Tiffany Sexy Band 79
Glück gehabt.
Nachdenklich ging Alex zu seinem Wagen zurück. Plötzlich erschien ihm die Last zu schwer. Wie sollte er Tenley glücklich machen? Was, wenn er gar nicht der Mann war, den sie wirklich brauchte?
Vielleicht hätte er besser nicht so neugierig sein sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen, unwissend zu bleiben. Alex stieg ein und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Aber was immer die Zukunft für Tenley und ihn bereithielt, wenn es Liebe war, dann wollte er ihr eine Chance geben.
„Hast du Alex gesehen?“ Tenley blätterte durch die Eingangspost und sortierte nach Rechnungen und Schecks.
„Ja“, erwiderte ihr Großvater. „Wir haben zusammen im ‚Coffeebean‘ gefrühstückt. War ein gutes Gespräch.“
Tenley lächelte. „Ich glaube, ich gehe heute Abend mit ihm Schneeschuhwandern. Ich bin so gern im Wald, wenn es dunkel ist.“
„Vielleicht ist er gerade drüben im Inn.“
„Er hat gesagt, er muss mit seinem Büro telefonieren. Ich hoffe, es ist nichts passiert.“ Sie schwieg einen Moment. „Du glaubst doch nicht, dass er abreisen musste, oder?“
„Ohne dir etwas zu sagen? Ich glaube nicht, dass er das tun würde.“
„Aber vielleicht gab es einen Notfall? Vielleicht hat er versucht, mich zu Hause anzurufen und mich nicht erreicht.“
„Dann hätte er hier angerufen. Mach dir keine Sorgen, Tennie, er wird nicht verschwinden.“
Die Klingel über der Ladentür läutete. Tenley strahlte. „Das ist er bestimmt. Ich bringe diese Rechnungen noch zur Post, dann bin ich weg. Ich verspreche, dass ich alles andere nächste Woche erledige.“
„Schon gut, wir haben zurzeit ja nicht viel Kundschaft“, sagte Tom. „Vielleicht solltest du mal eine oder zwei Wochen freinehmen. Ein paar Tage Chicago wären vielleicht nicht schlecht. Im Art Institute gibt es eine Ausstellung von Impressionisten.“
„Ich wollte nach Green Bay fahren. Ich werde vielleicht im Sommer ein paar Kurse dort machen.“
„Das ist eine gute Idee, Tennie. Sie versuchen schon lange, mich zu überreden, dass ich einen Kurs in Acrylmalerei gebe. Wir könnten zusammen fahren.“
Sie gab ihrem Großvater rasch einen Kuss, dann eilte sie in den Verkaufsraum. Doch es war nicht Alex, der dort auf sie wartete, sondern Randy. Tenley blieb überrascht stehen. „Was machst du denn hier?“
Verlegen hob er die Schultern. „Ich wollte mich entschuldigen wegen neulich.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“
„Doch“, sagte Randy. „Und es tut mir leid. Aber ich liebe dich, seit ich denken kann. Ich habe es dir nie gesagt, und jetzt, schätze ich, spielt es keine Rolle mehr. Aber ich musste es dir sagen.“
„Es tut mir leid“, sagte Tenley. „Ich empfinde nicht das Gleiche für dich.“
„Und hierfür wirst du mich vielleicht sogar hassen, aber das ist mir egal.“ Er hob einen braunen Umschlag hoch. Als Tenley sich nicht rührte, legte er ihn neben die Kasse. „Ich glaube, das solltest du wissen. Es geht um einen gewissen Mann aus Chicago. Ich habe ein bisschen im Internet geforscht. Er ist nicht das, wofür du ihn hältst.“
„Behalt es“, sagte Tenley, doch ihre Stimme klang verunsichert. „Ich muss das keineswegs wissen.“ Sie nahm den Umschlag und drückte ihn an Randys Brust. Er machte jedoch keine Anstalten, ihn festzuhalten. Da nahm Tenley den Umschlag und riss ihn mehrmals durch. „Geh“, sagte sie. „Bevor ich dir noch einmal die Nase blutig schlage.“
Randy drehte sich um und ging zur Tür hinaus. Tenleys Hände zitterten. Sie musste sich beherrschen, um nicht zu schreien. Was für ein Recht hatte er, sich in ihr Leben einzumischen? Alle hier mischten sich viel zu sehr in anderer Leute Angelegenheiten ein, anstatt sich um sich selbst zu kümmern.
„War das nicht Alex?“
Tenley wirbelte herum. „Nein.“
„Ein Kunde?“
„Es war nur Randy Schmitt. Er wollte etwas für mich abgeben.“ Sie hielt die Papierfetzen hoch. „Nichts von Bedeutung.“ Sie schob die Fetzen in ihre Jackentasche. „Wir sehen uns später. Falls Alex vorbeikommt, sag ihm, ich bin zu Hause.“
Auf dem Weg zur Post begegnete Tenley einigen Leuten, die sie kannte. Sie grüßten, und sie lächelte und grüßte zurück. Normalerweise wichen die meisten Leute ihrem Blick aus, da sie ohnehin nicht zurückgrüßte. Man schien sie wieder für „normal“ zu halten, wegen Alex.
Merkwürdig, heute fühlte Tenley sich auch normal. Sie wollte lächeln, obwohl sie immer noch schrecklich wütend auf
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