TIFFANY SEXY Band 59
Auf beiden Titelbildern war dieselbe Frau im Hintergrund. Nan Collins, das „schmückende Beiwerk“. Nan trug auf beiden Fotos dieselbe tief ausgeschnittene Bluse. Auf dem einen Bild schaute sie direkt in die Kamera, auf dem anderen zur Seite. Man hätte annehmen können, dass beide Bilder am selben Abend aufgenommen worden waren.
Waren Bobbi und Danny im selben Club gewesen? Bax konnte nicht erkennen, ob es die Bar im „Hush“ war, aber das würde Mia wissen. Am besten er ging sofort zu ihr.
Bax zog die Bremsen. Er fragte sich, ob es nötig war, wegen dieser Fotos zu Mia zu gehen, oder ob er nur nach einem Vorwand suchte, in ihrer Nähe zu sein.
Beides traf zu. Mia war eine großartige Hilfe, und er wollte sie sehen.
Eigentlich fühlte er sich nie einsam, denn er hatte ja seine Bücher, aber seine Wohnung war ihm leer und zu still vorgekommen. Nicht einmal das Buch, das er gerade las, hatte ihn gefesselt. Seine Gedanken waren immer wieder zu Mia abgeschweift.
Bax verließ das Büro und ging in die Lobby.
Sie wusste, dass Bax da war, bevor sie aufblickte. Anscheinend hatte sie Radarantennen entwickelt, die auf seine Schwingungswellen eingestellt waren.
Sein Lächeln ließ sie erschauern, und sie beendete schnell ihr Telefonat.
„Tut mir leid, dass es heute Morgen nicht geklappt hat.“
„Was hat nicht geklappt?“
„Ich wollte Sie doch an der U-Bahn-Station abholen, aber …“
„Ist schon okay. Es war eine nette Absicht.“
„Ich habe Zeitschriftenfotos entdeckt und möchte, dass Sie sich die ansehen, wenn Sie eine Pause haben.“
„Ich kann jetzt mitkommen.“
„Nein, lassen Sie uns das später machen. Sie arbeiten, und ich muss mit Bobbi und mit einigen Leuten von der Presse reden. Ist Weinberg schon zurück?“
Sie schüttelte den Kopf. „Er müsste heute Abend kommen. Wir machen gerade seine Suite für ihn fertig.“
„Ach so. Ich dachte …“
„Was?“
„Nichts. Wir sehen uns dann nachher, ja? Nicht vergessen.“
„Wie könnte ich das vergessen?“ Mit klopfendem Herzen blickte Mia ihm nach.
Mann, es hat dich schwer erwischt.
Und nicht nur das. Sie war bei ihrem Detektivspiel zu weit gegangen. Es wunderte sie, dass sie noch nicht gefeuert worden war. Piper war nicht im Haus, und vielleicht wollte Danny sich bei der Besitzerin persönlich beschweren. Mia hielt es für möglich, dass dies ihr letzter Tag im „Hush“ war. Es würde ihr das Herz brechen, aber sie würde damit fertig werden. Sie musste.
Bevor sie mit einem Fußtritt hinausbefördert wurde, könnte sie Bax vielleicht noch einmal helfen.
„Ich nehme an, Sie haben das Foto gesehen.“
Bax ging auf Bobbi zu, die auf einem Klappstuhl saß. Um sie herum saßen einige andere Filmleute, mehrere Stühle waren frei. Bax zog einen davon heran und setzte sich. „Möchten Sie mir davon erzählen?“
„Ist es so wichtig, was ich da getan habe?“
„Nur wenn Geiger wegen dieses Fotos ermordet wurde.“
Bobbi schlug ihre berühmten langen Beine übereinander. Ihr Outfit war erstaunlich schlicht – Jeansrock, Sandalen, weißes Top. Bax fragte sich, ob das ihre eigenen Sachen waren oder ob sie diese Kleidung in der Filmszene trug, die momentan gedreht wurde.
„Ich weiß nicht, wer dieses Foto gemacht hat, Detective.“
„In diese Nachtclubs werden doch Paparazzi reingelassen, oder?“
„Meines Wissens hatte der Barkeeper ein Kamerahandy.“
„Ja, ja, genau.“
„Denken Sie etwa, ich möchte, dass die Welt mich so sieht?“
„Sie sind immerhin auf dem Cover.“
„Warum sind Sie so zynisch, Milligan?“
„Eigentlich bin ich ein Softie. Es liegt am Job, dass ich ein Zyniker geworden bin.“
Bobbi lächelte. „Wissen Sie was? Ich glaube Ihnen. Und ich würde Ihnen wirklich gern helfen, aber ich erinnere mich nicht an diesen Abend.“
„Wissen Sie noch, welcher Abend das war?“
„Es ist vier oder fünf Tage her. Ich entsinne mich nicht genau.“
„Erinnern Sie sich daran, dass Nan Collins hinter Ihnen stand?“
Sie schüttelte den Kopf. „Falls sie da war, hab ich sie nicht bemerkt.“
„Hat Danny an besagtem Abend mit Ihnen gefeiert?“
„Danny? Wir verbringen unsere freien Abende nicht zusammen. Sie wissen doch, wie das ist.“
Bax begriff, dass er nichts Brauchbares von Bobbi kriegen würde. Er stand auf und nickte ihr zu. „Einen schönen Tag noch, Miss Tamony.“
„Danke gleichfalls, Bax.“
Yolanda richtete Weinbergs Suite her, und Mia hätte sie nicht stören dürfen. Sie hätte
Weitere Kostenlose Bücher