Tiffany Sexy Band 79
sich und rubbelte Eves Beine trocken. „Ich muss am Donnerstag wieder zurück sein, weil ich am Freitag einen Vortrag halten muss.“
Eve sah ihn einen sehr langen Augenblick schweigend an. „Na schön“, sagte sie dann. „Geh runter und sag Lily, dass ich ein paar Tage freinehme. Ich bin in einer halben Stunde fertig.“
Charlie strahlte. Er hätte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde. Offenbar hatte Eve nach ihrem gestrigen Streit nachgedacht und wollte ihr Verhältnis wieder in normale Bahnen lenken. Was wäre besser dafür geeignet als ein paar Nächte in der Wildnis?
Eine halbe Stunde später erschien Eve wie verabredet. Sie trug warme Kleidung und hatte eine Reisetasche gepackt. Auch die Wanderstiefel hatte sie angezogen. Und die Wollsocken. „Was hast du alles eingepackt?“, fragte Charlie.
„Meine Sachen“, erwiderte sie kurz.
„Du brauchst nicht mehr als das, was du anhast“, sagte Charlie und nahm ihr die Tasche ab. „Eigentlich brauchst du nicht einmal das.“
„Ich brauche wenigstens frische Unterwäsche.“ Sie bückte sich und fing an, in der Tasche herumzuwühlen. Schließlich stopfte sie sich einen Spitzen-BH und einen Slip in die Jackentasche.
„Wir wandern ja erst ab mittags. Es wird warm sein. In Shorts und T-Shirt wirst du dich besser fühlen. Nimm nur eine leichte Jacke mit. Und eine lange Hose. Und trockene Socken.“
„Siehst du, genau deshalb sollten wir das nicht machen“, erwiderte sie. „Ich weiß ja nicht einmal, wie ich mich anziehen soll.“ Sie zog ihren dicken Pullover aus. „Und nachts? Da brauche ich doch einen Pyjama.“
„Hast du bis jetzt auch nicht gebraucht“, scherzte er.
„Wir haben auch noch nie unter freiem Himmel geschlafen. Ich weiß, dass es nachts in den Bergen kalt ist. Dort liegt sogar Schnee.“
„Wir bleiben unten, da ist es nur ein bisschen hügelig. Es wird frisch werden, aber es wird kein Schnee liegen.“
Als Eve sich endlich entschieden hatte, was sie mitnehmen wollte, trug Charlie ihre Sachen zu seinem SUV und lud sie ein. Dann half er Eve auf den Beifahrersitz.
Sie fuhren Richtung Nordwesten in die Gegend von Nederland. Dort gab es viele Wanderrouten und Möglichkeiten zum Zelten. Gleichzeitig war es nicht allzu weit von zu Hause entfernt, für den Fall, dass Eve sich wirklich nicht wohlfühlen sollte.
Als sie am Hotel Boulderado vorbeifuhren, deutete Eve aus dem Fenster. „Ich möchte lieber tauschen − gegen ein warmes Bett und eine große Badewanne.“
„Ich habe Stunden mit dir in der Küche verbracht“, sagte Charlie. „Jetzt ist es Zeit, dass du ein bisschen von meiner Welt siehst.“
„Wozu?“, fragte sie. „Wenn du bei mir in der Küche bist, dann bekommst du wenigstens eine gute Mahlzeit. Was bekomme ich?“
„Zeit mit mir. In einem Schlafsack. Frische Luft. Bewegung. Vielleicht werden wir einen echten Bären sehen.“
„Abgesehen von dem Bär könnte ich das alles im Hotel Boulderado bekommen“, gab sie zurück. „Und ich hätte ein richtiges Bett.“
Sie hielten an und machten eine Kaffeepause, und zu Charlies Überraschung verbesserte der Koffeinschub Eves Laune beträchtlich.
Charlie hatte diesen Wanderausflug sorgfältig geplant. Er war sich bewusst, dass er Eve nicht zu viel auf einmal zumuten durfte. Deshalb hatte er eine Route gewählt, die etwa drei bis vier Meilen parallel zu einer Forststraße durch den Wald verlief. Danach würden sie abbiegen und zu einer Lichtung kommen, auf der man gut campieren konnte.
Eve sollte diesen Ausflug mit ihm genießen. Er wollte ihr zeigen, was ihm Spaß machte, so wie sie ihm gezeigt hatte, warum sie so gerne kochte.
Er kannte so viele Orte, die er ihr zeigen wollte, und jeder dieser Orte hatte seine eigene Esskultur, die es kennenzulernen gab. Die besten Mahlzeiten seines Lebens hatte er an den entferntesten und exotischsten Plätzen dieser Welt genossen. Charlie fing an, sich ein gemeinsames Leben mit Eve vorzustellen, und mit demselben Enthusiasmus, mit dem er sich bis jetzt in jedes seiner Abenteuer gestürzt hatte, stürzte er sich auch in dieses Abenteuer. Er wollte Eve lieben.
Sie fuhren ein Stück in den Wald hinein und parkten. Charlie gab Eve einen kleinen Rucksack mit einer Wasserflasche, ein paar Eiweißriegeln und einer Landkarte, dann zog er seinen riesigen Rucksack aus dem Kofferraum und schnallte ihn sich auf den Rücken. Er enthielt nur leichtes Gepäck, und sie befanden sich in nicht allzu großer Höhe, die Wanderung wäre
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