TIFFANY SEXY Band 59
beinahe dafür. Beinahe.
Ich habe noch nie eine Frau geliebt. Ehrlich. Es gab ein Mädchen, als ich in der dritten Klasse war. Sie war cool, aber eines Tages schrie ich sie an, und sie rannte heulend zum Lehrer. Damit war die Geschichte vorbei. Später habe ich Beziehungen immer beendet, bevor sie zu fest wurden, weil nie die richtige Frau darunter war. Irgendetwas hat immer gefehlt. Ich habe auf dich gewartet. Meine zweite Hälfte.
Ich liebe dich.“
Spät in derselben Nacht, als sie nicht schlafen konnte, nahm Cleo das Telefon und wählte die Nummer seiner Voicemailbox. Er liebt mich .
„Sean,
ich sollte dich dafür hassen, dass du mich schwach machst, doch ich kann es nicht. Ich liebe dich. Aber was soll ich tun? Ich werde meine Mutter nicht im Stich lassen. Sie braucht mich. Ich habe sie nicht mehr lange, Sean. Ich will die Zeit, die mir noch mit ihr bleibt, voll nutzen.
Letzte Woche habe ich gesehen, was du für Opfer gebracht hast, um mir zu helfen. Der Preis ist zu hoch, Sean. Ich will nicht, dass du meinetwegen unglücklich wirst.
Bitte hinterlass mir keine Nachrichten mehr. Leb wohl.“
Am Sonntagmorgen stand Sean in schwarzer Hose und grauem Kaschmirpullover an ihrer Tür. Seine Augen schienen zu glühen.
„Du gestehst einem Mann via Voicemail deine Liebe?“, rief er beinahe so laut, dass man es im ganzen Haus hören musste.
Cleo trat diskret einen Schritt hinaus in den Flur, bevor ihre Mutter mitbekam, dass er da war. „Du hast es zuerst gemacht“, verteidigte sie sich, wobei ihr Herz wild klopfte.
Sean atmete tief aus. „Cleo, ich glaube, wir müssen reden.“
„Wir reden jetzt.“
„Allein.“
„Wenn wir allein wären, würden wir nicht reden“, erwiderte sie.
Er lächelte selbstbewusst. „Wir könnten danach reden.“
„Sean, ich kann das nicht. In deiner Nähe kann ich nicht denken.“
Er grinste und trat einen Schritt näher. „Das nennt man Liebe. Es gibt keine Probleme, die sich nicht lösen lassen, wenn man sich ernsthaft darum bemüht.“
„In diesem Fall nicht“, widersprach sie müde. Letzte Nacht hatte sie kaum geschlafen. Um drei Uhr morgens war sie hellwach gewesen und hatte sich immer wieder angehört, wie er ihr über Voicemail sagte, dass er sie liebte.
„Ich wette, dass es eine Lösung gibt, auf die wir nur noch nicht gekommen sind. Ich finde, wir sollten alles noch einmal gründlich analysieren“, entgegnete er und presste einen Kuss auf ihren Hals, was Denken erst recht unmöglich machte.
Cleos erster Impuls war, sich schamlos an ihn zu drängen, doch es war gar nicht nötig. Sean wusste auch so Bescheid. Sie sah es seinem verheißungsvollen Blick an.
„Komm mit mir, Cleo. Mach ein paar Tage Urlaub. Ein Wochenende. In meinem Prozess ist am Mittwoch Urteilsverkündung, also wäre nächstes Wochenende perfekt. Wir fahren Freitagabend los und kommen Sonntag zurück. Früh, wenn du willst.“
„Ich kann meine Mutter nicht allein lassen.“ Sie wunderte sich, dass er so etwas überhaupt vorschlug.
„Daniel und Catherine werden hier sein, wie auch dein Onkel. Ich habe das bereits geklärt.“ Er war bestens vorbereitet, sie auf den Pfad der Versuchung zu führen.
Ein Wochenende mit Sean. Nicht lange genug, um sich schuldig zu fühlen, aber mehr als eine halbe Stunde in einem stillgelegten U-Bahnhof. Mehr als drei verbotene Stunden in einem Doppelbett. Mehr als alles, was sie sich je gewünscht hatte.
„Wir fahren nach Vermont. Neutrales Terrain. Wir werden reden“, sagte er, während er verführerische kleine Küsse auf ihren Hals und ihr Dekolleté drückte.
„Ich dachte, der Zweck des Ganzen wäre zu reden“, erinnerte sie ihn mit schwacher Stimme.
Er hob den Kopf und hielt sie mit seinem Blick gefangen. „Du hast recht. Ich möchte reden. Ich weiß so wenig über dich. Ich weiß nicht, ob du schnarchst oder im Schlaf sprichst oder was du zum Frühstück magst. Ich weiß nicht, welches deine Lieblingsfarbe ist oder ob du mehr auf Schokolade oder Vanille stehst oder wann du Geburtstag hast oder ob du lieber Sushi oder Thailändisch oder Koreanisch magst oder ob du täglich dein Horoskop liest. Ich möchte all das wissen, Cleo. Vor allem möchte ich wissen, warum du mir in einer Voicemail deine Liebe gestanden hast statt von Angesicht zu Angesicht.“
Sie wollte ihn nicht belügen. „Weil ich, wenn ich es dir persönlich gesagt hätte, nicht hätte Schluss machen können.“
Er lehnte seine Stirn an ihre. „Oh Cleo. Was machst du
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