TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
dort stand.
„Mike!“
Er lehnte lässig am Türrahmen und nahm nun die verspiegelte Sonnenbrille ab, die seine Augen verbarg. „Überrascht?“
„Schockiert.“
Er steckte die Brille in die Innentasche seines Jacketts. „Darf ich hereinkommen?“
„Nein.“
Er löste sich vom Türrahmen. „Hör mal, Julie, …“
„Nein, Mike, hör du mal zu. Ich habe mich vor zehn Tagen in deinem Büro entsetzlich blamiert. Danach habe ich geweint, und nun bin ich mit dir fertig.“
Sie hob herausfordernd den Kopf und kreuzte die Arme über der Brust, um mit dieser Pose ihre Aussage zu unterstreichen. Wenn sie doch nur nicht ständig blinzeln müsste und das Gefühl hätte, gleich würden ihre Knie zu zittern anfangen.
Mike musterte sie mit seinen dunklen Augen von oben bis unten, bevor er ihr direkt ins Gesicht sah und erklärte: „Das meinst du nicht so.“
Wieso war er seiner selbst bloß so verflixt sicher? Julie machte Anstalten, die Tür zu schließen. „Diesmal irrst du dich, weil ich sehr wohl mit dir fertig bin.“
Mike hielt die Tür mit einer Hand fest. „Ich werde mit Caroline Schluss machen.“
Diese Aussage traf sie völlig unvorbereitet. Eigentlich hätte sie nun einen Freudentanz durch die ganze Wohnung aufführen müssen. Aber danach war ihr nicht. Eigentlich hätte sie jetzt begeistert die Arme um Mike schlingen und ihn stürmisch küssen müssen. Aber das tat sie nicht. Vielleicht hätte sie anders reagiert, wenn der Montag vor zehn Tagen nicht gewesen wäre. Aber der Montag war gewesen. Deshalb stand sie einfach nur da und fragte: „Was hat das mit mir zu tun?“
Eine Falte erschien auf seiner Stirn. Mike trat in die Wohnung und streckte eine Hand nach Julie aus, ohne sie jedoch zu berühren. „Alles. Ich möchte mit dir zusammensein.“
Julie war über sich selbst überrascht, sodass sie sich daraufhin von ihm abwandte und tief einatmete. Als sie sich dann wieder zu ihm umdrehte, schloss er gerade die Tür hinter sich.
„Woher kommt diese plötzliche Entscheidung?“, fragte sie. „Letzte Woche konntest du nicht einmal den Gedanken ertragen, ein Versprechen zu brechen. Oder mit einer berufstätigen Frau zusammenzusein. Außerdem hast du mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass ich mich aus deinem Leben raushalten soll.“
„Ja, und Sal ist mir deswegen beinahe ins Gesicht gesprungen. Jedenfalls habe ich über alles, was du gesagt hast, noch einmal gründlich nachgedacht. Und auch über das, was Sal meinte, und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du recht hast. Ihr beide habt recht.“
Also hatte Sal ihm tatsächlich ihretwegen die Leviten gelesen. Sie war diesem großen Teddybären aufrichtig dankbar. „Ich habe recht? Wir haben recht? Schau an. Aber womit haben wir recht? Da möchte ich mir jetzt aber ganz sicher sein.“
„Du hast recht, was meine Heirat mit Caroline angeht. Es wäre ihr gegenüber nicht fair, sie zu heiraten. Zudem sagte Sal, wenn ich dich gehen ließe, tritt er mir in den Hintern, und anschließend heiratet er dich selbst.“
Beinahe hätte Julie geschmunzelt. Um das zu verhindern, biss sie sich auf die Lippe und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. „Dann bist du also in gewisser Weise wegen Sal hier, oder?“
„Nun, ja. Hast du bemerkt, wie groß dieser Kerl ist?“
Julie lachte. „Ja, aber sein Herz ist noch größer.“
„Sal ist wirklich ein echter Freund, das stimmt. Aber ich bin natürlich nicht wegen ihm hier. Ich bin wegen dir hier. Und wegen mir.
„Ich dachte, du würdest dich freuen.“
Wegen uns.“ „Wegen uns? Findest du nicht, du solltest zuerst mit Caroline sprechen, bevor du anfängst, von uns zu reden?“
„Ich dachte, du würdest dich freuen.“
„Freuen? Weil du meiner Cousine das Herz brichst? Weshalb sollte ich mich da freuen? Besonders, nachdem ich heute dies hier in der Post entdeckt habe.“ Sie umrundete die Couch und nahm einen cremefarbenen Umschlag vom Sofatisch auf. Damit Mike ihn sah, hielt sie ihn hoch. „Wahrscheinlich erkennst du das als Einladung zu deiner Hochzeit, oder?“
Mike ignorierte den Umschlag. Er knöpfte sein Anzugjackett auf und lockerte seine Krawatte, als würde er hier wohnen und sei gerade nach Hause gekommen. „Na ja, das macht die Angelegenheit ein wenig unangenehmer für mich. Verdammt. Aber sag mal, ist der Grund für dein Verhalten etwa der, dass du diese Einladung bekommen hast?“
Am liebsten hätte Julie ihm den kunstvollen Umschlag an den Kopf
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