Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Sexy Band 79

Tiffany Sexy Band 79

Titel: Tiffany Sexy Band 79 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HOFFMANN
Vom Netzwerk:
eine Zigarrenschachtel. Das ist die Zeitkapsel, die mein Bruder und ich an unserem achten Geburtstag dort versteckt haben. Wir wollten sie an unserem achtzehnten Geburtstag wieder ausgraben.“
    „Und? Hast du sie ausgegraben?“
    Tenley schüttelte den Kopf. „Ich hatte nicht den Mut dazu. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was wir hineingetan haben. Vielleicht tu ich es im nächsten Sommer.“
    „Wie war er?“
    „Er war … so wie ich. In jeder Hinsicht. Wir wussten immer, was der andere dachte. Ich konnte ihn ansehen und wusste, was er als Nächstes sagen würde. Manche Leute glauben, dass es zwischen Zwillingen eine besonders Form von Gedankenübertragung gibt. Wenn ich hierherkomme, kann ich ihn spüren. Hört sich das verrückt an?“
    „Nein“, sagte Alex.
    „Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und meine Fehler wiedergutmachen.“
    „Was für Fehler?“ Alex kannte die Antwort, doch er wollte sie von ihr hören. Zu seiner Überraschung begann Tenley zu reden. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn im Dunkeln kaum sehen konnte, oder dass sie ganz allein hier draußen waren.
    „Es war damals meine Idee, nachts hinauszusegeln“, begann sie. „Ich habe ihn herausgefordert. Er wollte nicht, aber ich habe nicht locker gelassen, bis er endlich zugestimmt hat.“
    „Du bist nicht schuld, Tenley. Du warst fast noch ein Kind. Du wusstest es nicht besser.“
    „Doch, das ist es ja. Ich wusste, es war gefährlich. Und er wusste es auch. Aber ich wollte, dass er mich bewundert. Ich wollte die wichtigste Person in seinem Leben sein. Ich wollte einen Beweis, dass er mich von allen Menschen am meisten liebte.“
    „Aber das hat er. Du warst wichtig für ihn.“
    „Nein, war ich nicht. Nicht mehr.“
    „Ich verstehe nicht.“
    Alex hörte, wie Tenley zitternd Luft holte. „Tommy hatte eine Freundin. Er hat mir alles über sie erzählt, und wie sehr er sie mochte. Und dass er sie am Wochenende fragen wollte, ob sie mit ihm segeln gehen würde. Ich wusste, sie würde sich nicht trauen, über die Bucht hinauszusegeln. Aber ich würde mich trauen. Ich musste ihm beweisen, dass ich besser war als sie.“
    Alex streckte die Hand aus, doch Tenley wich zurück. „Tenley, was damals passiert ist, das war ein Unfall. Du bist nicht schuld daran. Es gibt tausend Gründe, weshalb so schlimme Dinge passieren. Du hast keine Schuld an dem schlechten Wetter, dem kalten Wasser oder daran, dass das Boot umgekippt ist.“
    „Wir waren wegen mir da draußen“, sagte sie bitter. „Weil ich eifersüchtig auf irgendein blödes Mädel mit blondem Haar und hübschen Kleidern war.“
    Alex sah ihre Tränen im Mondlicht glänzen. Er wollte sie in die Arme nehmen und alles wiedergutmachen. Aber er wusste, wie viel es sie gekostet hatte, überhaupt darüber zu sprechen. Das jetzt mit ein paar tröstenden Worten wegwischen zu wollen würde bedeuten, dass er ihre Gefühle gering schätzte. „Was, wenn du damals ums Leben gekommen wärst? Was, wenn Tommy weitergelebt hätte? Und wenn er sich so gequält hätte, wie du es tust? Was fühlst du bei diesem Gedanken?“
    „Ich bin wütend“, sagte sie. „Aber ich würde ihm keinen Vorwurf machen. Er hätte mir niemals absichtlich wehgetan.“
    „Meinst du nicht, er kannte dich gut genug? Meinst du nicht, er wusste, wie sehr du ihn liebtest? Er hätte nicht gewollt, dass du den Rest deines Lebens damit verbringst, um ihn zu trauern. Ich kannte Tommy nicht. Aber wenn er dir wirklich so ähnlich war, dann würde er jetzt sagen, hör auf, dich wie ein kleines Kind zu verhalten, und mach etwas aus deinem Leben.“
    Tenley setzte sich in den Schnee. „Ich habe das Gefühl, dass ich bereit bin, loszulassen. Aber ich habe Angst, dass ich ihn womöglich vergesse, wenn ich das tue. Und dann habe ich niemanden mehr.“
    Alex ging vor ihr in die Hocke und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Du hast doch mich.“
    „Nein, habe ich nicht. Du fährst in ein paar Tagen fort.“
    „Ich wohne nicht so weit weg, Tenley.“
    „Lass das“, murmelte sie und stieß seine Hand weg. „Versprich mir nichts, was du nicht halten kannst. Was wir zusammen gehabt haben, genügt mir. Mehr brauche ich nicht.“
    Das war es also. Ihr Großvater hatte Alex gewarnt, dass es so kommen würde, doch Alex hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell kommen würde – und so heftig. „Und ich? Was ist, wenn ich mehr brauche?“
    „Ich bin sicher, du findest genügend Mädels, die sich gern um dich

Weitere Kostenlose Bücher