Tiffany Sexy Band 83
nickte. „Das Wasser war natürlich längst abgeflossen, und es standen muffige alte Korbmöbel herum. Sämtliche Rohre und Leitungen waren verrostet, aber jetzt funktioniert alles wieder.“ Dann schaute sie zur Decke hinauf. „Die Kacheln sind handbemalt von einem Künstler aus Belfast. Zum Glück waren sie in einem hervorragenden Zustand. Sie zu ersetzen, wäre unbezahlbar gewesen.“
Fasziniert betrachtete Danny das Deckengewölbe. „Halb nackte Feen erscheinen mir für das frühe zwanzigste Jahrhundert reichlich gewagt.“
„Das waren sie garantiert“, bestätigte Jordan, „und im Pool gibt es Bilder von Meerjungfrauen.“
„Du hättest mich nicht hierherbringen dürfen“, klagte er und blickte sehnsüchtig zum Pool. „Das ist ja, als ob du einem Verdurstenden eine Flasche Wasser vor die Nase hältst und ihn nicht trinken lässt.“
„Du willst schwimmen? Na los! Die neue Heizung funktioniert, und das Wasser ist warm genug, um reinzugehen.“
„Wirklich?“ Ihre Antwort wartete er gar nicht erst ab. Während er die Schuhe von den Füßen kickte, zog er sich das T-Shirt über den Kopf. Als er seine Jeans aufknöpfen wollte, sog Jordan scharf den Atem ein. Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu, und sie versuchte, sich zusammenzureißen. „Sorry, ich dachte Boxershorts sind genauso gut wie eine Badehose.“
„Oh ja, völlig in Ordnung. Na los, mach schon!“
„Dreh dich um!“, befahl er. „Ich will dir nicht die Schamesröte ins Gesicht treiben. Es sei denn, du hast mich überhaupt nur hierhergebracht, um mich endlich splitterfasernackt zu sehen.“
„Genau daran hatte ich gedacht.“ Sie grinste. „Nun mach endlich, worauf wartest du noch? Ich freue mich auf die Supermannunterwäsche.“
Er blickte nach unten und zuckte zusammen. „Um ehrlich zu sein: Ich habe anscheinend heute Morgen vergessen, Unterwäsche anzuziehen.“
Schnell bedeckte sie ihre Augen und hörte einen Moment später, wie er ins Wasser sprang. Als sie wieder hinschaute, war er untergetaucht und schwamm zum tiefen Ende des Pools. Nur der Umriss seines nackten Körpers zeichnete sich unter der Wasseroberfläche ab.
„Du kannst wieder gucken“, rief er ihr zu.
Vorsichtig blinzelte sie zwischen den Finger hindurch. Am anderen Ende des Pools hatte er die Arme auf den Beckenrand gelegt und ließ sich auf dem Wasser treiben. „Willst du nicht reinkommen? Das Wasser ist herrlich. Nicht zu warm, nicht zu kalt.“
„Du bist nackt“, erinnerte sie ihn.
„Ich bleibe an diesem Ende – Ehrenwort. Und wenn du zu schüchtern bist, lass deine Sachen an.“
„Ich springe doch nicht mit meinen Kleidern ins Wasser.“
„Dann zieh sie aus. Ich schau so lange weg.“ Er beobachtete Jordan, während sie die möglichen Optionen erwog. „Ich kann förmlich sehen, wie die kleinen Rädchen rattern: ‚Soll ich meine Hemmungen beiseiteschieben und es einfach mal versuchen? Oder soll ich so tun, als wäre ich ein braves Mädchen?‘ Ich weiß, dass du kein braves Mädchen bist, Jordan. Unter der korrekten Kleidung versteckt sich eine leidenschaftliche Frau.“
„Bilde dir nicht ein zu wissen, was ich denke“, warnte sie ihn.
„Wir sind beide erwachsen.“
„Ich bin dein Boss, du bist mein Angestellter.“
„Ich bin dein Künstler, du bist meine Muse“, widersprach er.
„Ich bin wohl eher ein Kanarienvogel, und du bist eine hungrige Katze.“
„Also gut komm nicht rein.“ Er stieß sich vom Rand ab, tauchte unter und kam nach einigen kräftigen Schwimmzügen in der Mitte des Beckens wieder nach oben. „Das ist unglaublich. Die perfekte Art, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag zu erholen. An dieses Leben könnte ich mich gewöhnen – von Luxus umgeben.“
„Glück kann man mit noch so viel Geld nicht kaufen“, entgegnete Jordan.
„Wer sagt das? Und woher nimmst du, dass es stimmt?“
„Ich sage das, und es ist wahr“, antwortete sie schlicht und zog dabei ihre Schuhe aus. Dann schob sie ihren Rock hoch, setzte sich an den Beckenrand und ließ die Füße ins Wasser baumeln. „Mein Vater hat alles Geld der Welt, und er ist nie wirklich glücklich gewesen. Er scheint immer noch mehr zu brauchen. Aber wann ist es genug? Wann kann ein Mensch sich zurücklehnen und genießen, was er hat?“
„Ich weiß es nicht“, sagte Danny. „Darüber habe ich nie nachgedacht.“
„Aber ich. Die ganze Zeit.“
„Bist du glücklich?“, wollte er wissen. „Ich meine jetzt, in diesem Moment.“
Eine Weile
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