als ob zumindest deine Party ein Erfolg war“, meinte Mitch schließlich.
„Oh, ich habe mich gut amüsiert.“ Besorgt blickte Sasha in sein zerschundenes Gesicht. „Du anscheinend nicht.“
„Nein.“ Das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
„Hast du dich bei einem Feuer verletzt?“
„Nein.“ Seine Antwort kam abrupt und signalisierte, dass er keine weiteren Fragen wünschte.
Als er auch nichts weiter erklärte, entschied Sasha mit einem Blick auf seine Hände: „Wir müssen deine Wunden verbinden.“
Da es ihm so peinlich gewesen war, seiner Mutter, Schwester und Ehefrau mit den offensichtlichen Spuren einer Schlägerei im Gesicht gegenüberzutreten, hatte Mitch seine aufgescheuerten Fingerknöchel ganz vergessen.
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