Tiffany Sexy Band 79
anzulügen? Sie zuckte also mit den Achseln und sagte: „Sie sind Max Morgan. Sie spielen Baseball.“
Wieder nahm er ihre Hand und hielt sie fest. „Kommen Sie, wir gehen beide hinten raus.“ Er verschränkte seine Finger mit ihren und zog Angela mit sich hinter den Tresen, durch die Küche und durch den Hinterausgang auf die Straße. „Wir nehmen meinen Wagen.“ Er deutete auf einen schwarzen BMW mit getönten Seitenfenstern.
Max öffnete galant die Beifahrertür, bevor er um den Wagen herumging und sich hinters Lenkrad setzte. Wie sollte es jetzt weitergehen? Angela hatte sich vorgestellt, dass sie in der Bar sitzen und sich unterhalten würden. Sie hatte sogar damit gerechnet, dass es eine halbe Stunde dauern würde, bis sie endlich ein- für allemal begriffen hätte, dass Max nicht der Mann ihrer Träume war. Dieser Abend verlief völlig anders als geplant. „Schöner Wagen“, murmelte sie.
Max lachte und schaltete die Zündung ein. „Jetzt muss ich Ihnen wohl einen Verweis für lahme Anmachsprüche erteilen.“
„Tut mir leid“, sagte Angela und fühlte sich schon etwas entspannter. „Ich bin im Flirten nicht besonders gut. Aber sie haben bestimmt sehr viel Übung darin.
Max drehte sich zu ihr um. „Vielleicht, aber vielleicht mag ich es nicht besonders“, erwiderte er. „Vielleicht will ich gar nicht, dass Sie mit mir flirten.“ Er schüttelte den Kopf. „Manchmal wünsche ich mir, die Leute könnten meine Berühmtheit vergessen und sich ganz normal verhalten.“
„Also, wenn Sie auf der Suche nach Normalität sind, dann sind Sie bei mir definitiv richtig“, sagte Angela. „An mir ist absolut nichts Besonderes.“
„Sie waren Vorsitzender des Lateinklubs“, sagte er und lächelte breit. „Ich finde, das ist schon etwas Besonderes.“
„Sie sind wirklich eigenartig“, erwiderte sie. Während er ausparkte, studierte sie sein Profil im Licht der Straßenlaterne.
Es sah noch besser aus als in ihrer Erinnerung. Sein Gesicht war perfekt proportioniert, sein Haar dunkler als früher, sein Körper ausgereifter. Trotzdem war da immer noch etwas Jungenhaftes an ihm – besonders an seinem Lächeln und an seiner Stimme.
„Erzählen Sie mir etwas von sich. Irgendetwas“, forderte er sie auf.
Angela wusste, jetzt musste ihr etwas einfallen, das interessant und witzig war. Etwas, womit sie ihm zeigen könnte, dass es sich lohnen würde, einen Abend mit ihr zu verbringen. „Ich kann sämtliche Staaten der USA aufzählen.“
„Beeindruckend“, sagte Max.
„In alphabetischer Reihenfolge, vorwärts, rückwärts, oder in der Reihenfolge ihres Beitritts, oder in der Reihenfolge ihrer Größe. Außerdem weiß ich sämtliche Hauptstädte auswendig.“ Angela holte tief Luft. „Was soll ich sagen, ich war eine Streberin, und meine Eltern fanden, das sei ein guter Einstieg in Party-Small-Talk.“
„Sie sind eine außergewöhnliche Frau, Angela.“ Max schaltete den CD-Player ein und klickte sich durch mehrere CDs, bis er gefunden hatte, was er suchte.
Angela wusste, sie würde es vermasseln. In etwa einer Stunde würde er sie am Parkhaus absetzen und zurück in die Bar gehen, um sich eine interessantere Partnerin für den Abend zu suchen. Sie musste unbedingt anfangen, ihm Fragen zu stellen. „Sie sind also berühmt“, begann sie. „Wie fühlt sich das an?“
„So wie man es sich vorstellt“, erwiderte er achselzuckend. „Manchmal toll, manchmal sehr unangenehm.“
„Erzählen Sie mir von dem Unangenehmen“, bat sie.
„Ich hasse die Medien. Ich hasse es, dass sie Geschichten über mein Leben erfinden können, ohne Rücksicht darauf, was sie damit den Menschen antun, die mich lieben. Ich hasse es, dass die Leute sich fragen, mit wem ich ausgehe oder wo ich zu Abend esse oder die Nacht verbringe. Ich hasse es, dass ich jenseits vom Baseball praktisch kein Leben habe.“
„Erzählen Sie mir von dem, was gut ist“, sagte Angela.
„Wenn ich nicht prominent wäre, dann hätten Sie mich an der Bar vielleicht keines Blickes gewürdigt“, erwiderte er. „Ich bin froh, dass Sie es getan haben.“
„Ach, Sie denken, Ihre Berühmtheit macht Eindruck auf mich?“, fragte sie. „Es gibt Berühmtere. Das ist mir egal.“
„Offensichtlich.“ Max lächelte schelmisch. „Sie haben es wohl darauf angelegt, mein Ego ein bisschen anzupieksen.“ Er öffnete sämtliche Fenster des Wagens, um die laue Abendbrise hereinzulassen. „Ich liebe Chicago im Sommer. Die Gerüche, die
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