TIFFANY SEXY Band 59
überhaupt nicht da sein dürfen, aber das hielt sie nicht von ihrem Vorhaben ab.
„Yolanda?“
„Hallo, Miss Mia.“
„Wie geht’s Ihnen?“
„Danke, gut. Ich mache gerade diese Suite fertig.“
„Ich möchte einige Dinge prüfen, falls es Ihnen nichts ausmacht.“
Yolanda, die eine ausgezeichnete Kraft und eine sehr nette Frau war, trat von der Tür zurück. „Kein Problem, Miss Mia. Tun Sie, was Sie tun müssen. Falls Sie Hilfe brauchen, sagen Sie es mir, ja?“
Mia nickte und trat ein. Sie überschritt hier die Grenze. Sicher, sie würde prüfen, ob Mr. Weinbergs Kissen perfekt waren, aber vor allem wollte sie schnüffeln.
Yolanda war in das große Schlafzimmer verschwunden, sodass Mia das Wohnzimmer für sich hatte. Sie hastete zum Wandschrank. Es waren Kleidungsstücke und zwei Koffer drin. Mit rasendem Herzen checkte Mia die Koffer. Leer. Sie befühlte die Jackentaschen – auch nichts.
Zweites Schlafzimmer. Es war schon fertig und sah makellos aus. Mia hatte keine Ahnung, ob Weinberg diesen Raum überhaupt benutzte. Der Schrank war jedenfalls leer. Sie wollte gerade die Tür schließen, als sie an der Seitenwand einen Spiegel bemerkte. Solch einen Spiegel gab es in keinem der anderen Zimmer, das wusste sie genau.
Sie trat in den Einbauschrank und betrachtete den Spiegel. Er hatte einen glänzenden Holzrahmen und war circa einen halben Meter breit und einen Meter hoch. Das waren keine Standardmaße.
Mia sah ihn sich genauer an. Der Rahmen war mindestens fünf Zentimeter dick, was sie auf den Gedanken brachte, dass dieser Spiegel nicht so sehr zum Hineinschauen gedacht war, sondern vor allem als Versteck diente. Sie tastete um den Rahmen herum und fühlte an der rechten Seite einen Spalt. Das erinnerte sie an etwas. Sie hatte in Toronto einen Freund, der Geheimfächer baute. Sie hatte seine Zauberkästchen faszinierend gefunden. Man bekam sie nur auf, wenn man zwei Mechanismen gleichzeitig betätigte.
Mia stellte sich auf die Zehenspitzen und untersuchte den Spalt im Rahmen. Sie zog, drückte und hob in allen erdenklichen Kombinationen. Plötzlich sprang der Rahmen auf. Sie war darauf gefasst, Drogen zu entdecken.
Was sie sah, waren Speicherkarten für Digitalkameras. Viele Karten. Mia nahm eine in die Hand, drehte das kleine elektronische Ding um und sah Initialen in winziger Handschrift. BT. Bedeutete das Bobbi Tamony?
Sie steckte die Speicherkarte zurück und nahm eine von einem anderen Stapel. Die Initialen waren PE. Peter Eccles?
Sie fand viele Karten mit Initialen, die sie nicht entziffern konnte, aber viele waren leicht erkennbar.
DA für Danny Austen
GG für Gerry Geiger.
SG für Sheila Geiger?
PD, was Piper Devon bedeuten konnte.
Mias Puls geriet außer Kontrolle. Sie wusste nicht genau, was sie gefunden hatte, aber sie wusste, dass es etwas Wichtiges war. Es war nicht zu fassen, wie viele Bilder hier verwahrt wurden.
Enthielt eine dieser Speicherkarten den Schlüssel zu dem Mord? War der Mörder kein anderer als Oscar Weinberg?
Sie erwog, die Karte mit den Initialen GG einzustecken, ließ es aber. Wenn Weinberg den Diebstahl entdeckt, würde der Verdacht auf Yolanda fallen. Bax und sie mussten sich überlegen, wie man sie auf andere Art bekommen konnte.
„Miss Mia?“
Sie zuckte zusammen und knallte die Spiegeltür zu. Glücklicherweise war Yolanda noch im anderen Zimmer. „Ja, Yolanda?“
„Ich bin mit dem Schlafzimmer fertig. Möchten Sie kommen und prüfen?“
„Bin sofort da.“
Die Haustiere waren in der zwanzigsten Etage untergebracht, wo sich auch das Spa befand. Bax war noch nie in einem Hotel mit speziellen Einrichtungen für Tiere gewesen.
Er stieß die Glastür auf und sah zu seiner großen Verblüffung den gleichen Empfangstresen wie unten. Dahinter stand eine sehr attraktive junge Frau, die einen von Bobbi Tamonys Kläffern im Arm hielt.
Die Frau war eine merklich überlastete Aushilfe, die Bax sagte, dass Mercy, die er sprechen wollte, längst hätte zurück sein müssen. „Aber wenn ich irgendwie helfen kann …“
„Nein, vielen Dank. Ich komme nachher noch mal vorbei.“
In der Hoffnung, dass Mercy demnächst aufkreuzte, schlenderte er im Empfangsbereich umher und dachte an sein Gespräch mit Henry Tosh, einem der Reporter.
Laut Tosh hatte Geiger enge Kontakte mit Bobbi und Danny Austen gehabt. Außerdem sollte Geiger von jemandem aus Weinbergs Gefolgschaft bezahlt worden sein. Tosh hatte erzählt, Gerry habe sich unlängst eine super
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