TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
ich auch den Kontakt zu Aaron nicht verlieren. Was sagst du dazu? Das wäre doch schön, nicht wahr?“
Mike hob abwehrend die Hand. „Langsam, langsam. Also, ich fände das auch prima. Vorher muss ich aber erst Julie dazu bringen, Ja zu sagen.“
Caroline lehnte sich wieder zurück. „Oh, sie wird. Das liegt uns im Blut, dass wir dich lieben. Da fällt mir etwas ein. Nach allem, was wir zusammen erlebt haben, werde ich dich doch nicht so leicht davonkommen lassen.“
Erstaunt richtete er sich auf. „Wie meinst du denn das?“
„Wann musst du wieder nach Hause?“
„Morgen Nachmittag hole ich Aaron in Oklahoma ab. Er verbringt ein paar Tage bei meinen Eltern.“
„Nun, dann ist die Sache beschlossen. Du hast bis morgen Nachmittag Zeit. Ich möchte, dass du bleibst und mir und Reginald hilfst, mit meinen Eltern zu sprechen und anschließend die ganzen Hochzeitsvorbereitungen rückgängig zu machen. Es gibt eine Unmenge Geschenke, die zurückgeschickt werden müssen. Die verflixten Einladungen müssen widerrufen werden, außerdem müssen der Pfarrer, der Partyservice und der arme Schneider benachrichtigt werden und so weiter, und so weiter. Ich finde, an diesem Vergnügen solltest du teilhaben, oder?“
Mike stöhnte und sank demonstrativ in sich zusammen. „Schick bitte sofort Reginald herein. Ich glaube, das ist sein Tag.“
Caroline stand auf, nahm Mike bei der Hand, und er ließ sich lächelnd hochziehen.
„Ich glaube eher, wir werden sein Wochenende ruinieren. All die Arbeit, die er in die Vorbereitung meiner Hochzeit gesteckt hat. Und nun ist alles umsonst. Er wird sicher ganz blass vor Zorn werden.“
Mike legte ihr erneut den Arm um die Schultern und schob sie auf die reich verzierte Doppeltür zu. Er konnte es kaum erwarten, Julie von seiner Entdeckung zu berichten, die Caroline und Reginald betraf. Falls Julie überhaupt noch mit ihm redete. „Vielleicht nicht, Caroline. Vielleicht nicht.“
Sie blickte zu ihm auf. Das unsichere Lächeln stand ihr gut, genau wie das zarte Rot auf ihren Wangen. „Warum, Mike? Was willst du denn damit sagen?“
9. KAPITEL
Aus dem Clubhaus sah Julie hinaus in den strömenden Regen. Hinter ihr befand sich eine große Plastikwanne mit allen möglichen Überresten von der Party, die gestern am Samstagabend hier stattgefunden hatte. Julie hatte mit ihrer Familie und ein paar Freunden die lang ersehnte Beförderung gefeiert. Da die Party für sie gegeben worden war, hatte sie nun auch aufzuräumen. So lautete die Clubregel.
Julie trug ihre pinkfarbene Lieblingshose und ein langes weißes Hemd. Den Besen in der Hand, stand sie vor einem Fenster und betrachtete die Tennisplätze, als würde sie dort die Lösung für ihre Probleme finden. Links von den Tennisplätzen standen zwei riesige, mit spanischem Moos bewachsene Eichen, die sich gegen den Wind stemmten. Julie fand, dass sie aussahen wie zwei tapfere grauhaarige alte Damen, die ohne ihr Kopftuch von einem Sturm überrascht worden waren. Nun, dieses Wetter passte sehr gut zum März.
Als sie an das Datum dachte, sank sie noch ein wenig stärker in sich zusammen. Sie hatte auf ihrem Kalender nachgerechnet, dass sie an dem Tag, als sie Mike zum ersten Mal getroffen hatte, das letzte Mal ihre Periode gehabt hatte. Knapp zwei Wochen später hatte sie eine stürmische Nacht mit ihm verbracht, und von Leidenschaft überwältigt, waren sie wohl nicht vorsichtig genug gewesen, nachdem das eine Kondom – oder waren es zwei gewesen? – verbraucht war. Und nun war ihre Regel schon zwei Tage überfällig. Was sollte sie jetzt tun? Nun, im Augenblick konnte sie da gar nichts machen.
Am besten räumte sie so schnell wie möglich das Chaos hier auf und ging dann zurück in ihre Wohnung. Dort warteten heiße Schokolade und ein Buch auf sie. Trotz der Sorgen, die Julie sich machte, musste sie jetzt lächeln. Sie hatte gestern im Einkaufszentrum einen neuen Roman ihres Lieblingsautors gekauft und konnte gar nicht erwarten, mit dem Lesen anzufangen.
„Das Leben geht weiter“, sang eine Stimme aus ihrem tragbaren CD-Player, den Julie mit in den Club genommen hatte. „Auch mitten im Unglück geht das Leben weiter.“
Mit neuer Kraft begann Julie wieder zu fegen. Wo waren eigentlich ihre Freunde und ihre Familie, jetzt, wo es galt, mit dieser Unordnung fertig zu werden? Julie schüttelte über sich selbst den Kopf. Als ob sie auch nur einen von ihnen im Augenblick sehen wollte.
Sie war froh, dass sie alleine war. Dann
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