TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
auf Geralds Schreibtisch.
Sugar schloss mit einem Mausklick ihre PowerPoint-Präsentation, lehnte sich zurück und hätte vor Freude jubeln können. Ihr Vortrag war gut angekommen. Die Unternehmensberater hatten ihr Kontakte zu vier Motelbesitzern vermittelt, die als Franchisepartner infrage kommen könnten. Mit zwei Interessenten hatte sie bereits einen Termin ausgemacht. Zufrieden klappte Sugar ihren Laptop zu. Alles war wie am Schnürchen gelaufen – das Video mit den Interviews hatte viel Applaus hervorgerufen, und es waren keine Fragen offengeblieben. Nichts stand jetzt noch zwischen ihr und der Verwirklichung ihrer Pläne. Am liebsten hätte sie ihre Freude über diesen Erfolg mit Gerald geteilt, aber das wäre wohl kaum angebracht. Es war jetzt zwei Wochen her, seit sie ihre geschäftliche Partnerschaft aufgelöst hatten – und drei Wochen, seit sie ihre Beziehung beendet hatten. Es war besser so. Es hatte sich herausgestellt, dass die falschen Reservierungen, die Fehlalarme und der Stromausfall Britannys Werk gewesen waren. Sie hatte Sugar und Gerald belauscht und Angst gehabt, dass nichts mehr so sein würde wie früher und dass sie Oliver kaum noch sehen würde, falls die Franchising-Pläne umgesetzt wurden. Deshalb hatte sie es mit Sabotage versucht, was sie am Ende dann aber reuevoll unter Tränen eingestanden hatte. Als ob Sugar nicht schon genug Probleme hätte. Und Gerald würde nun also doch bei TravelQuest anfangen. Sie vermisste ihn mit jedem Tag mehr. Es fehlte ihr, jederzeit mit ihm streiten oder scherzen zu können. Zum Glück steckte sie bis über beide Ohren in Arbeit. Nichts lenkte besser ab. Am schlimmsten jedoch waren die Nächte, in denen sie ins Kissen weinte. Auf dem Weg zu ihrem Büro kam Sugar an Erika Haufs Büro vorbei. Die Tür stand offen, und bevor sie wusste, was sie tat, ging sie hinein. „Sugar!“ Erika nahm die Lesebrille ab. „Was für eine Überraschung!“ „Komme ich ungelegen?“ „Für Sie habe ich immer Zeit.“ Erika wies auf einen der Sessel, in denen man sich umarmt fühlte, wenn man sich hineinsetzte.
Sugar war Erika in der letzten Zeit aus dem Weg gegangen. „Ich wollte Ihnen danken, Erika. Sie haben Gerald und mir gute Tipps gegeben, nur leider haben sie in unserem Fall nichts genutzt.“
„Etwas zu ändern ist nie leicht“, erwiderte Erika. „Und jetzt ist es vorbei.“ Erika erwiderte nichts. „Es ist wohl besser so. Immerhin haben wir es versucht.“ „Ihre Augen sind feucht“, erwiderte Erika ruhig. Sugar wischte sich über die Wangen. „Was ist los mit mir? Es ist doch wirklich besser so.“ „Miteinander zu schlafen hat also nicht geholfen?“ „Sie haben das gewusst?“ Erika lächelte. „Ich bin schließlich nicht blind.“ „Tja, es hat alles kaputt gemacht. Es hat uns verändert. Wir konnten keine Geschäftspartner mehr sein.“
„Sie selbst lieben die Herausforderung, die jede Veränderung mit sich bringt. Aber bei Ihrem Partner akzeptieren Sie das nicht?“
„Nein, ich schätze, das habe ich nicht getan.“ Sugar schwieg verlegen. So hatte sie das noch gar nicht betrachtet. „Aber was Ihr Hotel betrifft, da streben Sie eine Veränderung an?“ „Ich will das Franchising. Es wird mir guttun, Tag und Nacht beschäftigt zu sein.“ Allerdings wurde ihr jetzt schon ganz anders, wenn sie nur an den Stress dachte, der ihr bevorstand. Allein machte das alles nicht so viel Spaß wie zu zweit. „Sie wirken erschöpft und traurig.“ „Ich schätze, so fühle ich mich auch. Ich vermisse Gerald.“ Sugar fühlte sich so leer. „Vielleicht vermissen Sie doch das Vertraute? Ihren Partner? Das Hotel, so wie es früher war?“ „Das Hotel wird ja nach wie vor da sein. Ich werde allerdings oft unterwegs sein, das stimmt.“ Plötzlich machte auch dieser Gedanke sie traurig. „Glauben Sie, ich mache einen Fehler?“ „Was meinen Sie?“ „Ich bin nicht sicher …“ Sugar brach ab. Es war ihr sehr unangenehm, nicht zu wissen, was sie wollte. „Das ist neu für Sie, nicht wahr? Sich nicht sicher zu sein?“ Sugar lachte. „Ja. Gerald sagt, ich habe immer eine feste Meinung zu allem. Aber jetzt bin ich mir wirklich nicht sicher.“ „Vielleicht müssen Sie sich erst sicher werden?“
„Vielleicht.“
Früher hatte Sugar das Hotel und die Menschen darin immer nur flüchtig betrachtet. Als sie jetzt durch die Lobby ging, nahm sie zum ersten Mal all das wirklich in sich auf. Gerald hatte sie das gelehrt. Er hatte sie bei der Hand
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