TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
das Bett. Es war leer. Mike war weg. Erleichtert legte sie eine Hand auf ihr klopfendes Herz. Gestern Nacht hatte sie sich darüber geärgert, dass er nicht bei ihr hatte bleiben wollen, nach allem, was zwischen ihnen gewesen war. Doch jetzt war sie unendlich dankbar für seine weise Voraussicht. Bis er, nur mit einem Handtuch bekleidet, ihre Badezimmertür öffnete.
Julie unterdrückte einen Aufschrei, indem sie die Hände vor den Mund schlug.
Mike sah sie an. „Sag mir, dass das kein Klopfen war, das ich eben an deiner Tür gehört habe.“
Sie nahm die Hände herunter. „Ich wünschte wirklich, das könnte ich.“ Plötzlich fiel ihr ein, dass sie nackt war, und sie wickelte sich in die Bettdecke ein. „Was sollen wir jetzt tun?
Weißt du, wer das ist?“
„Ich hoffe inständig, dass es der Zeitungsjunge ist.“
„Das ist nicht der Zeitungsjunge, Mike“, erwiderte Julie, wobei ihre Stimme ganz hoch und dünn klang. „Das ist bestimmt nicht der Zeitungsjunge. Ich fürchte, dein schlimmster Albtraum wird soeben wahr.“
„Deine Mutter? Was, verdammt noch mal, will denn deine Mutter hier um diese Zeit?“
„Und sie ist nicht alleine. Meine ganze Familie ist bei ihr. Wir wollten alle zusammen frühstücken gehen, bevor wir Susan, Ben und Tommy zum Flughafen bringen. Erinnerst du dich?“
Langsam dämmerte es Mike. „Was sollen wir jetzt tun?“
Aufgeregt zerrte Julie an der Bettdecke, während sie mit der freien Hand eine hilflose Geste machte. „Ich habe dich zuerst gefragt. Hilf mir!“
Das Klopfen ertönte erneut, und sie hörten Ida rufen: „Julie, Liebling!“
Verzweifelt bemühte Julie sich, ruhig zu bleiben.
Der FBI-Agent Mike De Angelo trat in Aktion. Er ging wie ein Universitätsprofessor auf und ab, der über eine besonders wichtige Sache nachdenkt, während er einen Plan entwarf.
„Okay. Okay.“
„Beeil dich, Mike.“
„Das tue ich ja. Also gut. Zuerst müssen wir alle meine Kleider aufsammeln.“
Sofort ließ Julie die Bettdecke fallen und lief im Zimmer herum, während sie seine Kleidung aufhob. Dann stopfte sie sie Mike unter den Arm.
„Gut. Okay, wo sind meine Stiefel?“
Sie kniete sich neben das Bett, den Po in die Luft gereckt, und sobald sie die Stiefel hervorgeangelt hatte, warf sie sie ihm zu.
Er fing sie geschickt auf.
Julie stand auf, stützte die Hände in die Hüften und wartete auf neue Befehle.
Mike ging seine Sachen durch. „Ich habe alles. Jetzt lass sie rein, und ich werde im Badezimmer warten. Anschließend kommst du hierher zurück und ziehst dich selbst an. Sobald die Luft rein ist, werde ich die Wohnung verlassen. Wie klingt das?“
Das Klopfen an der Tür wurde stärker. Julie sah Mike nachdenklich an. Irgendetwas an seinem Plan war falsch, aber sie kam nicht darauf, was es war. Mike musterte sie von oben bis unten, bevor er ihr sein Handtuch zuwarf. Das war noch ein Punkt, an den sie nicht gedacht hatte.
„Wickle dich in das Handtuch und sag ihnen, du wärst unter der Dusche gewesen. Komm schon, Julie, beweg dich.“
Mike ging in das kleine Badezimmer zurück und schloss leise die Tür.
Hoffentlich geht alles gut, flehte Julie insgeheim, als sie schweren Herzens durch den Flur zur Wohnungstür ging. Mit zitternden Fingern löste sie die Sicherheitskette und öffnete die Tür. Ja, da standen sie alle. Mom, Dad, Ben, Susan, Tommy und, gute Güte – Aaron! Das war der Fehler in Mikes Plan! Aaron! Was sollten sie mit ihm machen, wenn Mike nirgends zu finden war? Vielleicht waren sie bis jetzt noch nicht bei seiner Wohnung gewesen, aber …
„Liebling, das wurde aber auch Zeit“, regte Ida sich auf, während sie Julie beiseite schob.
Die ganze Familie strömte hinter ihr herein, und alle musterten Julie fragend. Alle, außer Ben. Verlegen blickte er in die andere Richtung, als er an ihr vorbeiging. Er nahm die beiden Jungs und ging mit ihnen zu der verglasten Schiebetür, die zum Parkplatz führte.
Julie wandte sich an ihre Mutter. „Ich war unter der Dusche.“ Gehörte diese schuldbewusste Stimme tatsächlich ihr?
Susan schnaubte. „Das sehen wir. Also los, zieh dich an. Wir wollen genügend Zeit haben, um bei ‚Surfers‘ einen Brunch einzunehmen, falls dir das recht ist. Warum bist du so spät dran?“
„Weil … weil mein Wecker nicht ging.“
„Hast du ihn überhaupt gestellt?“
Julie fing an, ihre Schwester zu hassen. „Natürlich habe ich ihn gestellt. Wofür hältst du mich?“
Ida mischte sich nun ein. „Mädchen,
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