TIFFANY SEXY Band 59
Wohnung im italienischen Viertel gekauft.
Toshs Auskünfte hatten ihn enttäuscht. Diesen Schulhofklatsch hatte er auch von anderen Paparazzi aufgetischt bekommen. Sie waren ein Haufen wortkarger Strolche.
Da Mercy nicht kam, ging Bax in Richtung Fahrstuhl. Dabei erspähte er im Fenster des Spas einen Mann. Er war massig, hatte eine Halbglatze und trug einen Bademantel.
Bax ging in den Vorraum, aber der Mann war fort.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte die ältere der beiden Frauen am Empfangstresen.
Er zog seine Brieftasche hervor und klappte sie auf. „Ich muss wissen, ob Oscar Weinberg im Spa ist.“
„Ja, Sir, er ist drinnen.“
„Prima. In welchem Raum?“
„Er ist mitten in einer Behandlung, Sir.“
„Das macht nichts.“
Die Frau blickte unsicher zu ihrer Kollegin, dann wieder zu ihm. „Offen gestanden weiß ich nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich würde gern jemanden fragen.“
„Tun Sie das.“
Während die Frau telefonierte, blätterte Bax in einer der Broschüren, die auf dem Tresen lagen. Die angebotenen Leistungen waren irrsinnig teuer, einige erschienen ihm geradezu skurril. Heiße Steine? Sauerstoff-Behandlungen?
„Detective?“
Er legte die Broschüre hin.
„Ich kann Sie jetzt zu Mr. Weinberg bringen.“
„Prima.“
Die Frau führte ihn lange, breite Flure entlang. Es roch gut, die Beleuchtung war gedämpft, aus unsichtbaren Lautsprechern erklang leise Musik. Schließlich blieb sie vor einer Tür stehen und klopfte leise. Fast augenblicklich wurde geöffnet.
„Ich habe einen Kunden.“
Die Frau nickte.„Hier ist ein Detective, der mit Mr. Weinberg sprechen muss.“
„Er hat noch eine halbe Stunde nach.“
Bax bewegte sich näher zur Tür. „In einer halben Stunde hab ich was anderes zu tun.“
„Ich habe in Pipers Büro angefragt“, flüsterte die Frau. „Wir müssen ihn reinlassen.“
Der Masseur war groß und drahtig, kein Muskelpaket. Allerdings sah er kräftig aus, kräftig und wütend. Das Einzige, was mit Baxs Vorstellungen übereinstimmte, war die Uniform. Alles weiß. Weißes T-Shirt, weiße Hose, weiße Schuhe. Sauber. Steril.
Nach einem bedeutungsvollen Schulterzucken trat der Masseur zurück.
Bax betrat einen Raum, in dem das Licht noch gedämpfter war als in den Fluren.
Nicht gedämpft genug, wie sich herausstellte.
Oscar Weinberg lag nackt auf dem Massagetisch, das Gesicht nach oben. Keine Stelle seines massigen Körpers war mit einem Laken bedeckt.
Fast wäre Bax geflüchtet, aber dann dachte er sich, dass Weinbergs Unbehagen noch viel stärker sein musste als seines. Er sollte also besser dessen missliche Lage ausnutzen.
„Verdammt, Larry, was läuft hier eigentlich?“
„Sorry, Mr. Weinberg. Ich musste ihn reinlassen.“
Weinberg musterte Bax. „Wer, zum Teufel, sind Sie?“
Bax sagte es ihm, wobei er seine Dienstmarke vorzeigte.
„Kann das nicht warten?“
„Ich dachte mir, dass ich Sie mir lieber schnappen sollte, bevor Sie wieder irgendwohin jetten.“
„Hab ich gesagt, dass Sie mit der Massage aufhören sollen?“
Das galt natürlich Larry, der sofort an die Arbeit ging.
Bax hatte keine Ahnung, was Larry massierte, weil er mit höchster Konzentration Weinbergs Gesicht fokussierte. „Wann sind Sie ins Hotel zurückgekehrt?“
„Vor etwa einer Stunde.“
„Und das Erste, was Sie wollten, war eine Massage?“
„Sind Sie hier, um darüber mit mir zu reden?“
Ein Punkt für den nackten Fettwanst. „Erzählen Sie mir von Ihrer Beziehung mit Geiger.“
„Es gab keine Beziehung. Wir haben Geiger gelegentlich beauftragt, Fotos zu machen.“
„War er am Abend seines Todes im Dienst?“
„Nein.“
„Sind Sie sicher?“ Bax wartete nicht auf eine Antwort. „Wann haben Sie ihn das letzte Mal angeheuert?“
„Das muss ich eruieren, Detective. So was hab ich nicht im Kopf, besonders bei Geiger. Er war ein Mistkerl.“
„Warum haben Sie ihn dann als Fotografen verwendet?“
„Er hat einen guten Job gemacht. Geiger war nützlich.“
„Sie hatten mit Ihren letzten Filmen nicht viel Glück, und ich nehme an, dass dieser Film Sie einiges kostet. Setzen Sie da nicht eine Menge aufs Spiel?“
„Wenn Sie glauben, dass ich kurz vor dem Bankrott stehe, irren Sie sich.“
„Warum, glauben Sie, wurde Geiger ermordet?“
„Vielleicht hat er ein Foto gemacht, das er nicht hätte machen sollen. Ehrlich, Detective, ich weiß es nicht. Es interessiert mich nicht, wie die Paparazzi sich durchs Leben
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