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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
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er nicht für sie. Diesmal tat er etwas für sich selbst. Das verschaffte ihm ein gutes Gefühl. Befreiend, in der Tat. Ob die Frauen in den Sechzigern sich wohl ähnlich gefühlt hatten, als sie ihre BHs verbrannt hatten? Nun, das würde er wohl niemals erfahren. Aber eines wusste er genau. Julie hatte recht in einem Punkt. Eine Weile lang wäre es nicht gut für ihn, wenn er mit ihr oder mit irgendeiner anderen Frau zusammen war, nachdem er sich von Caroline getrennt hatte. Julie hatte gesagt, er würde Zeit für sich selbst brauchen. Zeit für sich selbst. Genau. Das klang großartig.
    Er griff nach den Kopfhörern und setzte sie lächelnd wieder auf, bevor er sich in seinem Sitz zurücklehnte. „Solitary Man“ von Neil Diamond war jetzt zu hören. Na, sing es schon, Neil, feuerte Mike ihn in Gedanken an. „ Me and you, buddy. Solitary men. Women – who needed them? “ Noch bevor das Lied zu Ende war, lachte Mike laut auf. Er öffnete die Augen und sah, dass zwei Stewardessen ihn neugierig musterten. Doch er schüttelte den Kopf und winkte ab, als sie fragend die Augenbrauen hoben.
    Dann schloss er erneut die Augen, um sich noch einmal das Bild zu vergegenwärtigen, an das er sich eben erinnert hatte. Immer dann, wenn er es am wenigsten erwartete, sah er nämlich Julies Po, den sie in die Luft gereckt hatte, während sie unter ihrem Bett nach seinen Schuhen geangelt hatte. Das war an dem Sonntagmorgen gewesen, nach einer wundervollen Nacht, als plötzlich ihre gesamte Familie in ihrer Wohnung aufgetaucht war und er in diesem winzigen Badezimmer festgesessen hatte.
    Eine Stunde später landete Mikes Flugzeug in Boston. Dreißig Minuten später befand er sich in dem herrschaftlichen Wohnhaus der Wyndemeres, das ihn immer an ein riesiges Mausoleum erinnerte. Leider befand sich in dem Haus zurzeit niemand außer ihm und Reginald. Mike betrachtete den schlanken blonden Mann in dem eleganten Anzug, der ihm gegenüber auf der anderen Seite eines sicher sehr alten und unbezahlbaren kleinen Tisches auf einem wahrscheinlich ebenso alten und unbezahlbarem Stuhl saß.
    Mike hätte gewettet, dass Reginald Stil und Epoche dieser Stühle und des Tisches hätte benennen können. Bestimmt kannte er auch deren Herkunft und Geschichte wie auch die der übrigen edlen Möbelstücke, die einfach zu gut für die breite Masse waren. Eine andere Frage war allerdings, wie es möglich war, dass ein Mann über dreißig noch immer Reginald genannt werden wollte.
    „Wir erwarten Miss Wyndemere jeden Augenblick zurück, Mr. De Angelo.“
    Mike setzte seinen wirkungsvollsten FBI-Blick auf, um den Mann zu mustern, der so vornehm wirkte, dass er sich wie ein tollpatschiger kleiner Hund vorkam, der gerade den Teppich beschmutzt hatte. „Wer ist denn wir, Reginald? Haben Sie etwa eine Maus in der Hosentasche?“
    Hörbar sog Reginald die Luft durch seine schmalen Nasenlöcher ein. „Kaum, Mr. De Angelo.“
    Deutlich war das laute Ticken der antiken Standuhr zu hören, obwohl sich diese in der entgegengesetzten Ecke des riesigen Raumes befand. Mike hatte gute Lust, dieser eingebildeten Bohnenstange einmal gehörig die Meinung zu sagen, doch er nahm sich zusammen. „Wo, sagten Sie, sei Caroline?“
    Reginald schlug elegant die Beine übereinander. Dann blätterte er in dem Terminkalender auf seinem Schoß. Mike beobachtete, wie er mit einem langen, perfekt manikürten Finger eine Seite absuchte.
    „Ja, da haben wir es. Sie ist bei einer Anprobe für ihr … Hochzeitskleid.“
    Mike empfand ein schlechtes Gewissen. Trotzdem schaffte er es, eine ruhige und gelassene Miene zur Schau zu stellen. Als Reginald allerdings kurz zu ihm aufsah, entdeckte er für den Bruchteil einer Sekunde eine starke Gefühlsregung im Gesicht dieses Mannes. Moment mal! Reginald hasste ihn! Warum denn das? Das einzige Bindeglied zwischen ihnen bildete Caroline. Das war’s! Plötzlich kam ihm die Erkenntnis: Reginald liebte Caroline.
    Merkwürdig, dass ihm das nicht früher aufgefallen war. Er und der gute alte Reginald hatten zwar ab und zu Scheinschlachten ausgefochten, wenn er hergeflogen war und Reginalds Terminplan für Caroline durcheinandergebracht hatte. Aber Liebe hatte er nie vermutet. Doch wenn er genauer darüber nachdachte, dann musste er zugeben, dass auch Caroline an jedem einzelnen Wort hing, das dieser Schönling von sich gab. Beinahe hätte Mike gelächelt. Reginald Carston, dachte er, das wird vielleicht noch dein Tag werden.
    Nun kam sich Mike eher

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