TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
unschuldig. Glaubst du wirklich, so etwas könnte ich mir ausdenken? Ach, übrigens, sie lässt dir viele Grüße ausrichten und gratuliert dir herzlich.“
Julie runzelte die Stirn. „Was? Sie gratuliert mir? Wozu? Ach so, sie gratuliert mir zu meiner Beförderung.“
Mike ließ ihre Hände los und schnippte mit den Fingern. „Verflixt. Ich habe ganz vergessen, ihr das zu erzählen.“
Erstaunt sah sie ihn an. „Wozu gratuliert sie mir denn dann?“
Er lachte. „Wegen uns.“
„Sie gratuliert mir wegen uns? Wovon redest du denn? Wir haben doch nichts getan …“ Julie wurde rot. „Wir haben natürlich schon etwas getan, aber davon hast du ihr doch bestimmt nichts erzählt, oder?“
Mike schnalzte mit der Zunge. „Kaum. Nein, sie sagte, sie gratuliere dir … nun, dazu, dass du mich gewonnen hast, vermute ich.“
„Ich habe dich gewonnen? Sie gratuliert mir zu dir? Entschuldige bitte, ich brauche mal kurz meinen Besen.“ Sie ging um Mike herum und hob ihr imaginäres Schwert vom Boden auf.
„He, du wirst damit doch nicht auf einen unbewaffneten Mann losgehen, oder?“
„O doch, das werde ich. Das werde ich sogar ganz bestimmt. Dich gewonnen! Ich habe noch nie etwas Selbstgefälligeres gehört. Bereiten Sie sich auf einen Kampf vor, Sir.“
Mike lachte laut auf. Mit einem großen Schritt war er bei ihr und entwaffnete sie. „Ich wusste doch, dass du vorhin auf mich losgegangen bist. Wieso eigentlich?“
Julie verschränkte die Arme unter der Brust. „Hauptsächlich aus Prinzip.“
Verspielt drehte Mike den Besenstiel zwischen den Fingern hin und her. „Und aus was für einem Prinzip?“
Julie holte tief Atem und verriet Mike den Grund. „Weil du mich dazu gebracht hast, dich zu lieben.“
Der Besen fiel mit einem lauten Knall auf den gefliesten Boden. Mikes gesamte Aufmerksamkeit war nun auf sie gerichtet. „Was ist denn daran so schlimm?“
Julie schüttelte den Kopf. Sie sah zu Aaron, der völlig versunken in ein Spiel auf einem der hell gepolsterten Sofas herumtollte, und blickte wieder zum Vater des Jungen. „Weil wir beide nicht zueinander passen, Mike.“
Er musterte sie scharf. „Wie kommst du denn bloß auf so einen Unsinn?“
Julie machte eine beschwörende Geste in Richtung Zimmerdecke. „Du willst doch keine Frau, die Karriere macht. Und ich will meine nicht aufgeben.“
„Das verlangt doch niemand von dir.“
„Komm schon, Mike. So einfach ist das nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt mit dir zusammensein will. Du bist dir vielleicht sicher oder glaubst, dass du es bist. Aber ich bin nicht überzeugt, dass du das wirklich willst. Verstehst du, was ich damit sagen will?“
„Nein. Aber sieh mal, Julie, ich habe dich doch gar nicht gefragt, ob du mich heiraten willst. Ich bitte dich lediglich, uns eine Chance zu geben. Ich finde richtig, was du vor ein paar Tagen gesagt hast. Ich muss eine Weile allein bleiben. Deshalb triff jetzt bitte noch keine endgültige Entscheidung.“ Mike machte eine Pause und wartete auf eine Antwort von Julie.
Doch Julie schwieg.
Resigniert nickte er und fuhr fort. „Also, gut. Im Flugzeug habe ich viel nachgedacht. Mir ist aufgefallen, dass du und ich entweder streiten oder uns lieben oder beides tun. Wir haben noch nie versucht, einander besser kennenzulernen. Wir sind gleich dazu übergegangen, ein Liebespaar zu werden. Versteh mich nicht falsch, die Liebe mit dir ist wunderschön.“ Er lächelte sie so strahlend an, dass Julies innere Widerstände schmolzen. „Aber was ich mir jetzt am meisten für uns wünsche, ist, dass wir Freunde werden. Freunde, die sich zufällig auch lieben. So eine Beziehung hatte ich noch nie mit einer Frau.“
Was hatte er da für eine wundervolle Rede gehalten. Julie war ganz hingerissen und wusste im Augenblick überhaupt keinen Grund mehr, weshalb sie zu diesem Mann Nein sagte. Er war derjenige, den sie ihr ganzes Leben lang immer und ewig lieben würde. Das war ihr klar. Genauso wie ihr klar war, dass sie ihre Karriere, ihre Wohnung, ihren Wagen, ihre Kleider, ihre Würde, ihre Freiheit, ihr Herz und ihre Seele für ihn opfern würde, wenn er es verlangte. Aber nun wollte er, dass sie Freunde seien.
Hatte sie ihm das nicht selbst indirekt vorgeschlagen? Jetzt, wo sie bekam, was sie verlangt hatte, was sollte sie da noch sagen? „Du hast recht, Mike. In jeder Hinsicht.“ Sie streckte ihm die Hand hin. „Freunde?“
Er strahlte sie mit seinem verführerischsten Lächeln an,
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