Tiffany Sexy Band 84
kam Tyler schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er hätte sie gern gefragt, ob er ihnen ein Zimmer besorgen sollte, doch nach längerem Nachdenken erschien ihm das dann doch etwas geschmacklos. So stieg er wenig später allein in Marlies Garage aus seinem Wagen. Das Schlimmste war, dass er ihr nun gegenübertreten musste. Es beunruhigte ihn, dass sie ihn weder angerufen noch ihm eine SMS geschickt hatte.
Na los, geh rein und bring es hinter dich.
Die Garagentür führte in den Flur, in dem ihr Büro lag. Es war verlockend, einfach daran vorbeizuschleichen. Er hatte jedoch noch nicht einmal die Tür hinter sich geschlossen, als Marlie schon auf ihn zugeeilt kam und die Arme um ihn schlang.
„Ty! Tausend Dank! Das war sehr lieb und so großzügig von dir!“
Diese Reaktion hatte er am allerwenigsten erwartet. Als sie ihn fest an sich drückte, legte er ganz selbstverständlich die Arme um sie. Sie fühlte sich weicher an als Axelle. Nicht besser, nur anders. Ihr Zopf kitzelte ihn an der Nase, als sie den Kopf drehte und ihn mehrmals auf die Wangen küsste.
Er zog sie noch fester an sich. Das ist nur ein Reflex, redete er sich ein. Es war schön, sie zu halten. Er entspannte sich, sein Kinn lag auf ihrem Kopf, ihn überkam das angenehme Gefühl, zu Hause zu sein.
Stopp! Einen Moment lang hatte er sich vergessen.
Als er die Umarmung lockerte, blickte Marlie fragend zu ihm auf.
„Alles in Ordnung?“ Sie trat einen Schritt zurück.
Nur ungern ließ er sie los. „Ich hatte befürchtet, dass du sauer auf mich bist.“
„Sauer?“
Fast hätte er ihr das gespielte Erstaunen auf ihrem Gesicht abgenommen.
„Nein, ich bin nicht sauer. Zuerst war mir das Ganze ziemlich peinlich, und ich hätte mich am liebsten geweigert, auch nur mit einem der Typen auszugehen, aber dann habe ich nachgedacht.“
Marlie drehte sich um, und Ty folgte ihr ins Büro.
„Das ist doch die perfekte Gelegenheit für mich, unter Leute zu kommen. Und wenn ich’s bei einem vermassle, kommt schon der Nächste!“
Sie war merkwürdig euphorisch, fand er. „Genau das habe ich auch gedacht.“
Marlie sah ihn streng an. „Das hast du nicht gedacht. Du wolltest deine Freundin beeindrucken und hast gehofft, sie würde ihre Dankbarkeit auf eine gewisse Weise zeigen, und zwar hier zu Hause, während ich mich durch zehn Dates kämpfe.“
Sie hatte es perfekt zusammengefasst, trotzdem schien sie nicht aufgebracht zu sein.
Marlie fuhr ihren Computer herunter. „Und alles auch noch für einen guten Zweck. Das war brillant, Ty.“
Das entsprach genau seinem Gedankengang. „Danke. Ich hoffe, du wirst viel Spaß haben.“
„Hab ich vor.“ Sie nahm einige Blätter Papier aus dem Drucker. „Jetzt muss ich mir schnell ein Bett besorgen.“
Er brauchte einen Moment, um einen Zusammenhang zu den Dates herzustellen. Diese neue Richtung gefiel ihm überhaupt nicht. Plötzlich fühlte sich der Plan gar nicht mehr so brillant an. „Marlie, sei vorsichtig. Es ist ja nun schon eine Weile her … Du musst nichts überstürzen, weißt du?“ Allein schon die Vorstellung, wie sie mit allen zehn Männern schlief, regte ihn auf.
„Was denn überstürzen? Ich schlafe seit Tagen auf einem Sofa.“
„Klar. Aber kauf nicht das erstbeste Bett. Nimm dir Zeit. Hüpfe auf den Matratzen herum. Denk daran, auf das Innere kommt es an. Wenn du es erst mal gekauft hast, musst du jahrelang damit leben.“
„Das ist nicht mein erstes Bett, weißt du?“
„Stimmt“, sagte er. „Dennoch ist es eine große Entscheidung. Darüber sollte man sich ausgiebig Gedanken machen.“
„Reden wir immer noch über Betten?“
„Betten sind kompliziert.“
Sie starrte ihn an. Schließlich wechselte sie das Thema: „Alicia Hartson will mich interviewen und bei ein paar Dates dabei sein. Du wirst es bald zu romantischer Berühmtheit bringen.“
Ty grinste. „Cool.“
„Wenn ich Geschichten aus unserer Kindheit erzähle, siehst du das wahrscheinlich anders.“
„Hey!“
„Ach, keine Sorge. Ich lasse dich gut dastehen.“
„Ich stehe jetzt schon gut da. Ich habe gerade fünf Riesen für dein Weihnachtsgeschenk ausgegeben.“
„Und dabei bin ich nur deine Mitbewohnerin. Was wirst du erst Axelle schenken?“ Sie grinste ihn unverfroren an.
Da war etwas dran. „Wenn ich das wüsste.“
Marlie hatte angenommen, dass vor ihrem ersten Date einige Zeit vergehen würde. Jason Fairgood, Mr Tannenbaum, rief überraschend bereits am folgenden Tag an, um
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