Tiffany Sexy Band 79
eine Nacht hier bleiben, und du kennst bestimmt ein nettes Restaurant.“
Sie zögerte, dann nickte sie. „Klar. Wir telefonieren.“ Sie drehte sich um, doch Alex wollte nicht, dass sie ging.
Er ließ seine Sachen auf den verschneiten Boden fallen und drückte Tenley an sich. Dann küsste er sie, erst behutsam, dann aber mit einer fast verzweifelten Leidenschaft, als ob er sich dadurch für immer in ihr Gedächtnis einprägen wollte. Wenn er doch nur wüsste, was sie wirklich fühlte.
Sie gab sich sofort hin und schlang die Arme um seinen Nacken. Für einige Augenblicke schien die Zeit stillzustehen. Tenley begehrte ihn also immer noch, genauso wie er sie. Warum sollten sie dann die Nacht getrennt verbringen?
„Bleib bei mir“, sagte er.
„Ich kann nicht. Ich muss Minnie zurückbringen. Und wenn ich hier bleibe, dann weiß morgen früh die ganz Stadt Bescheid.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn ein letztes Mal. „Wir sehen uns morgen.“
Damit sprang sie zurück auf den Schlitten. Als sie die Zügel in die Hand nahm und das Zeichen gab, trabten die Pferde begeistert los, und Alex sah ihnen nach, bis sie an der nächsten Ecke abbogen. Plötzlich fühlte er sich sehr allein.
Und erschöpft.
Er nahm sein Gepäck und betrat das Haus. An der Rezeption läutete er, und kurz darauf erschien eine ältere Frau und begrüßte ihn.
„Ich brauche ein Zimmer“, erklärte Alex. „Man hat mir gesagt, ich soll nach dem Zimmer am Ende der Treppe fragen.“
„Haben Sie Freunde, die Ihnen unser Haus empfohlen haben?“, fragte die Frau.
„Tenley Marshall hat es mir empfohlen.“
Die Frau sah ihn überrascht an. „Sie sind ein Freund von Tenley?“
„Ja. Ist das Zimmer frei?“
Sie nickte. „Wie geht es Tenley? Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie hat als Jugendliche bei mir gejobbt. Aber das war vor der Tragödie.“ Sie schüttelte den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. „Freut mich zu hören, dass sie Freunde hat.“
Alex runzelte die Stirn. Es war eigentlich nicht seine Art, im Privatleben anderer herumzuschnüffeln, aber er hatte doch wohl das Recht, ein bisschen mehr über die Frau zu erfahren, die ihn verführt hatte, oder? „Ich habe von dieser Tragödie gehört. Man sollte meinen, nach all der Zeit – wie lange ist das her?“
„Oh, du meine Güte. Zehn Jahre? Sie war fünfzehn oder sechzehn. Das war ein Paar, die beiden. Wie Pech und Schwefel, vom ersten Lebenstag. Und was für schöne Kinder. Schwarzes Haar und blaue Augen. Man erkennt Tenley jetzt kaum wieder, mit all diesem Make-up.“
„Ich finde sie schön.“ Alex hatte das Gefühl, Tenley verteidigen zu müssen.
Die Frau blinzelte. „Na, umso besser.“ Sie lächelte. „Ich würde sagen, wir erledigen die Formalitäten, dann zeige ich Ihnen Ihr Zimmer.“
4. KAPITEL
Vorsichtig lenkte Tenley den Schlitten durch die engen Straßen bis zum Hafen. Bald würden die Streufahrzeuge unterwegs sein und das Schlittenfahren unmöglich machen. Sie hätten auch mit dem SUV fahren können, aber Tenley hatte mehr Zeit gewollt, um mit Alex zu reden und ihm die ganze Wahrheit zu erzählen.
Leider hatte sie nicht die richtigen Worte gefunden. Jetzt musste sie sich etwas anderes überlegen. Sie beschloss, ihrem Großvater von Alex zu erzählen. Sie musste mit ihm reden, bevor Alex mit ihm redete. Tenley hielt vor der Galerie an und band die Zügel an den Pfosten des Briefkastens.
„Hallo Tenley.“
Tenley drehte sich um. Harvey Willis, der Polizeichef, hing aus dem Fenster seines Straßenkreuzers. Er winkte, und Tenley winkte zurück.
„Pass auf dich auf“, rief er. „Und sieh zu, dass du rechtzeitig nach Hause kommst, sonst muss ich dir einen Strafzettel verpassen. Das Ding hat keine Scheinwerfer.“ Er schmunzelte und fuhr weiter.
Ihr Großvater öffnete sofort, als sie klingelte. Mit einem Lappen voller Farbflecken in der Hand stand er in der Tür. „Du hast den Schlitten dabei. Gib mir fünf Minuten. Ich hole nur meine Jacke.“
„Wir müssen reden“, sagte Tenley.
„Das können wir beim Fahren.“
Kurz darauf saß er neben ihr, und sie überließ ihm die Zügel. Er ließ die Pferde im Schritt gehen. „Wie lange ist es her, dass wir zusammen Schlitten gefahren sind? Letztes Jahr gab es kaum Schnee. Und im Jahr davor war ich im Winter bei deinem Vater in Kalifornien. Also drei Jahre? Meine Güte, wie die Zeit vergeht.“
„Grandpa, ich brauche deine Hilfe. Da ist ein Mann …“
„Macht
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