Tiffany Sexy Band 79
für ihn. Es fühlte sich alles andere als schlecht an, aber die Situation machte ihm Angst. Wie viel wäre er bereit, für sie aufzugeben? Und wann wäre es endlich genug?
Tenley betrachtete das Bild, das den Hafen von Gill’s Rock zeigte. „Es ist wunderschön“, sagte sie. „Die Farben sind weicher als die, die du für den Hafen von Detroit benutzt hast. Willst du Drucke machen lassen?“
„Auf jeden Fall. Die Drucke vom Fish Creek haben sich gut verkauft. Ich denke, wir sollten kleinere machen und die ganze Serie als Paket verkaufen.“
„Gibt es noch Häfen, die du nicht gezeichnet hast?“
„Nur Jackson“, erwiderte ihr Großvater. „Dann werde ich mit den Scheunen anfangen. Oder mit Blockhäusern.“
„Du könntest mit unserem anfangen.“
„Genau daran habe ich gedacht. Aber an der Clark’s Lake Road steht eins, das ich schon immer malen wollte.“ Er machte einen Schritt zurück und studierte das Gemälde. „Leuchttürme, Häfen, Scheunen. Das lieben die Touristen, und ich gebe ihnen, was sie wollen.“
Tenley wusste, was für Kompromisse ihr Großvater im Laufe seines Lebens hatte machen müssen. Er hatte vielleicht davon geträumt, ein großer Maler zu werden, dessen Werke in Museen ausgestellt würden, doch er hatte gelernt, sein Talent als das zu akzeptieren, was es war – immerhin gut genug, um sich und seine Familie damit zu ernähren.
„Übrigens“, bemerkte er, „mir gefällt dein neuer Look. Das ganze Zeug um die Augen … also, ich hab nie kapiert, wozu das gut sein sollte. Du bist ein hübsches Mädchen, Tennie.“ Er schwieg einen Moment. „Nein, du bist eine schöne Frau.“
Tenley warf die Arme um ihn und umarmte ihn ganz fest. „Ich muss los, die Post holen. Ich glaube, die bestellten Farben sind angekommen. Außerdem muss ich diese Rechnungen abschicken. Gibt es noch etwas, das du zur Post geben willst?“
Ihr Großvater sah sie fragend an. „Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du es so eilig hast?“
„Nein. Ich habe einfach viel zu tun.“
„Sagtest du nicht, heute würde ein Verleger vorbeikommen?“
Tenley wusste nicht genau, was Alex für heute geplant hatte. Sie hatte sich im Morgengrauen aus seinem Zimmer gestohlen, während er noch tief und fest geschlafen hatte. Zum Glück hatte sie es geschafft, am Spalier hinabzuklettern und zu ihrem Jeep zu gehen, ohne dass jemand sie gesehen hatte.
„Vielleicht. Er hat keinen Termin ausgemacht, ich weiß also nicht, wann er kommt. Wenn er kommt, sag ihm, ich bin bald wieder da.“
„Tenley, ich werde keine Lügen erzählen. Dieser Mann kommt extra von Chicago hierher. Das Mindeste, was du tun solltest, ist, mit ihm zu reden.“
Oh, wenn ihr Großvater wüsste, was für verruchte Dinge Alex mit ihr getan hatte, dann würde er die Tür verriegeln und die Polizei rufen, um ihn aus der Stadt schaffen zu lassen. „Ich bin doch nur für ein paar Minuten weg und …“
Die Glocke über der Ladentür klingelte, und man konnte hören, dass jemand die Galerie betrat. Tenley setzte ein Lächeln auf. „Da ist er schon.“ Sie ging vom Arbeitsraum in den Verkaufsraum. Alex stand an der Tür. Er trug ein sportliches Jackett, ein blaues Hemd und dunkle Hosen aus feinem Tuch. Er wirkte frisch rasiert und gekämmt und ganz anders als der Mann, den sie heute Morgen im Bett zurückgelassen hatte.
„Hallo“, sagte sie und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Manchmal vergaß sie, wie sexy er war. Männer wie Alex waren immer außerhalb ihrer Reichweite gewesen. Solche Männer gingen mit Mädchen aus, die „in“ waren, Mädchen, die ständig mit ihrer Kleidung, ihren Haaren … und ihren Brüsten beschäftigt waren. Sie hatten immer Brüste. Unwillkürlich blickte Tenley an sich hinab und verschränkte die Arme vor ihrer, nun, eher unscheinbaren Oberweite.
„Hi. Ich würde gerne mit T. J. Marshall sprechen.“
Tenley schluckte. Jetzt oder nie. Ihr Großvater würde nicht mitspielen, also blieb ihr nur eine Möglichkeit. Sie räusperte sich und straffte die Schultern „Ich bin T. J. Marshall. Jedenfalls die T. J. Marshall, nach der du suchst.“
Er wirkte nicht überrascht. „Ja, das habe ich mir schon gedacht.“ Er ging auf sie zu und streckte die Hand aus. „Alex Stamos. Stamos Publishing.“
Zögernd legte sie ihre Hand in seine. Als sie sich berührten, fühlte sie sich wie vom Schlag getroffen. Langsam führte er ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. „Ich habe dich heute
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