TIFFANY SEXY Band 59
schlagen.“
Weinberg wälzte sich herum. Sobald der Kerl auf dem Bauch lag, wagte Bax sich etwas näher heran. Um nicht zufällig etwas zu sehen, das ihm auf den Magen schlagen würde, blickte er zu Larry, der Oscars Rücken bearbeitete. Der Gesichtsausdruck des Masseurs war so hasserfüllt, dass es Bax kalt überlief.
Bax wandte den Blick ab. Auf einem Sideboard voller Handtücher und Fläschchen sah er zwei Gegenstände, die sein Interesse erregten: einen Sicherheitsschlüssel an einem Band und einen kleinen Kassettenrekorder. Moment mal, dachte er. Es ist eine Filmkamera. Bax hatte solche Minikameras im Sittendezernat gesehen. Selbst aus der Entfernung von drei Metern konnte er sehen, dass die Kamera lief. Der rote Knopf leuchtete im Halbdunkel.
„Ich lasse Sie hier Ihr Wellnessprogramm beenden, Mr. Weinberg. Wir sprechen uns wieder“, sagte er.
„Ich freu mich drauf, Detective.“
Als er zur Tür ging, blickte Bax noch mal zu Larry. Abscheu war aus seinem Blick verschwunden, jetzt sah er nackte Angst.
8. KAPITEL
Es war fast fünf, und Mia wurde immer nervöser. Wo blieb Bax? Ob er das Hotel schon verlassen hatte? Als ihr Handy läutete, machte ihr Herz einen Satz. Hastig nahm sie das Telefon aus ihrer Tasche. „Hallo?“
„Ich bin’s. Bin in Sachen Mexiko fündig geworden.“
„Das ist ja toll, Carlane.“
„Einer von Weinbergs ersten Filmen wurde in Mexiko gedreht. Es war auch Bobbi Tamonys erster Film. Danny Austen war ihr Filmpartner, und Peter Eccles hat Regie geführt.“
„Der ganze Verein, wie?“
„Und rat mal, wer noch in der Crew war.“
„Keine Ahnung. Wer?“
„Gerry Geiger. Er hat bei dem Dreh die Standfotos gemacht. Damals war er noch kein Paparazzo. Er war in Weinbergs Produktionsfirma angestellt.“
„Nein!“
„Interessant, was? Die Dreharbeiten wurden eine Weile unterbrochen, aber ich hab nicht rausgekriegt, warum.“
„Was, glaubst du, könnte der Grund gewesen sein?“
„Vielleicht das Wetter oder Schwierigkeiten mit Genehmigungen. Weinberg hatte wenig Geld zur Verfügung, also wer weiß? Jedenfalls hat der Film gute Einnahmen erzielt, und Weinberg konnte loslegen. Er hat dasselbe Team in drei weiteren Filmen verwendet. Eccles, Bobbi und Danny.“
„Wie kuschelig.“
„Und noch etwas. Nach dem Mexiko-Film hat Geiger nicht länger als Angestellter gearbeitet. Von da an war er freiberuflicher Fotograf.“
„Okay. Prima. Danke für deine Mühe, Carlane.“
„Du kannst dich revanchieren, indem du mich zum Lunch mit Danny Austen einlädst.“
Mia zog eine Grimasse. „Ich werde sehen, was ich tun kann.“
Nach dem Telefonat druckte sie ihren Tagesreport aus. Es war das Letzte, was sie tun musste, bevor Ellen, die Empfangschefin für die Spätschicht, sie ablöste.
Mia legte den Ausdruck in die Mappe. Das war’s. Sie war fertig und konnte gehen. Sie ging aber nicht, auch nicht, als Ellen ihren Platz hinter dem Tresen einnahm. Stattdessen trödelte sie herum, blickte vom Eingang zum Lift und vom Lift zum Eingang. Bis ihr klar wurde, dass sie sich total kindisch benahm. Wie oft hatte sie sich über andere Frauen aufgeregt, die sich wegen eines Kerls verrückt machten. Kein Mann, dessen war sie sich sicher gewesen, würde sie jemals in solch eine verzweifelte, erbärmliche Kreatur verwandeln.
Und was tat sie?
Brach in Hotelzimmer ein, schnüffelte, spionierte. All das, weil sie Bax beeindrucken wollte. Weil sie dachte, dass er sie lieber mögen würde, wenn sie den Fall knackte.
Brillant!
Das Schlimme war, dass sie diesen Mann kaum kannte. Zwar kam er ihr vertraut vor, aber tatsächlich waren sie Fremde füreinander. Mia schüttelte über sich selbst den Kopf. Ihr Benehmen war vollkommen lächerlich.
Natürlich wusste sie, dass der Mensch zur Erhaltung der Art die verrücktesten Sachen anstellte. Das war ein biologisches Gesetz und deshalb unumstößlich. Und sie hatte von Liebe auf den ersten Blick gehört und dieses Märchen immer sehr hübsch gefunden. Dass es das tatsächlich gab und ausgerechnet ihr widerfahren würde, hatte sie nie geglaubt.
Mia straffte ihre Schultern und beschloss, ab sofort wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie würde Bax suchen, ihm sagen, was sie heute getan hatte, ihm bei seinen Fotofragen helfen und dann schnurstracks nach Hause fahren.
Die Fahrstuhltür öffnete sich. Bax kam heraus.
Ein Hitzestrom durchflutete Mia.
„Hey, ich hatte schon befürchtet, dass Sie nicht mehr da sein würden.“
Sie
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