TIFFANY SEXY Band 59
lassen es edel erscheinen. Ist es aber nicht.“
„Das ist Ansichtssache. Man muss schon ein besonderer Mensch sein, wenn man Tag für Tag mit den schlimmsten Vertretern unserer Spezies konfrontiert ist und trotzdem weiterhin das Richtige tun will.“
Bax schüttelte den Kopf, widersprach ihr aber nicht. Daraus schloss sie, dass er nicht ganz abtat, was sie gesagt hatte.
„Wie sind Sie eigentlich im ‚Hush‘ gelandet?“
„Oh, wechseln wir das Thema?“
„Der Seitenwechsel ist bei einem fairen Spiel unerlässlich.“
Sie grinste. „Ich wollte den Job unbedingt haben. Das ‚Hush‘ ist ein einzigartiges Hotel.“
„Und was hat es mit dem Sex auf sich?“
Sie lächelte. „Das ‚Hush‘ ist ganz einfach ein Hotel für Erwachsene, das auf anspruchsvolle, aufgeschlossene Paare abzielt.“
„Ja, das hab ich in der Broschüre gelesen. Trotzdem verstehe ich nicht, um was es da genau geht.“
„Es geht um sinnliche Genüsse, Detective. Und das Wort ‚sinnlich‘ ist hier nicht gleichbedeutend mit ‚erotisch‘. Sicher, es geht auch um erotische Freuden, aber im ‚Hush‘ werden alle Sinne angesprochen. Es gibt für jeden etwas, von einer Massage im Spa bis hin zum unglaublichen Zimmerservice …“
„Davon hab ich gehört. Angeblich kann man mehr als Essen und Getränke bestellen. Ist das wahr?“
„Ja. Die Gäste können in ihren Zimmern Massagen oder kosmetische Behandlungen bekommen. Sogar für ihre Tiere gibt es einen Zimmerservice.“
Bax fragte sich, ob sie die Unschuldige spielte oder naiv war. Bei ihr konnte man das schwer erkennen. Umso leichter war etwas anderes zu erkennen. Das T-Shirt, das sie jetzt trug, schmiegte sich an ihre Brust, und es war kühl in diesem Laden.
Bax erkannte, dass es dumm von ihm gewesen war, sie auf dieses Thema anzusprechen. Allein ihr Gerede von sinnlichen Genüssen hatte ihn in eine unbehagliche Lage gebracht. Er musste wieder zur Sache kommen, das würde helfen. „Schließt dieser Massage-Service besondere Leistungen ein?“
„Besondere Leistungen? Ach so, Sie meinen Prostitution. Nein, das gibt es nicht bei uns. Wussten Sie, dass sich in jedem Zimmer ein Schrank voller Sexspielzeug befindet?“
Große Güte, ein ganzer Schrank voller Sexspielzeug? Das würde er gern sehen. Er würde Mia gern sehen. Sie berühren und … Verdammt!
„Wie funktioniert das?“, fragte er.
Wieder lächelte sie. „Das hängt vom jeweiligen Gast ab.“
Herrje, sie brachte ihn um. Er war überzeugt, es war Absicht. Sie wusste, was ihr nüchterner Ton und ihr freches Lächeln bei ihm anrichteten. Er räusperte sich. „Das hab ich nicht gemeint. Mich interessiert, ob diese Dinge wiederbenutzt werden können.“
„Das kommt darauf an. Alles, was mit Körpersäften in Berührung kommen könnte, wird für jeden neuen Gast ersetzt, aber einige der Spielsachen werden gereinigt und wiederbenutzt. Der Reinigungsprozess wird streng kontrolliert, sodass Fehler ausgeschlossen sind. Sie sollten mal bei der Prozedur zusehen. Sie wären beeindruckt.“
„Davon bin ich überzeugt“, sagte er, wobei er verzweifelt nach einem anderen Thema suchte. Glücklicherweise kam die Kellnerin mit dem Essen, und Bax konzentrierte sich auf den Verzehr seines Schinkensandwiches. Es war nicht ganz so wirksam wie eine kalte Dusche, aber wenn sie das Thema wechselten, müsste sein Körper wieder im Normalzustand sein.
„Viele Leute verbinden mit dem ‚Hush‘ etwas Derbes und Schmutziges. Leider ist es schwer, die Vorurteile auszuräumen, weil die Presse so unsachlich ist. Sex verkauft sich gut. Je schäbiger, desto besser.“
Denk einfach an das Sandwich. „Aber Sie bekommen doch trotzdem die Klientel, die Sie haben wollen, nicht wahr?“
„Ja, dank Piper und der Mundpropaganda.“
„Offensichtlich schadet es nicht, dass das Hotel unglaublich teuer ist.“
„Unsere Gäste glauben daran, dass man das bekommt, wofür man bezahlt. Je höher der Preis, desto besser der Service.“
„Verdammt, Sie sind gut in diesem Kram.“
„Was für Kram?“
Er ignorierte die Frage und aß weiter. Endlich kam er zur Ruhe und hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle. „Waren Sie an einer Fachschule, um Rezeptionistin zu werden?“
„Ich habe Hotel-Management studiert, aber ich war schon als Kind mit Hotels vertraut. Meine Eltern arbeiten beide als Empfangschefs, und ich bin in ihre Fußstapfen getreten.“
„Stört es Sie nicht, dass Sie einen Haufen privilegierter Snobs verhätscheln
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